India kehrte nach ihrer Lesung in Berlin nach München zurück, den Kopf voll von Gedanken über ihre Karriere und ihre Beziehung zu Jamal. Der Zug hatte sie sicher nach Hause gebracht, und obwohl sie körperlich erschöpft war, konnte sie nicht aufhören, über ihre Gespräche mit Jamal nachzudenken. Seine bevorstehende Entscheidung, ob er Madrid verlassen und nach England gehen sollte, hing schwer über ihren Unterhaltungen.Jeden Tag wartete India auf eine Nachricht oder einen Anruf von Jamal. Sie wusste, dass er in London war, um das Angebot des englischen Vereins zu prüfen, und die Ungewissheit darüber, wie sich das auf ihre Zukunft auswirken könnte, war nicht leicht zu ignorieren. Aber anders als früher, wo sie sich von Unsicherheit überwältigt gefühlt hätte, hatte sie jetzt ein tieferes Vertrauen in sich selbst. Sie wusste, dass sie ihren eigenen Weg gehen konnte – egal, was Jamal letztendlich entscheiden würde.
Ein paar Tage später klingelte ihr Handy. Es war eine Nachricht von Jamal.
Jamal:
„India, ich habe meine Entscheidung getroffen. Können wir heute Abend telefonieren? Ich würde es dir gerne erklären."India spürte, wie ihr Herz einen Moment lang schneller schlug. Dies war der Moment, auf den sie gewartet hatte – Jamal hatte endlich entschieden, was er für seine Karriere tun würde. Doch bevor sie antwortete, nahm sie sich einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen. Egal, was er sagen würde, sie wusste, dass sie mit den Konsequenzen umgehen konnte. Sie war nicht mehr die gleiche Person, die sich früher so leicht von der Unsicherheit aus der Bahn werfen ließ.
India:
„Ja, klar. Ich bin heute Abend zu Hause. Ruf mich an, wenn du bereit bist."Es dauerte nicht lange, bis ihr Handy erneut klingelte. India nahm den Anruf an und hörte Jamals Stimme am anderen Ende.
„Hey," sagte er leise.
„Hey," antwortete India und setzte sich auf das Sofa. „Wie geht es dir?"
„Es war eine anstrengende Woche," gab Jamal zu. „Aber ich glaube, ich habe endlich Klarheit gefunden."
India spürte, wie sich die Spannung in ihrem Magen zusammenzog. Sie hatte sich darauf vorbereitet, dass er möglicherweise Madrid verlassen würde, aber es war trotzdem schwer, es jetzt direkt zu hören.
„Also... was hast du entschieden?" fragte sie vorsichtig.
Jamal zögerte kurz, bevor er antwortete. „Ich habe mich entschieden, in Madrid zu bleiben."
India blinzelte überrascht. „Oh, wirklich?"
„Ja," sagte er und klang, als sei er selbst von seiner Entscheidung noch überrascht. „Es war eine schwierige Wahl, aber am Ende habe ich gemerkt, dass Madrid im Moment der richtige Ort für mich ist. Der Verein hat mir viel gegeben, und ich fühle mich hier angekommen. Außerdem..." Er hielt inne, bevor er weitersprach. „Ich glaube, es wäre zu viel gewesen, jetzt noch einmal alles zu ändern."
India atmete erleichtert aus. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber die Nachricht, dass Jamal bleiben würde, nahm ihr eine Last von den Schultern. Sie war froh, dass er die Entscheidung getroffen hatte, die für ihn richtig war.
„Ich bin froh, dass du zu dieser Entscheidung gekommen bist," sagte sie ehrlich. „Ich denke, es ist wichtig, dass du dich in deinem Umfeld wohlfühlst."
Jamal lächelte leicht, auch wenn India es nicht sehen konnte, sie hörte es in seiner Stimme. „Danke. Es fühlt sich gut an, das ausgesprochen zu haben. Und ich bin froh, dass du es verstehst."
India nickte, ihre Gedanken drifteten zurück zu all den Gesprächen, die sie in den letzten Wochen geführt hatten. Jamal blieb in Madrid, und das bedeutete, dass die Distanz zwischen ihnen bestehen blieb – aber es war nicht mehr die unüberwindbare Hürde, die es früher gewesen wäre. Sie wusste, dass sie beide ihre Leben weiterführen mussten, aber jetzt, da sie nicht mehr so sehr von Unsicherheit geplagt war, sah sie die Situation klarer.
