Kapitel 24

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L U C I A N A

Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll. ~ Johann Wolfgang von Gheothe

„Gute Nacht, Sofia", flüsterte ich, während ich ihre Stirn sanft küsse.

Dieser Abend war wirklich der schönste Abend seit langem. Es ist gerade neun Uhr abends, und ich habe Sofia gerade ins Bett gebracht. Sie hat sich heute Abend sehr an mich gewöhnt. Ich glaube, es gab keinen so richtigen Moment, wo sie mir von der Seite gewichen ist.

Ich habe heute mehr gemacht, als ich es wahrscheinlich in den letzten Monaten getan habe und das freut mich.

Gerade als ich das Wohnzimmer betrete, kommt Aurelia raus. „Oh hi, ich wollte dich gerade suchen gehen", sagte sie.

„Hey, wieso denn?", fragte ich sie, während wir uns zu den anderen hinsetzten. „Wir wollten einen Film schauen und wollten fragen, was du gerne so guckst", beteiligte sich Aarón an unserem Gespräch.

Ein Film.

Eigentlich bin ich nicht in der Stimmung für einen Film. „Ihr könnt anmachen, was ihr wollt, ich glaube, ich gehe gleich selbst schlafen. Bin ziemlich müde."

Und schon fing das Gegröle an. „Komm schon, Luciana, es ist nicht mal spät", sagte Aurelia entsetzt. „Die Nacht ist noch jung", kam es nun von Aaron, und auch Maria sagte was dazu. „Einmal ein bisschen länger wach bleiben, schadet doch keinem."

Recht haben sie ja schon, aber eigentlich wollte ich heute noch meine Sachen durchschauen und ausmisten. Die Sachen sind laut Daniela in mein Zimmer transportiert worden.

Irgendwie fühlt es sich komisch an, mein Zimmer zu sagen. Naja, was soll man machen, ist halt jetzt so, wie es ist.

„Ich weiß, aber morgen muss ich früh zur Arbeit. Außerdem habe ich noch Sachen auszumisten, und das wird bestimmt auch richtig lange dauern."

Maria, Aarón und besonders Aurelia waren zwar etwas enttäuscht, konnten es aber glücklicherweise nachvollziehen. Diego habe ich heute den ganzen Tag über nicht gesehen, was eigentlich unüblich für ihn ist. Er meinte heute Morgen, er habe etwas Wichtiges zu tun; wahrscheinlich ist es einfach nur das.

Ich verabschiede mich von ihnen und wünsche ihnen eine gute Nacht, bevor ich dann hoch in mein Zimmer gehe. Vorübergehendes Zimmer. Hoffentlich.

Ich war heute den ganzen Tag kein einziges Mal hier drinnen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es ordentlich zurückgelassen habe. Doch was ich hier finde, lässt mich sprachlos zurück. Ich wusste, ich habe viele Boxen und Sachen in meinem Keller, doch so viele?

Mein ganzes Zimmer ist überfüllt mit Kartons. Man könnte meinen, dass gleich alles explodiert.

Das wird eine lange Nacht werden. Wo fange ich am besten an?

Ich habe, als ich umgezogen bin, alles Wichtige eingepackt und bin gegangen. Ich weiß noch, dass, als ich meinen Unfall hatte, Maria und Daniela so nett waren und ein paar Sachen schon mal eingepackt haben, also habe ich diese einfach mittransportiert. Ich habe mich aber nie getraut, reinzuschauen, aus Angst, ich könnte wieder in das Loch der Vergangenheit fallen. Ich wollte nicht an der Vergangenheit hängen. Will es immer noch nicht.

ʀᴇᴍᴇᴍʙᴇʀ ᴍᴇWo Geschichten leben. Entdecke jetzt