Die Erinnerungen an den Schmerz schienen in den Hintergrund zu rücken, während ich mich auf dem Sofa niederließ und Sarah ansah. Der Raum war hell erleuchtet, und ein sanfter Geruch von frischen Blumen und gebackenem Brot durchzog die Luft. Es fühlte sich so normal an, so vertraut, dass ich für einen Moment vergaß, in welcher gefährlichen Welt ich lebte.
„Es tut mir leid, dass wir uns aus den Augen verloren haben, Sarah," begann ich und schaute auf meine Hände, die noch leicht zitterten. „Ich hätte dich öfter kontaktieren sollen, aber es war... so viel los."
Sarah nickte langsam, ihr Blick war nachdenklich. „Ich verstehe das. Ich habe oft an die alten Zeiten gedacht. Es war so viel einfacher damals, oder? Wir haben einfach nur Spaß gehabt."
„Ja, das war es. Wir hatten keine Sorgen, außer vielleicht, dass wir zu spät zum Unterricht kamen." Ich lächelte, und es fühlte sich gut an. Es war, als wäre ein Teil meiner Seele zurückgekehrt. „Es ist komisch, wie wir uns einfach verloren haben. Ich habe nie wirklich gewusst, was aus dir geworden ist."
„Ich auch nicht. Ich habe viele Umzüge hinter mir und bin schließlich hierher gezogen. Aber jetzt, wo du hier bist, fühlt es sich so an, als wäre alles wieder richtig." Sarah sah mich an, und ich konnte die Wärme in ihrem Blick spüren.
„Es ist wirklich schön, dich zu sehen. Ich habe dich vermisst, mehr als ich je zugeben könnte." Ich sah ihr in die Augen und spürte die Vertrautheit zwischen uns. Es war, als hätten wir niemals die Verbindung verloren, trotz der Jahre der Trennung.
„Es ist einfach schön, jemanden zu haben, dem man vertraut, vor allem in Zeiten wie diesen," fügte ich hinzu. „Ich fühle mich oft so verloren und allein."
Sarah nickte. „Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist. Besonders mit all dem, was in deinem Leben passiert ist." Sie griff nach meiner Hand und drückte sie sanft. „Ich habe gehört, dass du mit diesen Vampiren zusammen bist. Was ist da los?"
Ein Seufzer entglitt mir. „Es ist kompliziert. Ich habe eine besondere Verbindung zu ihnen, besonders zu Carlisle. Er hat mir das Leben gerettet, und ich fühle mich so hin- und hergerissen. Ich denke oft darüber nach, was es bedeutet, ein Vampir zu sein. Es gibt so viel, was ich nicht verstehe."
„Was ist mit dem Vampir, der dich gerettet hat?" Sarahs Augen blitzten vor Neugierde.
„Nicht viel. Er kam einfach und hat mich aus der Situation gerettet. Ich habe das Gefühl, dass er etwas verbergen könnte. Irgendetwas an ihm ist... anders. Ich kann es nicht genau beschreiben."
„Ich habe gehört, dass er neu in der Gegend ist. Bisher ist er unentdeckt geblieben, aber die anderen scheinen sich über ihn zu wundern. Es könnte gefährlich sein, Fjella. Sei vorsichtig."
„Ich werde vorsichtig sein, ich verspreche es. Aber ich kann nicht aufhören zu denken, dass ich etwas über ihn herausfinden muss. Es gibt eine Verbindung zwischen uns, die ich nicht ignorieren kann."
In diesem Moment ertönte mein Handy. Die Nummer auf dem Bildschirm war mir sofort vertraut. Es war Carlisle. Mein Herz schlug schneller und ich nahm ab.
„Fjella! Bist du in Ordnung?" fragte er, seine Stimme klang besorgt und aufgeregt.
„Carlisle! Ja, ich bin in Sicherheit. Sarah hat mich gefunden," sagte ich und sah zurück zu Sarah, die mir einen ermutigenden Blick zuwarf.
„Das ist eine Erleichterung zu hören. Was ist passiert?"
Ich seufzte tief und ließ die Ereignisse der letzten Tage in meinem Kopf Revue passieren. „Es war Jane. Sie hat mich in den Wald gelockt und... und sie wollte mich wieder quälen. Aber dann ist ein anderer Vampir gekommen und hat sie aufgehalten. Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber... ich weiß, dass er mich mitgenommen hat."
Carlisle wirkte angespannt, seine Stirn war in Falten gelegt. „Und du bist jetzt hier?"
„Ja, ich bin bei Sarah. Ich kann dir die Adresse geben. Aber ich mache mir Sorgen. Der Vampir, der mich gerettet hat, könnte gefährlich sein."
„Fjella, du bist in Sicherheit, bis ich ankomme. Pass auf dich auf und bleib mit Sarah zusammen. Ich bin in wenigen Minuten da," antwortete er, und ich spürte, wie die Erleichterung in mir aufstieg.
„Danke, Carlisle. Ich werde aufpassen," antwortete ich und legte auf.
Ich wandte mich wieder Sarah zu, und wir saßen einen Moment still da. „Carlisle kommt. Er will wissen, wo wir sind."
„Gut. Das gibt dir Sicherheit," sagte sie und lächelte. „Du hast viel durchgemacht, und es ist wichtig, dass du dich jetzt nicht alleine fühlst."
„Ich hoffe, dass alles gut wird. Du verdienst es, in Sicherheit zu sein. Ich bin so froh, dass ich dich wiedergefunden habe," sagte ich und spürte die Verbindung zwischen uns stärker als je zuvor.
„Ich auch. Lass uns einfach hoffen, dass alles gut ausgeht," erwiderte sie und drückte sanft meine Hand.
Wir unterhielten uns weiter, und ich fühlte mich ein Stück weit geheilt, nicht nur von den physischen Wunden, sondern auch von den emotionalen. Die Dunkelheit, die mich umgeben hatte, schien für einen Moment weniger bedrohlich, und ich wusste, dass ich nicht allein war.
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Bis(s) in die Ewigkeit
FanfictionFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...