„Und was bedeutet das für uns?" fragte sie schließlich.
Jamal schwieg einen Moment. „Ich weiß, dass wir uns wieder angenähert haben, aber ich will nichts überstürzen. Die Entfernung wird weiterhin eine Herausforderung sein, aber ich denke, wir sollten einfach weiter miteinander sprechen und sehen, wohin es führt."
India nickte. „Ich stimme dir zu. Wir haben beide viel in unseren Leben, und es wäre nicht fair, sofort etwas festzulegen. Aber ich denke, wir sollten uns weiter in diese Richtung bewegen – langsam, ohne Druck."
„Das klingt gut," sagte Jamal und klang erleichtert. „Ich will ehrlich mit dir sein – ich mag dich immer noch, und ich will nicht, dass die Distanz uns davon abhält, das herauszufinden."
India lächelte. „Ich mag dich auch. Und ich bin froh, dass wir das jetzt offen besprechen können."
Es war ein weiterer Schritt in ihrer langsamen Wiederannäherung. Sie waren nicht mehr die unsicheren Menschen, die sie früher gewesen waren – sie waren gereift, hatten gelernt, mit ihren eigenen Unsicherheiten umzugehen, und jetzt waren sie bereit, vorsichtig zu erkunden, was noch zwischen ihnen lag.
Die nächsten Wochen verliefen ruhig, und India konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Jamals Entscheidung, in Madrid zu bleiben, bedeutete, dass sie sich weiterhin auf Distanz arrangieren mussten, aber es war eine Situation, mit der sie umgehen konnte. Ihre Lesungen und Interviews gingen weiter, und sie wurde immer mehr Teil der literarischen Öffentlichkeit.
Eines Abends, nach einer besonders erfolgreichen Lesung in einer Buchhandlung in München, setzte sich India mit einem Glas Wein in ihrem Wohnzimmer und scrollte durch die Nachrichten auf ihrem Handy. Sie war stolz auf das, was sie erreicht hatte, und spürte, wie ihre Unsicherheit, die sie früher so oft geplagt hatte, immer weiter in den Hintergrund trat.
Plötzlich entdeckte sie einen Artikel in einer Online-Zeitung, in dem es um Jamals Entscheidung ging, in Madrid zu bleiben. Die Medien hatten Wind von seiner Entscheidung bekommen, und sie schrieben darüber, wie wichtig es für den Verein und seine Karriere sei, dass er geblieben war. India las den Artikel durch, und sie konnte nicht anders, als über die Ironie zu schmunzeln – die Öffentlichkeit war immer noch fasziniert von Jamal, und jetzt, da sie selbst ein Teil dieser Welt war, fühlte sie sich weniger überwältigt davon.
Als sie den Artikel beiseitelegte, vibrierte ihr Handy erneut. Es war eine Nachricht von Jamal.
Jamal:
„Hast du gesehen, dass die Medien jetzt über meine Entscheidung berichten? Es fühlt sich komisch an, aber ich bin froh, dass es vorbei ist."India:
„Ja, ich habe es gerade gelesen. Aber ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Die Medien werden immer etwas zu sagen haben, aber wichtig ist, dass du damit zufrieden bist."Jamal:
„Danke. Ich bin wirklich froh, dass du das verstehst."India lächelte. Sie wusste, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nicht verschwinden würde – weder für ihn noch für sie. Aber jetzt, mit ihrer neuen Selbstsicherheit, war sie bereit, mit all dem umzugehen. Sie wusste, dass sie ihre eigene Stärke gefunden hatte, und sie war bereit, die Herausforderungen, die vor ihr lagen, anzunehmen.
DU LIEST GERADE
Unbekannte Wege
FanficIndia ist ein unabhängiger Charakter, der nicht viel mit der Fußballwelt anfangen kann. Sie konzentriert sich auf ihre Ausbildung und lebt ihren eigenen Alltag, bis sie eines Tages auf Jamal trifft - nicht ahnend, dass er ein berühmter Fußballstar i...