Die Professorin- Grenze Der Macht

Kapitel 13.2 - Ein Schritt

Ich hörte wie der Föhn ausgeschaltet wurde und das beruhigende Geräusch verstummte.
Die Stille legte sich auf mich und unweigerlich kehrten meine Gedanken zu Mona zurück – zu ihrem Gesicht, ihrem Lächeln, ihren Berührungen und schließlich zu diesem Kuss. Ein Kuss, den ich so nah an mich herangelassen hatte, dass er in mir brannte, selbst jetzt noch, Stunden später.

Ich schluckte. Wie konnte sie es nur schaffen mich immer und immer wieder so fühlen zu lassen und mich um ihren Finger zu wickeln. Kurz darauf trat Magan durch die Wohnzimmertür nur in einem Sport-BH und einer Jogginghose bekleidet. Mein schlechtes Gewissen nagte an mir, ich hatte Mona geküsst. Nein. Sie hatte mich geküsst. Mona hatte mich geküsst. Jedoch hatte ich ewig gebraucht diesen einen verfluchten Schritt zurück zu machen. Sie kam mir so langsam so nah, sie gab mir förmlich Zeit auszuweichen, eine Schnecke wäre wahrscheinlich schneller als ich gewesen.
Ich hatte nichts getan, ich hatte nur dagestanden, gelähmt von der Hitze dieses Moments, wie ein Gefangener in meinem eigenen Körper.
Dieser eine Schritt zurück – er hätte in einem Augenblick geschehen müssen und doch hatte es sich wie eine Ewigkeit angefühlt, wie ein erbärmlicher Versuch, einer Falle zu entkommen, die längst zugeschnappt war.

Ich merkte, wie mein Herz schwer wurde.
Magan sah mich an, ahnungslos und mir war klar, dass ich sie betrogen hatte – vielleicht nicht körperlich - hatte den Kuss schließlich beendet- , aber doch in meinen Gedanken, in meinem Verlangen, hatte ich sie schon vor Tagen betrogen.

Ich schüttelte den Kopf, als würde ich dadurch die Gedanken an Mona vertreiben können, doch stattdessen spürte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Die Worte kamen fast von selbst, ein Stottern, ein verzweifelter Versuch, Magan die Wahrheit zu sagen. "Magan, ich… ich…"

Doch mein Mund versagte mir den Dienst. Stattdessen drängte sich eine völlig andere Bitte über meine Lippen, eine, die sich anfühlte wie die einzige Möglichkeit, die Schuld in mir zu ertränken.

„Schlaf mit mir.“