Kapitel 56: Erneute Bedrohung

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Die Anspannung in der Luft war sofort greifbar, als Lena uns erreichte. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, und die Sorge in ihren Augen ließ mein Herz schneller schlagen. Ich tauschte einen Blick mit den anderen, die ebenfalls spürten, dass sich die Lage verschärfte.

„Was ist passiert?", fragte ich und trat einen Schritt näher. „Was meinst du mit näher?"

Lena atmete tief ein, als würde sie sich sammeln müssen, bevor sie fortfuhr. „Ich habe gerade erfahren, dass die Volturi nicht nur einfach in der Nähe sind - sie haben bereits ihre Spione in der Stadt platziert. Aro plant, ein Treffen mit uns zu arrangieren, und ich habe das Gefühl, dass es nicht nur um eine friedliche Lösung geht."

Die Worte ließen mich frösteln. Die Vorstellung, dass sie uns direkt in unserer Heimat belauerten, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich hatte gehofft, dass wir etwas Zeit gewinnen könnten, um uns auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten, aber nun schien alles anders.

„Was werden wir tun?", fragte Sarah, die aufgestanden war und sich an meine Seite stellte. Auch sie konnte die Gefahr spüren.

„Wir müssen vorbereitet sein", sagte ich und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen. „Wir sollten die ganze Familie versammeln und besprechen, wie wir am besten reagieren können. Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen."

„Genau das wollte ich auch sagen", stimmte Lena zu. „Wir müssen unsere Strategien durchdenken und sicherstellen, dass jeder weiß, was zu tun ist, falls es zu einem Konflikt kommt."

„Und was ist mit dem Hochzeitsplan?", fragte Alice, die in der letzten Zeit so aufgeregt gewesen war. Der Gedanke an die bevorstehende Hochzeit schien in diesem Moment fast trivial. „Sollen wir das alles auf Eis legen?"

„Nein, wir können die Hochzeit nicht aufgeben", stellte ich klar. „Aber wir müssen unsere Prioritäten in den Vordergrund stellen. Wir müssen sicherstellen, dass jeder in Sicherheit ist und die Situation unter Kontrolle haben, bevor wir uns um die Feierlichkeiten kümmern können."

„Das klingt nach einem Plan", sagte George, der immer noch einen neutralen Gesichtsausdruck hatte, aber seine Augen verrieten, dass er die Ernsthaftigkeit der Situation erkannte. „Ich kann helfen, Informationen über die Volturi zu sammeln und zu überprüfen, wo ihre Spione sich aufhalten. Vielleicht können wir sie enttarnen, bevor sie uns erreichen."

„Gute Idee", nickte Lena. „Und wir sollten auch den Werwolf-Clan informieren. Sie könnten uns wertvolle Unterstützung bieten, wenn die Volturi wirklich angreifen wollen."

„Ich werde Sam kontaktieren und ihn über die Situation informieren", sagte ich und sah in die Runde. „Wir müssen uns beeilen. Je schneller wir handeln, desto besser."

Alice, die immer noch ein wenig in ihren Hochzeitsgedanken gefangen war, wandte sich an mich. „Fjella, ich weiß, dass dies ein schwieriger Zeitpunkt ist, aber es ist auch wichtig, dass wir den Mut nicht verlieren. Die Hochzeit ist ein Symbol für die Hoffnung und die Liebe, die wir in dieser dunklen Zeit haben. Lass uns nicht aufgeben, nur weil wir mit Schwierigkeiten konfrontiert sind."

Ich lächelte dankbar über ihre Worte, die mich daran erinnerten, dass selbst in der Dunkelheit Licht funkelte. „Du hast recht, Alice. Wir werden das durchstehen und unsere Pläne nicht aufgeben. Aber zuerst müssen wir die Bedrohung, die über uns schwebt, abwehren."

Wir machten uns sofort daran, die anderen zusammenzurufen. In den nächsten Stunden sammelten sich alle in der großen Halle des Cullen-Hauses. Die gespannte Atmosphäre war greifbar, als wir die neuesten Informationen über die Volturi und deren Pläne besprachen.

Ich stand in der Mitte des Raumes und sprach die Gruppe an. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass die Volturi möglicherweise versuchen werden, uns zu konfrontieren. Lena hat erfahren, dass sie in der Stadt sind und aktiv nach uns suchen. Wir können nicht einfach abwarten und hoffen, dass sie von selbst verschwinden."

Jasper nickte und sah sich um. „Wir müssen unsere Stärken nutzen und unsere Fähigkeiten kombinieren. Jeder von uns hat etwas, das wir in dieser Situation einbringen können."

„George, ich denke, deine Fähigkeit wird entscheidend sein", bemerkte ich. „Was kannst du tun?"

George zögerte einen Moment, bevor er sprach. „Ich kann die Emotionen anderer Wesen wahrnehmen und beeinflussen. Es könnte uns helfen, die Spannungen in der Luft zu entschärfen oder sie sogar von unserem Vorhaben abzulenken."

„Das könnte tatsächlich nützlich sein", sagte Emmett und grinste. „Aber ich schlage vor, dass du es nicht bei mir versuchst. Ich bin mir nicht sicher, wie gut ich darauf reagieren würde."

Ein leises Lachen ging durch die Gruppe, was half, die Anspannung ein wenig zu lockern. Doch dann erinnerte ich alle wieder an die Realität der Situation.

„Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, was wir tun können, um Fjella und alle anderen zu schützen. Ich möchte nicht, dass wir einen weiteren Konflikt mit den Volturi erleben", sagte Carlisle, der bis zu diesem Moment still war. Sein ernster Blick fiel auf mich, und ich wusste, dass er mir vertraute.

„Wir können keine Schwächen zeigen", fügte Jasper hinzu. „Wir müssen vorbereitet sein und bereit, sie zu konfrontieren, wenn es nötig ist."

Die Gespräche und Planungen zogen sich über die nächsten Stunden hin, und ich spürte, dass jeder in der Gruppe sich der Gefahr bewusst war und bereit war, alles zu tun, um die, die wir liebten, zu schützen.

In den letzten Minuten der Versammlung fühlte ich eine Welle der Entschlossenheit durch die Gruppe strömen. Es war klar, dass wir als Familie zusammenstehen würden, egal, was kam. Wir würden uns nicht von der Dunkelheit besiegen lassen, die uns umgab.

Als sich die Versammlung schließlich auflöste, blieb ich kurz stehen und betrachtete meine Familie - die, die mich bedingungslos unterstützte und mit mir durch dick und dünn ging. Ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, als ich meine Zukunft mit Carlisle plante.

„Wir schaffen das", murmelte ich leise und fühlte den festen Glauben, dass wir als Familie alles überstehen könnten.

In diesem Moment war ich bereit, mich den Herausforderungen zu stellen, die vor uns lagen.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt