1. Auf zur Uni (Prolog)

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Ich blickte auf meine Uhr, die ich am linken Handgelenk trug und erst vor einiger Zeit angeschafft hatte. Schon jetzt hatte sie den ersten Kratzer auf dem Glas, das die Zeiger schützen sollte, was mich ziemlich ärgerte. Ich mochte es nicht, wenn Dinge kaputt gingen oder Kratzer bekamen und ich HASSTE es, wenn ich es mal wieder geschafft hatte Mate oder Kaffee über ein neues Buch oder einen uralten Comic zu verschütten. Wasserschäden waren unglaublich nervig und es tat mir in der Seele weh ein Buch so "verstümmelt" sehen zu müssen. Unwillkürlich musste ich an das letzte Mal denken, als jemand mal wieder ungestüm sich seinen Platz im Lesesaal gesucht hatte und mit seiner Tasche an meine -natürlich offene- Mateflasche gekommen war. Kennt ihr das, wenn ihr aus dem Augenwinkel gerade noch seht, wie etwas umfällt und ihr fast schon panisch versucht es an eben diesem zu hinder? 

Meistens gelingt es. Manchmal aber eben auch nicht. Und dreimal dürft ihr raten, was der Kerl mit seiner blöden Tasche gemacht hat. Richtig. Er ist weiter gegangen. Vermutlich hatte er noch nicht mal bemerkt, dass er die Flasche umgestoßen hatte und die ganze Suppe über meinen Block mit den Notizen und das Buch, das ich im Moment las, geschwappt war. 

Ich seufzte kurz und griff nach meinem Board.

Unwillkürlich schüttelte ich vollkommen in Gedanken versunken meinen Kopf. Wie unaufmerksam manche Menschen doch waren...

 

Doch mich groß darüber zu ärgern würde auch nicht helfen. Immerhin war es nicht meine Schuld. 

Ich öffnete die Wohnungstür, checkte noch einmal, ob ich alles dabei hatte. Schlüssel, Geldbeutel, Kopfhörer, Handy. Check. Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen und sperrte noch ab, ehe ich das Treppenhaus nach unten ging und zur nächsten U-Bahnstation eilte. Normalerweise fuhr ich die Strecke zur Uni komplett mit dem Board, um zumindest ein wenig Bewegung zu bekommen. Youtube machte mir zwar unglaublich Spaß, verursachte aber gleichzeitig, dass ich jeden Tag stundenlang mehr oder weniger gezwungen am PC saß, Videos Schnitt oder Kommentare durchlas. Wie gesagt, es machte Spaß, war aber nicht unbedingt gut für mein körperliche Gesundheit. 

Heute war es aber, um ehrlich zu sein, einfach zu warm, um knapp 30 Minuten Fahrt auf dem Board zu überstehen ohne zusammen zu brechen und einen Hitzeschlag zu bekommen. Deswegen fuhr ich zumindest einen Teil der Strecke mit der U-Bahn. 

Trotzdem kam ich total verschwitzt im Lesesaal an. Mein Board, dessen Rollen metaphorisch gesehen zu glühen schienen (heißer Teer plus Reibung ist gleich gaaaanz viel warm), stellte ich neben mich, als ich irgendwo halbwegs mittig platz nahm. Aus meiner Tasche kramte ich eine Mateflasche mit dem festen Vorhaben sie dieses Mal nicht offen stehen zu lassen. Ich blickte auf die Uhr. Fünf Minuten hatte ich noch, weshalb ich mich entspannt zurück lehnte und etwas durchatmete. 

Ich beobachtete die Leute. Der Lesesaal war nicht sehr voll. Viele blieben bei der Hitze wohl lieber zuhause und ich konnte es ihnen nicht verübeln,  nur dass mein Pflichtbewusstsein sich dagegen sträubte eine Vorlesung einfach so ohne driftigen Grund sausen zu lassen. 

Einige der Anwesenden kannte ich. Die meisten Gesichter schienen mir jedoch unbekannt, was vermutlich daran lag, dass diese Vorlesung keiner der Vorlesungen, die speziell zu meinem Studium gehört, sondern eigentlich zum Studiengang "Rehabilitionspädagogik", mir aber vermutlich trotzdem was nützen würde für meine nächste Klausur. 

"Nele, komm jetzt...", hörte ich es hinter mir ungeduldig zischen. Ich drehte meinen Kopf leicht, um zu erkennen, woher die Stimme kam und runzelte meine Stirn ein wenig, als ich ein Kind von vielleicht sechs maximal acht Jahren erblickte. Und eine Frau, die jedoch noch die sanften Gesichtszüge eines jungen Mädchens hatte, und dem Kind ein paar Treppenstufen voraus war. Vermutlich war sie jünger als ich. Sie sah zumindest so aus.

Obwohl auch sie jung aussah, passte sie irgendwie hier rein, doch was hatte das Kind hier zu suchen? Selbst wenn dieses hochbegabt war, wäre es doch äußerst unwahrscheinlich, dass sie schon in diesem Alter an die Uni ging. Und dann hätte es mich mehr als gewundert, dass ich davon noch nichts mitbekommen hatte. Außerdem hätte sich die Uni doch wohl damit gerühmt und es irgendwie publik gemacht, oder? Ich schüttelte leicht den Kopf und beobachtet aus den Augenwinkeln weiter das ungleiche Paar, das gemeinsam Treppenstufe um Treppenstufe nahmen und sich ihren Platz in der leeren Reihe vor mir suchten. 

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Eine neue Fanfiktion starte! :D

Freu mich schon seeeeehr auf eure Reaktionen zu einer mal komplett anderen Storyidee und wünsch euch schon mal viel Spaß mit den folgenden Kapiteln :3 
Ich bin die nächsten Tagen btw. nicht da. Soll heißen ich bin unterwegs und werde vermutlich nicht viel Zeit zum Schreiben haben, denn es geht nach BERLIN! ^______^

*whoop whoop*

Ich werd auf jeden Fall Fotos machen, die ihr (wenn ihr wollt auf "Psychochild Photos" auf FB finden könnt - zumindest die schöneren) und ansonsten halt ich euch natürlich über FB und Insta auf dem Laufenden! :DD

LG Heide :x

Adult Love (LeFloid FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt