„Harry darf nur noch zwei Tage bei uns bleiben ... dann ... dann muss er zurück! Außerdem will Dumbledore morgen kommen. Das hab ich heute Nachmittag bei einem Gespräch mitbekommen.“ Ron schnappte nach Luft, während sich Harrys Zittern verstärkte. Ron hatte recht, und dank Dumbledore hatte er keine Chance wegzulaufen. Wohin sollte er auch schon? Außerdem würde ihn der Alte überall wiederfinden. Das hatte er ihm nur zu verständlich mitgeteilt.
„Ich hab nicht vor mit Harry länger hierzubleiben. Und wenn die Schutzzauber stark genug sind, wird er ihn auch erstmal nicht finden können.“ In Charlies Stimme schwang Entschlossenheit mit. Dann hob er Harrys Kinn sanft an und zwang ihn so, ihm in die Augen zu sehen. Der Jüngere schluckte, als er die Wärme in den Seelenspiegeln Charlies sah.
„Du musst deine Flügel einziehen, Harry. Denk einfach daran, wie sie sich in deinen Rücken zurückziehen. Es wird bestimmt kurz weh tun, weil du auch noch nicht wieder auf der Höhe bist, aber das wird besser, je öfter du sie rauslässt. Wir gehen kurz zu mir rüber. Ich muss ein paar Sachen packen. Dann bringe ich uns von hier weg. Vertrau mir, alles wird gut.“
Harry biss sich auf seine Unterlippe und nickte, dann folgte er Charlies Anweisung, während Ron mit ernster Stimme fragte. „Wo willst du mit ihm hin?“
Harry keuchte schmerzerfüllt, als sich seine Flügel zurückzogen, und vergrub sein Gesicht erneut an Charlies Halsseite, der ihn die gesamte Zeit über sicher festhielt und sich gleichzeitig ebenfalls zurückverwandelte. Nur um Harry hinterher, als er es geschafft hatte, einen liebevollen Kuss auf die Schläfe zu drücken, was trotz der Schmerzen ein angenehmes Kribbeln in Harrys Brust verursachte. Dann erst sah Charlie erneut zu seinem Bruder, derweil er seinen Zauberstab vom Boden aufhob. Mit einem stummen Zauberspruch umwickelte er den Oberkörper seines Gefährten mit den Binden und erhob sich anschließend mit ihm in seinen Amen. „Das werde ich dir nicht sagen, Ron. Je weniger du weist, desto weniger erfährt der Alte wenn er hier ankommt. Es ist besser so, da der Direktor mit Sicherheit in deine Gedanken eindringt, um zu erfahren, was los ist. Es reicht schon, dass er das hier sehen wird. Doch damit kann er immerhin nicht groß etwas anfangen. Wenn er nicht sogar hier aufschlägt, kurz nachdem wir weg sind, schließlich wissen wir nicht, wie weit die Überwachung reicht.“
Ron nickte verstehend, wenn auch niedergeschlagen. Dann begegnete sein Blick dem entschuldigenden Harrys. „Es tut mir leid, Ron!“ Harrys Stimme war lediglich ein leises Flüstern, das Ron mit einem schiefen Grinsen erwiderte. „Es gibt nichts, was dir leidtun müsste Kumpel. Mach dir keine Sorgen. Hauptsache du musst nie wieder zu diesen widerlichen Muggeln zurück. Ich räum das hier noch auf und für Mom und Dad lass ich mir was einfallen. Wenn Mom das alles rausbekommt, hext sie Dumbles eh ins nächste Jahrtausend, schließlich haben sie auch nichts gegen Charlie.“
Charlie nickte. „Danke Ron, pass auf dich auf.“
„Klar ... mir passiert schon nichts. Jetzt verschwindet, bevor doch noch jemand was mitbekommt.“
Charlie grinste schief. Nahm kurzerhand Harry auf seine Arme, verließ Rons Zimmer und steuerte sein eigenes an. In welchem angekommen, er seinen Gefährten auf dem Bett absetzte. Dann machte er sich eilends daran, seine Klamotten und andere Dinge in seine Reisetasche zu werfen. Ein hoch auf Ausdehnungs - und Federleichtzauber. Nur gut, dass er eh noch nicht alles ausgepackt hatte.„Es tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger mache. Ich meine, wenn du möchtest, dann können wir auch die fünf Tage warten ... wenn du jemanden hast, den du lieber ... du musst nicht wegen mir ...“
Harry hatte seine Beine mit auf das unordentliche Bett gezogen und umarmte niedergeschlagen seinen Oberkörper. Seine Stimme war immer leiser geworden, bevor er mitten im Satz aufgehört hatte, und dennoch hatte Charlie ihn gehört. Der hielt nun in seiner stürmischen Bewegung inne. Bevor er, mit einem seiner Pullover in der Hand, auf ihn zu lief und sich mit einem sanften Lächeln vor Harry auf seine Knie sinken ließ. „Denkst du eigentlich auch nur ein Mal an dich selber?“ Der Ältere schüttelte ungläubig seinen Kopf, seine Stirn lag dabei leicht in Falten und ein leises Schnauben war zu hören, was Harry noch etwas weiter den Kopf einziehen ließ. Doch da legte Charlie auch schon seine gekrümmten Finger unter das Kinn seines Gefährten und drückte es wieder sanft nach oben, so, dass sich ihre Blicke erneut trafen. „Ich hab jetzt einen wundervollen Gefährten ... und ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, um ihn zu schützen und ihm ein Leben in Glück und Frieden zu ermöglichen.
