Elf, Mary

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Mein Kopf dreht sich wie verrückt, als ich aufwache. Gestern haben meine Eltern es mir erzählt und doch fühlt es sich an, als wäre es nun schon Jahre her. Sie ... haben meine Eltern umgebracht. 

Ein Schluchzer will meiner Kehle entweichen, doch die grausame Realität lässt ihn nicht. Meine Eltern waren Anführer einer Mafiabande. Die Schlimmsten zu ihrer Zeit. 

Ich bin so unendlich sauer und gleichzeitig so froh. Was wäre, wenn ich dort aufgewachsen wäre? Mitten im Löwengehege. Wäre ich dann auch ein Löwe oder die Beute, die sich versteckt hält?

Ein klopfen an der Zimmertür lässt mich erstarren. Ich will, nein, ich kann meine Eltern jetzt nicht sehen.

„Schatz", ertönt die leise Stimme von Mum. „Ich habe dir Frühstück gemacht..."

Ich antworte nicht. Eigentlich ist es nicht meine Art, aber was soll ich sonst tun? Weiter machen wie bisher. Mit den Mördern meiner Eltern zusammen leben und so tun, als ob...

„Ich stell es dir vor die Tür", murmelt sie und entfernt sich leise. Ich versuche den traurigen Unterton zu ignorieren, was mir jedoch nur mit Mühe gelingt.

Warum muss alles immer so kompliziert sein?!  Ein schrilles, verzweifeltes Lachen steigt in mir auf. 

Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Sofort schließe ich den Mund und starre mehrere Sekunden an die Decke. Mit einem Ruck stehe ich auf und öffne die Tür um mir das Tablett zu schnappen. Irgendwas muss ich ja essen.

LOST THINGS CAN BE FOUND, BUT WHAT ABOUT BROKEN THINGS...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt