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WunschpateKaihavertzsister   simply_f_beautiful

Zahlenkombi: 1. Taylor Barnard x 48. Oliver Bearman

Buchstabe: N – Libelle (Kaihavertzsister )/ M – Robben (simply_f_beautiful)

Anregung: Notizbuch (Kaihavertzsister)

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Die Libellen (Odonata) bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten. Von den 6403 im Jahr 2023 bekannten Arten treten in Mitteleuropa etwa 85 auf. Die Flügelspannweite der Tiere beträgt zwischen...*Wikipedia

„Ollie?"

„Hey Jak."

„Was liest du da?"

„Ein Notizbuch."

„Aber das ist nicht deins."

„Nein, ist es nicht. Ich habe es eben gefunden, lag vor unserer Hospitality."

„Man liest keine fremden Notizbücher."

Tadelnd blickte Jak seinen besten Freund an und schüttelte seine wirren Locken.

Beschämt nickte Ollie. Ja, das wusste er auch, aber irgendwie war er neugierig gewesen und hatte wahllos das Buch geöffnet und das erste gelesen, was auf der zufälligen Seite gestanden hatte.

„Weißt du den, wem das Buch gehört? Derjenige hätte es sicher gerne wieder."

„Steht kein Name. Und die Handschrift erkenne ich auch nicht unbedingt."

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Nachdem Jak und er noch etwas gerätselt hatten und er seinem Freund das Versprechen geben musste nicht weiter in dem Buch zu lesen, hatten sich ihre Wege wieder getrennt. Jak hatte noch Termine bei DAMS und er selbst musste auch zu Prema zurück um die letzten Besprechungen für die anstehende Qualifikation zu Besprechen.

Wieso interessierte sich der Besitzer des Buches so für Libellen? Der Eintrag war ausführlich und sehr detailliert gewesen.

So richtig hatte Ollie sich über diese fliegenden Insekten noch nie den Kopf zerbrochen. Vielmehr als eine manchmal nervende Erscheinung waren Libellen nie für ihn gewesen. Aber dieser Besitzer mochte die kleinen fliegenden Tierchen richtig gerne.

Er musste unbedingt rausfinden, wem das Notizbuch gehörte, um es zurück geben zu können. Jak hatte Recht. Es gehörte sich nicht in fremdes Eigentum zu lesen.

In seinen Gedanken vertieft, übersah Ollie beim Abbiegen um die Kurve die Person, die direkt auf ihn zukam. Unweigerlich prallten sie beide aufeinander, was dazu sorgte das er das kleine Büchlein aus den Händen verlor und dieses direkt dem anderen vor die Füße fiel.

„Sorry, ich habe nicht aufgepasst."

Gerade als Ollie sich nach dem Buch bücken wollte, war sein Gegenüber schneller und schnappte sich das schwarze Büchlein. Jetzt erst erkannte Ollie den markanten grün-schwarzen Overall.

„Endlich. Ich habe schon gedacht, ich finde es nie wieder."

Erleichtert seufzte Taylor auf, als er das Buch an sich drückte.

„Das ist dein Notizbuch?"

„Ja. Ich habe es vorhin verloren. Weil ich so verpeilt bin, hatte ich die Zeit für meine Besprechung nicht mehr im Blick und als mir aufgefallen ist, dass ich zu spät komme, bin ich losgerannt und habe dabei mein Buch verloren. Du hast es gefunden?"

„Ja."

„Danke Ollie."

„Du interessiert dich für Libellen?"

Wahrscheinlich war das nicht die klügste Frage, die er hatte stellen können, nachdem er Taylor richtig anschauen konnte. Die Gesichtszüge des Briten entglitten ihm fast und Ollie glaubte für einen kurzen Moment das Taylors Mimik sich verdunkelte.

Sofort fielen ihm die Worte von Jak wieder ein und er hob rasch die Hände.

„Entschuldige. Ich wollte nicht schnüffeln. Ich war neugierig."

„Aha. Und deswegen liest du fremde Bücher?"

Auch wenn seine Begeisterung und Faszination von Libellen kein Staatsgeheimnis darstellte und er sich für dieses Interesse auch nicht schämte, stieß es Taylor bitter auf das Ollie einfach in seinen Notizen gelesen hatte. Eigentlich hatte er seinen Landsmann für diskret, ehrlich und gewissenhaft eingeschätzt.

Seine Schultern sackten in sich zusammen und Ollie spürte ein ganz schrecklich unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Hätte er doch einfach seine Nase nicht in fremdes Eigentum gesteckt. Aber die naseweise Neugier war zu groß gewesen.

„Ich weiß das es nicht richtig war. Und es tut mir wirklich sehr leid Taylor. Wahrscheinlich hilft das jetzt auch nichts, aber ich kann deine Begeisterung verstehen. Zwar nicht für Libellen, aber ich kann es Nachvollziehen das man so sehr für was brennt das man darüber alles wissen möchte. Ich selbst interessiere mich stark für Robben. Für ihren Lebensraum, für ihre Auswilderung und wie man es verhindern kann das man Robben ausrottet. Ich habe mich einigen Organisationen verschrieben und unterstütze diese um diese großartigen Lebewesen zu Retten und zu Unterstützen."

Ein gewisses Misstrauen blieb, aber je mehr Ollie von sich gab, je weicher und verständnisvoller wurden Taylors Gesichtszüge. Er konnte seinem Landsmann die Reue anschauen und glaubte diesem auch, dass er nicht absichtlich in seinem Buch gelesen hatte, das es einfach nur die manchmal wirklich nervige Neugier gewesen war, die ihn verleitet hatte.

„Sorry, dass ich dich etwas maulig angemacht habe. Aber ich werde so oft belächelt oder ausgelacht, bezüglich meiner Faszination für Libellen."

Heftig schüttelte Ollie den Kopf.

„Niemals würde ich jemanden auslachen, der für eine Sache begeistert und sich für diese Sache auch wirklich reinkniet und alles aufsaugt, was es darüber zu Erfahren gibt. Mir geht es doch nicht anders und auch ich wurde schon oft belächelt. Aber davon habe ich mich nie abhalten lassen. Ich stehe zu meiner Begeisterung und setzte mich mit Herzblut für die Robben ein."

Nickend lächelte Taylor. Vielleicht war es doch nicht so schlimm gewesen, das Notizbuch zu verlieren. Ollie teilte zwar nicht seine Begeisterung zu Libellen, aber sein Kollege wusste trotzdem nur zu genau wie es ihm ging. Vielleicht hatte er jemanden gefunden mit dem er im vollen Feuer und Eifer sich Austauschen konnte.

„Danke Ollie, dass du mein Buch aufgehoben hast. Es ist wichtig für mich."

„Sehr gerne. Ich hoffe du wirst deine Leidenschaft niemals verlieren."

„Das wünsche ich dir auch. Und viel Glück nachher."

„Danke."

ENDE

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