... Harry ...“ Charlie schnaubte erneut und schüttelte kaum sichtbar seinen Kopf. „Ich war schon auf ein paar dieser Treffen, die der hohe Rat organisiert hat, als bekannt wurde, dass es eine neue Submissive gibt. Das Problem an der ganzen Sache ist ... ich kann der weiblichen Schönheit einfach nichts abgewinnen. Ich steh nicht auf Frauen. Ich bin immer wieder gegangen, bevor eine von ihnen auch nur auf die Idee kommen konnte, dass sie mich doch ganz nett findet ... und das letzte Jahre bin ich nicht einmal mehr dorthin, um zu schauen.“ Der Rotschopf wischte mit seinem Daumen die einzelne Träne von Harrys Kiefer und lächelte leicht.
„Du meinst?“ Der Jüngere versuchte den Klos in seinem Hals hinunterzuschlucken, als er verstand, was Charlie ihm damit sagen wollte. Doch der ältere Drenai nickte nur. „Ja. Ich hab nicht vor meine Chance verstreichen zu lassen und dich wieder herzugeben, Harry. Ich kenne außerdem jemanden, dem es genauso geht wie mir. Er ist zwar älter als ich, aber auch um einiges mächtiger. Sehr viel mächtiger ... genug um dich vor allem und jedem beschützen zu können. Ich hatte die Möglichkeit, mich auf den Treffen mit ihm zu unterhalten. Bei ihm sind wir vor dem Alten sicher. Aber du wirst mir vertrauen müssen.“Harry starrte Charlie einen Moment lang im Schein der alten Nachttischlampe an, die es nicht vermochte alle Ecken des Raumes zu erhellen. Die Worte des Älteren sorgten nicht gerade dafür, dass dieses nagende Angstgefühl in seinem Inneren im Keim erstickt wurde. Doch er vertraute Charlie. Zumal die kleine Stimme in seinem Hinterkopf flüsterte, dass es nicht sehr viel gab, was den Verrat seines einstigen Mentors und das Sklavenband um seinem Hals toppen könnte. Es konnte wohl kaum schlimmer werden. Und wenn Charlie ihn als Gefährten an seiner Seite wollte, dann würde er auch sicherlich nicht zulassen, dass man ihm weh tat. Also nickte er, nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte und flüsterte: „Ich vertraue dir. Aber wie kommen wir dahin, ohne das es jemand nachverfolgen kann? Außerdem ist es mitten in der Nacht.“
Charlie wurde bei den Worten seines Gefährten warm ums Herz, dann reichte er ihm den dunklen, weichen Grobstrickpullover, den er sich in Rumänien gekauft hatte. Der würde reichen, um Harry warm zu halten, schließlich würden sie nicht gezwungen sein draußen umherzuirren. Zumal es auch noch Wärmezauber gab. Doch Charlie war sich sicher, dass dieser nicht notwendig war, außerdem würde er locker genug sitzen, um nicht auf die Wunden zu drücken. „Hier, zieh den an, der ist schön warm und weich. Hast du sonst noch etwas hier, dass du mitnehmen möchtest? Kleidung? Bücher? ... irgendetwas? Wo ist dein Zauberstab?“
