kapittel 2 Ein funke hoffung

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POV Ushijima

Seit dem Vorfall in der Umkleidekabine war einige Zeit vergangen, doch die Bilder ließen mich nicht los: Hinata – schwach, verletzt und allein. Die Ärzte im Krankenhaus sagten, er würde körperlich heilen. Doch in seinen Augen sah ich einen Schmerz, der tiefer ging.

Ich wusste, dass ich für ihn da sein musste. Seit dem ersten Mal, als ich ihn auf dem Spielfeld sah, hatte ich gespürt, dass er etwas Besonderes war. Doch in diesen Tagen erfuhr ich, wie einsam und verlassen er wirklich war. Ich fragte mich, wie lange er das alles schon durchmachte – die Misshandlungen zu Hause, den Verrat von Kageyama und die Verachtung seiner eigenen Teamkollegen.

Heute saß ich neben ihm in seinem kleinen Krankenzimmer. Er wirkte erschöpft und starrte schweigend aus dem Fenster.

„Hinata,“ begann ich vorsichtig, „ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin. Niemand sollte so behandelt werden.“

Er wandte den Blick ab. „Es … spielt keine Rolle. Ich bin nur eine Last für alle.“ Seine Stimme war kaum ein Flüstern, und ich spürte, wie meine Brust sich vor Zorn und Mitleid zusammenzog.

„Das stimmt nicht,“ entgegnete ich fest. „Du bist alles andere als eine Last. Du hast eine unglaubliche Stärke in dir, Hinata – und du musst das nicht allein durchstehen.“

Ein Moment der Stille verging, und ich fragte mich, ob meine Worte ihn überhaupt erreicht hatten. Doch dann schaute er mich zum ersten Mal an. In seinen Augen lag eine Mischung aus Zweifel und einem schwachen Funken Hoffnung.

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POV Shoyo

Ich konnte Ushijima kaum in die Augen sehen. Es war seltsam, dass ausgerechnet er, jemand, den ich kaum kannte, hier saß und mir seine Unterstützung anbot. Alle anderen, denen ich vertraut hatte, hatten mich fallen lassen – mein Team, mein Freund Kageyama, sogar meine Familie. Und doch … irgendetwas an Ushijima fühlte sich anders an.

„Warum … warum machst du das überhaupt? Ich bin doch niemand Besonderes,“ murmelte ich, fast erschrocken über meine eigenen Worte.

Er schüttelte den Kopf, und sein Blick blieb ruhig und ernst. „Du bist jemand Besonderes, Hinata. Du hast eine Leidenschaft, die ich bei niemand anderem gesehen habe. Und niemand verdient es, so behandelt zu werden.“

Diese Worte trafen mich tief. In all der Dunkelheit, die mich umgab, fühlte sich seine Präsenz wie ein sicherer Hafen an. Vielleicht konnte ich ihm vertrauen.

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POV Ushijima

Ich sah, dass meine Worte ihn berührt hatten, und ich wusste, dass dies der Anfang war. Von diesem Tag an besuchte ich ihn jeden Tag im Krankenhaus und brachte ihm kleine Dinge, die ihm Freude bereiten sollten: ein Buch über berühmte Volleyballspieler, eine Decke in seiner Lieblingsfarbe, und manchmal einfach nur mein Schweigen und Zuhören, damit er wusste, dass er nicht allein war.

Mit der Zeit begann er, sich mir zu öffnen. Er erzählte mir, dass er zu Hause häufig misshandelt wurde und dass Kageyama nie der Freund war, für den er ihn gehalten hatte. Die Geschichten brachten mich innerlich zum Kochen. Wie konnte jemand einem so guten Menschen so viel Schmerz zufügen?

Eines Nachmittags, als wir zusammen am Fenster saßen, nahm ich all meinen Mut zusammen. „Hinata, hast du schon einmal darüber nachgedacht, die Schule zu wechseln?“

Er sah mich überrascht an. „Aber ... wo sollte ich denn hin?“

„Zur Shiratorizawa,“ antwortete ich ruhig. „Wir sind eines der besten Volleyballteams, und ich weiß, dass du dort das Potenzial hast, zu wachsen und dein Talent zu entfalten. Vor allem aber … wärst du sicher.“

Er schwieg, sichtlich verwirrt. „Meinst du das ernst? Ich … weiß nicht, ob ich das verdiene.“

„Natürlich verdienst du das,“ entgegnete ich fest. „Und ich werde alles tun, um dir zu helfen, diesen Weg zu gehen.“

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POV Shoyo

Ein Teil von mir wollte ihm glauben. Die Vorstellung, alles hinter mir zu lassen und in einer neuen Umgebung anzufangen, erschien mir wie ein Traum. Doch gleichzeitig war da die Angst. Was, wenn ich es wieder nicht schaffen würde? Was, wenn ich wieder verletzt und enttäuscht würde?

Aber in Ushijimas Augen lag eine Entschlossenheit, die mich spüren ließ, dass er es wirklich ernst meinte. Er sah mich nicht wie alle anderen. Er sah mich an, als wäre ich wichtig.

„Vielleicht … vielleicht wäre das gar nicht so schlecht,“ flüsterte ich schließlich, kaum lauter als ein Atemzug.

Ushijima lächelte – ein sanftes, ehrliches Lächeln, das mich zum ersten Mal seit langem tatsächlich beruhigte.

„Dann lass uns das gemeinsam schaffen, Hinata. Du wirst nicht mehr allein sein.“

In diesem Moment verspürte ich etwas, das ich lange vermisst hatte: Hoffnung.

Uhsijima x hinata Where stories live. Discover now