Der Nebel legte sich dicht über den Waldboden, und der Mond schien blass durch die dichten Wolken hindurch. Es war so still, dass jeder Atemzug laut erschien. Wir alle standen bereit, angespannt und wachsam, jeder Muskel in meinem Körper war zum Zerreißen gespannt. Carlisle stand direkt neben mir, seine Hand hielt meine, fest, aber beruhigend. Sein Griff war das einzige, was mich davon abhielt, in Panik zu verfallen.
Die Stille wurde plötzlich durch ein leises Geräusch durchbrochen - Schritte, leise, aber bestimmt. Die Volturi waren hier. Ich sah, wie sich die Wölfe um uns herum in Bewegung setzten, ihre Muskeln angespannt, bereit zum Angriff. Sam und Leah standen an der Spitze ihrer Gruppe, ihre Augen funkelten wild im schwachen Licht.
Carlisle drückte meine Hand noch einmal, bevor er einen Schritt nach vorne trat, um die Ankunft der Volturi zu begrüßen. „Aro," sagte er ruhig, seine Stimme fest, doch es lag eine unterschwellige Spannung darin. „Wir haben euch erwartet."
Aus dem Schatten traten die Gestalten hervor - Aro, Marcus und Caius, flankiert von ihrer Garde. Jane und Alec waren darunter, ihre Gesichter kalt und ausdruckslos. Alex war ebenfalls dabei, und sein Grinsen ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
„Carlisle, mein alter Freund," begann Aro mit seiner sanften, fast freundlichen Stimme, doch es lag eine gefährliche Kälte darunter. „Es ist so lange her. Wie schade, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen müssen."
„Es war nur eine Frage der Zeit," erwiderte Carlisle ruhig. „Ihr habt uns keine andere Wahl gelassen."
Aro nickte langsam, während er uns alle musterte. „Ja, ja, so ist es wohl. Aber sei versichert, ich ziehe es immer vor, Dinge diplomatisch zu lösen. Es muss nicht zu Gewalt kommen."
„Deine Worte klingen hohl, Aro," sagte Sam plötzlich, seine tiefe Stimme ließ die Anspannung im Raum noch stärker spürbar werden. „Wir wissen, was ihr vorhabt. Und wir werden uns nicht einfach ergeben."
Aros Augen glitzerten amüsiert. „Oh, die Wölfe sind auch hier. Wie interessant." Er machte eine langsame Bewegung mit der Hand, als wollte er die Luft um sich herum beruhigen. „Aber, meine Freunde, ihr versteht nicht. Wir wollen nicht kämpfen. Wir wollen nur... eine Anpassung der Umstände."
„Eine Anpassung?" fragte ich und trat einen Schritt nach vorne, mein Herz hämmerte immer noch heftig in meiner Brust. „Was meint ihr damit?"
Aro wandte sich mir zu, und in seinen Augen lag ein Funken von Interesse. „Ah, Fjella, die neueste Ergänzung dieser entzückenden Familie. Es geht ganz einfach darum, dass du deine Bestimmung akzeptierst."
„Meine Bestimmung?" Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch die Wut in mir brodelte. Ich spürte Carlisle neben mir, seine Präsenz wie ein schützender Schild.
„Ja, du wirst eine von uns," sagte Aro lächelnd, als wäre es die offensichtlichste Sache der Welt. „Es liegt in deinem Blut, Fjella. Du gehörst zu uns."
„Niemals!" entfuhr es mir, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Ich spürte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten. „Ich werde niemals zu euch gehören!"
„Oh, wie schade," seufzte Aro theatralisch. „Aber das liegt nicht ganz in deiner Hand."
Plötzlich spürte ich eine Bewegung hinter uns. Die Volturi-Garde setzte sich in Bewegung, lautlos wie Schatten, bereit, zuzuschlagen. Die Wölfe knurrten, und es schien, als würde der Kampf jeden Moment losbrechen.
Doch dann - ein Flüstern in der Dunkelheit. Eine Bewegung so schnell, dass ich sie kaum mitbekam. Und plötzlich war er da - Demetri. Direkt vor Aro, seine Augen glühten vor Entschlossenheit.
„Aro," sagte Demetri, und seine Stimme war ruhig, aber voller Macht. „Lass sie in Ruhe."
Aros Augen weiteten sich leicht, überrascht. „Demetri? Was tust du hier?"
„Ich habe genug gesehen," antwortete Demetri fest. „Lena ist mir wichtiger als deine Pläne, und ich werde nicht zulassen, dass du Fjella oder irgendjemandem hier Schaden zufügst."
Die Luft schien für einen Moment stillzustehen. Niemand rührte sich. Aro betrachtete Demetri, und dann - er lachte. Ein leises, fast amüsiertes Lachen.
„Nun, das ist unerwartet," sagte Aro schließlich. „Aber wenn das dein Wunsch ist, Demetri..."
Dann jedoch - ohne Vorwarnung - explodierte die Stille in einem Chaos aus Bewegung.
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Bis(s) in die Ewigkeit
FanfictionFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...