Kapitel 16

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Niklas hob mich nun sanft hoch und trug mich das letzte Stück zur Lichtung.

"Und was ist mit dem Rollstuhl?",fragte ich.

"Den brauchen wir jetzt nicht." Er ließ mich nun auf der Picknicksdecke runter und setzte sich dann ebenfalls hin.

Vorsichtig begann er das Geschirr auszupacken und ich beobachtete jede  seiner Bewegungen ganz genau. Ganz behutsam nahm er jeden Teller aus dem Korb heraus und stellte sie dann auf Picknickdecke.

Nachdem auch die Wurst, Käse und Gemüse aufgedeckt worden war, holte er zum Schluss noch eine Rose aus seiner Jackentasche.

Er gab sie mir.

Ich betrachtete die Rose ganz genau. Sie war in einem wunderschönen Rotton gefärbt. Ich liebte rote Rosen.

Genauso wie Mum. Okay, fang jetzt nicht an zu weinen, Rosi, deiner Mama geht's da oben bestimmt gut, versuchte ich mir selber zuzureden, doch  die Tränen konnte ich einfach nicht mehr zurückhalten.

"Gefällt es dir etwa nicht?",fragte Niklas leicht nervös.

"Doch, sicher, rote Rosen sind meine Lieblingsblumen. Ein besseres Geschenk hättest du mir nicht machen können. Und meiner Mutter auch nicht..."

Das Ende des letzten Satzes ging in meinem Geschluchze unter.

"Schschsch",machte Niklas leise und zog mich in seine Arme. Sanft wiegte er mich hin und her, so wie Mama es früher bei mir als kleines Kind immer getan hatte...Halt, er hielt mich doch jetzt nicht für ein kleines Kind oder?

Etwas peinlich berührt befreite ich mich aus seinen Armen.

"Hey, du brauchst dich nicht dafür schämen. Heul so viel wie du willst. Lass den Schmerz raus," meinte Niklas und zog mich wieder zurück in seine Arme.

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