Der Abend zog sich extrem in die Länge, immer wieder trafen sich unsere Blicke mit Barış, immer wieder spürte ich den Drang seine Lippen auf meine zu spüren.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich je solche Gefühle für ihn hätte, wir waren doch Freunde, Freunde sollten so etwas nicht fühlen, oder?Zudem hatte ich etwas mit seinem Freund am Laufen und von ihm wollte ich die Finger nicht lassen, es war eine schwere Entscheidung, aber eine klare.
Barış war und sollte auch nur ein Freund bleiben, er wusste ja nicht einmal wer ich war.
Eigentlich sollte ich es ihm sagen, es war sein Recht aber ich traute mich nicht, ich hatte Angst vor seiner Reaktion.„Eliya? Wollen wir tanzen?", hörte ich seine warme Stimme in meinem Ohr und spürte wie seine Hand langsam um meine Hüfte schlich.
„Sehr gerne", murmelte ich und legte mein Cocktail ab, er zog mich sanft mit auf die Tanzfläche und wir wurden eins mit der Menschenmenge.
Die Musik erfüllte den Raum, schwer und intensiv und ich konnte sie in jedem Teil meines Körpers spüren. Die Bässe pulsierten durch meine Adern und schienen sich mit meinem Herzschlag zu synchronisieren. Die Lichter flackerten im Takt, zuckten in grellen Farben und ließen alles um mich herum verschwimmen. Der Club war voller Menschen, doch für mich schien die Menge plötzlich zu verblassen, bis nur noch er und ich übrig blieben.
Er stand mir gegenüber und sein Blick war durchdringend, fordernd, fast ein wenig herausfordernd. Seine Augen lagen fest auf meinen, als wollte er mich in ihre Tiefe ziehen. Ein leichtes Lächeln spielte auf seinen Lippen, das viel sagte und zugleich nichts verriet. Ich konnte mich kaum gegen diesen Blick wehren, also ließ ich es zu, ließ mich in die Spannung hineinfallen, die zwischen uns knisterte.
Er lenkte mich von ihm ab.Langsam trat er näher und ich spürte, wie meine Atmung schneller wurde. Seine Hände legten sich um meine Hüften, fest und sicher, als wollten sie mir Halt geben. Meine Haut kribbelte dort, wo seine Finger mich berührten und ich konnte die Hitze seiner Berührung durch den Stoff meiner Kleidung spüren. Seine Hände schienen mich genau in den Takt der Musik zu lenken und ich fand mich wie von selbst in seiner Bewegung wieder. Wir bewegten uns synchron, als hätten wir schon tausendmal so miteinander getanzt.
Meine Arme wanderten wie von selbst zu seinen Schultern und ich schlang sie um seinen Nacken, zog ihn näher zu mir. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich konnte den leichten Duft seines Parfums wahrnehmen, frisch und würzig zugleich. Sein Atem streifte meine Wange, warm und verlockend. Alles um uns herum verschwand, das laute Lachen, die Gespräche, die anderen Tanzenden. Wir waren allein, eingeschlossen im Rhythmus und in den vibrierenden Klängen, die uns in ihre eigene Welt mitnahmen.
Er führte mich weiter, ließ mich drehen, ließ unsere Körper sich aneinander schmiegen, als hätten wir keinen Platz zwischen uns. Unsere Schritte wurden schneller, fließender, beinahe wild und ich spürte, wie ein prickelndes Gefühl der Freiheit in mir aufstieg.
Ich verlor mich vollkommen in ihm, in diesem Tanz, in dieser Nacht, die sich endlos und zugleich viel zu kurz anfühlte.Meine Blicke trafen plötzlich auf die von Barış, er guckte nicht weg, als ihn dabei erwischte, wie er uns beobachtete.
Unverschämt grinste er mich auch noch an, das Verlangen in seinen Augen konnte ich von der Tanzfläche aus sehen, er wollte mich immer noch.
Obwohl ich gerade in den Armen von seinem Freund tanzte, obwohl er wusste, dass wir die Nacht gestern zusammen verbracht hatte.Wenn er wüsste, wer ich war, würde er mich noch immer so angucken?
Würde er mich immer noch so wollen, wie jetzt?Während unsere Blicke noch tief miteinander verbunden waren, spürte ich die Lippen von Aras an meinem Hals. Für einen Moment schloss ich meine Augen, genoss seine Berührungen und als ich meine Augen wieder öffnete, war Barış nicht mehr da, wo er vor einigen Sekunden noch stand.
Neugierig sah ich mich um, doch fand ihn nicht wieder.
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Sadece sen || Barış Alper Yılmaz
ФанфикIkra Eliya, eine alte Kindheitsfreundin von Barış Alper Yılmaz. Aus unerklärlichen Gründen, verloren sie sich aus den Augen, plötzlich besuchte Ikra ihn nicht mehr und sie verschwand aus seinen Gedanken. Seitdem Ikra nicht mehr in seinem Leben war...