Best Friends

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Hallo, liebe Wattpad-Gemeinde. Hier ist meine erste Geschichte, die ich hier veröffentlichen möchte. Natürlich ist das hier reine Fantasie und ich habe mir Bang Chan als Charakter ausgesucht, weil er mich eben zu dieser Geschichte inspiriert hat. Viel Spaß beim Lesen!

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Ich war 10 Jahre alt und es war der erste Tag in der neuen Schule, als ich, schusselig wie immer, über die sehr niedrige Kante der Klassenzimmertür stolperte und meine Bücher und mein Mäppchen auf dem Boden landeten. Mit hitzigen Wangen beugte ich mich sofort herunter, um alles wieder aufzuheben, als du dich mit mir hinunterbeugtest und halfst, meine Bücher einzusammeln. Dein Lächeln war warm, deine braunen Augen freundlich und ich mochte dich sofort. Aber damals waren wir noch in einem Alter, in der Mädchen Jungs blöd finden und umgekehrt und meine beste Freundin Dedi hatte mich schon entdeckt und winkte aufgeregt, deshalb murmelte ich nur ein „Danke!" und lächelte kurz und eilte dann zu meiner Freundin.

Während der ersten Unterrichtsstunde glitt mein Blick immer wieder zu dir, zu deinem freundlichen Gesicht und ich merkte sofort, dass du ebenso neugierig und wissbegierig warst, wie ich. Im Trubel der Schule sah ich dich nicht auf dem Pausenhof, aber als ich nach dem ersten Schultag nach Hause laufen wollte, erspähte ich dich an der Kreuzung vor mir. Ich hätte gern mit dir geredet, aber ich wusste deinen Namen nicht und konnte nicht rufen. Außerdem war ich eben eher leise und jemanden anzusprechen, fiel mir damals schwer. Als aber die Ampel an der nächsten Kreuzung für die Fußgänger rot war, konnte ich zu dir aufschließen. Als du mich sahst, lächeltest du wieder und winktest mir zu. „Hey, ich bin Chan! Und wer bist du?", fragtest du offen und ich, froh, dass du mich angesprochen hattest und so viel mutiger warst, als ich, sagte: „Hi, ich bin Yu-jun." „Wohnst du auch hier in der Gegend?", fragtest du dann und wir fanden heraus, dass unsere Häuser nur eine Straße voneinander entfernt waren. Es fühlte sich einfach natürlich an, mit dir zu reden und schnell wurden wir Freunde. Wir mochten dieselben Schulfächer, wir schauten ähnliche Filme und Serien und unsere verbindende Liebe zur Musik und zu Büchern war etwas, was einen großen Teil unseres gemeinsamen Lebens einnahm. Du konntest wundervoll singen, lerntest Gitarre und Klavier und weil du immer behauptetest, meine Stimme wäre wundervoll, hatte ich den Mut zu singen und wir verbrachten viele Nachmittage mit unseren Lieblingsliedern. In der Schule wurden wir oft belächelt, auch Dedi sagte immer: „Ein Mädchen und ein Junge können nicht beste Freunde sein", doch das war uns ziemlich egal und wir hörten nicht auf sie. Ich fühlte mich wohl mit dir und du behandeltest mich nie wie ein „Mädchen", sondern immer gleichberechtigt.

Die Zeit verging und wir veränderten uns äußerlich. Innerlich nicht, denn wir waren stark miteinander verbunden. Aber du wurdest von einem Jungen, mit freundlichem Gesicht, offenen Augen und der etwas pummelig war, zu einem jungen, schlankeren Mann, mit einem nun nicht nur freundlichen, sondern auch schönen Gesicht und plötzlich wurdest du beliebt in der Schule. Du tratst dem Fußballteam bei, ich besuchte jedes deiner Spiele und ich war stets die erste, die du nach einem gewonnen Spiel umarmtest und es waren so viele Mädchen und auch Jungs eifersüchtig. Aber ich spürte nichts davon, denn für mich warst du der, der du immer gewesen warst. Mein bester Freund, der immer einen guten Rat hatte. Dessen Umarmungen warm waren und der mich selbst bei schlechtester Laune zum Lachen bringen konnte.

Es war wieder Sommer geworden, wir waren auf der Hartbahn des Sportplatzes der Schule und ich stolperte völlig außer Atem hinter dir her. „Chan...warte...bitte", keuchte ich, stützte mich schwer atmend auf meine Oberschenkel und sah mit einem gequälten Blick zu dir auf. „Yu, also ehrlich...du hast einfach immer noch echt null Kondition, obwohl ich dich immer zum Joggen mitschleife", lachtest du herzlich, während du dich zwar umdrehtest, aber trotzdem weiter auf der Stelle joggtest. „Kann nicht jeder so ein Sportfreak sein, wie du...", keuchte ich nur und lachend drehtest du den Rücken zu mir und gingst in die Knie. Dankbar und wissend, was das für ein Angebot war, sprang ich auf deinen Rücken und schlang meine Arme locker um deine jetzt wirklich schon sehr breiten und muskulösen Schultern. Als ob ich gar nichts wiegen würde, joggtest du wieder los und ich schüttelte lachend den Kopf. „Du bist echt verrückt!", stieß ich aus und dein Körper vibrierte warm von deinem Lachen. Am Rand des Sportplatzes hatte sich eine Gruppe von Mädchen versammelt. „Dein Fanclub ist hier!", murrte ich und nachdem wir die Runde beendet hatten, ließt du mich von deinem Rücken gleiten. „Hast du schonmal daran gedacht, mit einer von ihnen auf ein Date zu gehen?", fragte ich dich dann und in deinem Gesicht zeigte sich ein Teil Verunsicherung, ein Teil Interesse. „Nicht wirklich, ich konzentiere mich auf die Schule. Ich will auf jeden Fall auf die „Seoul National University" und dort Musik studieren. Da hab' ich für Dates keine Zeit." Irgendwie erleichterte mich diese Aussage, auch, wenn ich damals noch nicht wusste, wieso. Aber wie das eben so ist, wenn man ein Jugendlicher ist, blieben Erfahrungen im Bereich Liebe und auch Sex nicht aus.

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