Die Tage nach dem Kampf mit den Volturi fühlten sich surreal an, als wären wir alle aus einem Albtraum erwacht, den wir nur schwer begreifen konnten. Die Luft war immer noch schwer von den Ereignissen, doch ein zarter Hauch von Hoffnung lag darin. Wir hatten überlebt, und obwohl Aro und seine Wachen uns nicht endgültig besiegt hatten, blieb eine leise Vorahnung, dass dieser Krieg noch nicht vorbei war.
Ich verbrachte die meiste Zeit mit Carlisle, suchte in seiner Gegenwart nach Ruhe und Halt. Er war so ruhig wie immer, doch ich konnte die Anspannung unter seiner Oberfläche spüren. Sein Blick verriet, dass er immer noch über die Begegnung mit Aro nachdachte, über die Entscheidungen, die wir getroffen hatten und was sie für unsere Zukunft bedeuteten.
„Fjella," sagte Carlisle eines Abends, als wir zusammen auf der Veranda saßen und die Sterne über uns funkelten. „Ich habe über alles nachgedacht, was passiert ist. Über Demetri, über Aro... und über uns."
Seine Worte hingen für einen Moment in der Luft, während ich ihn ansah. „Was meinst du?"
Carlisle seufzte leise, ein Hauch von Unbehagen in seiner sonst so gefassten Miene. „Es ist mir klar geworden, dass wir ständig in Gefahr schweben. Solange die Volturi uns im Visier haben, wird es kein einfaches Leben für uns geben. Ich frage mich... ob ich dich in all das hineingezogen habe. Ob das, was wir haben, es wert ist, dass du ständig in Angst lebst."
Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Carlisle, das ist nicht deine Schuld," flüsterte ich, während ich seine Hand nahm. „Ich habe mich für dieses Leben entschieden. Für dich. Und ja, es gibt Gefahren, aber das bedeutet nicht, dass ich dich weniger liebe oder bereue, hier zu sein."
Carlisles Augen suchten die meinen, und für einen Moment glaubte ich, einen Hauch von Erleichterung in seinem Blick zu sehen. Doch die Sorge war immer noch da, verborgen in den tiefen Falten seines Stirnrunzelns.
„Ich will dich nicht verlieren, Fjella," sagte er leise. „Aber ich frage mich, ob ich dich jemals wirklich beschützen kann, wenn die Volturi immer noch eine Bedrohung darstellen."
„Wir haben sie überlebt, und das werden wir auch in Zukunft tun," erwiderte ich entschlossen. „Solange wir zusammen sind, können wir alles überwinden."
Carlisle lächelte schwach und zog mich näher an sich. „Dein Mut beeindruckt mich immer wieder," flüsterte er und küsste meine Stirn. „Ich hoffe, ich kann dir gerecht werden."
Für einen Moment schwiegen wir, in die sanfte Ruhe der Nacht gehüllt, bis sich eine Bewegung im Haus hinter uns regte. Die Tür öffnete sich leise, und Demetri trat hinaus. Sein Gesicht war ruhig, doch in seinen Augen konnte ich den inneren Kampf sehen, den er mit sich führte.
„Darf ich mich euch anschließen?" fragte er leise, als er auf die Veranda trat.
Carlisle nickte ihm zu, während ich einen Platz für ihn freimachte. „Natürlich. Du bist immer willkommen."
Demetri setzte sich neben uns, seine Hände lagen locker auf seinen Knien, doch seine Haltung war angespannt. „Ich wollte euch danken," begann er nach einer kurzen Pause. „Dafür, dass ihr mir eine Chance gegeben habt. Und... dafür, dass ihr Lena akzeptiert habt, trotz allem."
Ich lächelte schwach. „Lena ist ein Teil dieser Familie, genauso wie du es jetzt bist."
Demetri neigte leicht den Kopf, als wollte er den Gedanken annehmen, doch ich konnte die Zweifel in seinen Augen sehen. „Es wird nicht leicht für uns sein, das weißt du, oder? Aro wird uns nie wirklich in Ruhe lassen. Und auch wenn wir ihn heute besiegt haben, ist das nur ein Aufschub."
Carlisle nickte langsam. „Das ist uns bewusst. Aber wir sind bereit, diese Kämpfe zu führen, wenn es nötig ist. Solange wir zusammenhalten, haben wir eine Chance."
Demetri sah für einen Moment in die Ferne, seine Augen auf den Horizont gerichtet. „Ich frage mich, ob es jemals ein Ende geben wird," flüsterte er, fast zu sich selbst. „Ob wir jemals wirklich in Frieden leben können."
„Vielleicht nicht sofort," erwiderte Carlisle leise. „Aber das bedeutet nicht, dass es nicht möglich ist. Wir müssen nur jeden Tag so leben, als wäre er der Anfang von etwas Besserem."
Demetri nickte langsam, doch seine Gedanken schienen weit weg zu sein. Schließlich stand er auf und sah uns beide an, seine Augen schimmerten in der Dunkelheit. „Ich hoffe, ihr habt recht. Für Lena... und für mich."
Dann wandte er sich um und ging zurück ins Haus, seine Schritte leise auf dem Holzboden verhallend.
Ich lehnte mich zurück und seufzte tief, spürte die Schwere der Ereignisse auf meinen Schultern lasten. „Wird es jemals vorbei sein?" fragte ich Carlisle leise, während ich mich enger an ihn schmiegte.
Er legte einen Arm um mich und zog mich sanft an sich. „Ich weiß es nicht, Fjella. Aber was ich weiß, ist, dass wir das zusammen durchstehen werden. Egal, was kommt."
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Bis(s) in die Ewigkeit
FanfictionFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...