Doch alles was Harry tat, nachdem er sich mit Charlies Hilfe den Pullover angezogen hatte, war den Kopf zu schütteln, während er erneut mit den Tränen kämpfte. Er brauchte einen Moment, bis er noch murmelte: „Er – ich ... ich hab keinen Zauberstab mehr. Vernon – mein Onkel ... er hat ihn vor ein paar Tagen zerbrochen. Ich hab nur ein paar alte Klamotten von meinem Cousin Dudley dabei. Ich kann sie schnell holen. Sie sind in Rons Zimmer.“Charlie hatte erhebliche Mühe sich sein Entsetzten, neben der Wut, nicht anmerken zu lassen, die erneut drohte überzukochen. Nun brauchte er einen Augenblick, bis er sich sicher war seine Stimme wieder so weit unter Kontrolle zu haben, dass er Harry nicht gleich wieder ängstigte, und antwortete: „Nein, wenn die alle so aussehen wie das, was du anhattest, dann bleiben die hier. Du bekommst welche von mir, bis wir dir die Tage neue Kleidung besorgt haben, ebenso wie einen neuen Stab.“ Dann zeigte er Harry das schlichte silberne Armband, welches er zuvor aus seiner Reisetasche genommen hatte. „Das ist ein unaufspürbarer Portschlüssel. Er kann nicht zurückverfolgt werden. Er wird uns dorthin bringen, wo wir hinmüssen. Dumbledore hat keine Chance herauszufinden, wo das ist. Sobald er merkt, was los ist, sollten wir uns schon hinter solch alten und mächtigen Schilden befinden, dass ihm auch das Sklavenband nichts bringen wird.
Bereit?“ Charlie rief mit einem einfachen Accio seine fertig gepackte Tasche zu sich, da er kein Bedürfnis hatte, Harry loszulassen. Dieser atmete indessen tief durch und versuchte das Schaudern zu unterdrücken. Was ihm nicht so recht gelang, und schenkte dem Älteren ein verunglücktes Lächeln. „Nicht wirklich. Bist du dir sicher, dass du wegen mir alles aufgeben willst? Der Alte wird alles in seiner Macht stehende versuchen, um auch dir zu schaden. Was ist mit deiner Familie hier, deinen Sachen? Dein zu Hause?“ Es war ein letzter Versuch seitens Harry, der Charlies Entschluss jedoch nicht einmal ein klein wenig ins Wanken zu bringen schien. Dieser drückte nur sanft die Hand seines Gefährten. „Ich hab ein Haus in der Nähe des Drachenreservates, in dem in arbeite. Ich hatte die beste Hilfe bei den Schutzzaubern, die ich bekommen konnte. Dumbledore hat keine Chance, sie zu durchbrechen. Wir könnten auch dorthin, doch das würde uns nicht sehr viel bringen. Hier sind nur noch meine Sachen aus Kindheitstagen, und auf die kann ich getrost verzichten ... und was meine Familie betrifft ... die verliere ich schon nicht. Mach dir keine Sorgen Harry.
Also ... was ist? Können wir?“
Harry nickte auf Charlies erneute Frage hin, woraufhin dieser ihm auf seine Füße half und in eine Umarmung zog. Dann hatte er auch schon das Gefühl, als würde man ihm die Luft abschnüren und herumwirbeln, während er einen Zug in der Bauchnabelgegend verspürte.------
Hey meine Lieben
Erst einmal wollte ich mich bei euch für eure lieben Kommentare und die Sternchen bedanken *freu*. Ihr seid klasse ... und ich freu mich total, dass euch die Story bisher gefällt. Leider weiß ich noch nicht, wann das nächste Kapitel fertig sein wird, da ich mit dem zweiten Band meiner 'The Wolfs Soulmate - Reihe' angefangen habe. Aber ich versuche euch nicht allzu lange warten zu lassen.Ganz liebe Grüße
eure Katharina
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Broken Wings (BxMxM) HarryPotter-Fanfiction
FanfictionMaleslash: HarryxTomRiddlexCharlie ______________________ 16+ ( berücksichtigt bitte die Altersempfehlung! Ich habe nicht ohne Grund eine ausgesprochen. Ich möchte nicht, dass sie gemeldet wird, weil jemand mit dem Inhalt nicht klarkommt. ) ©Copyrig...