Kapitel 9: Vorbereitungen und Entschuldigungen

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POV Hinata

Die Wochen vergingen schneller, als ich es erwartet hatte. Die Vorbereitungen für die Hochzeit liefen auf Hochtouren, und es war schwer zu fassen, dass ich tatsächlich in wenigen Monaten Ushijima heiraten würde. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so glücklich und gleichzeitig so nervös gefühlt. Alles war so neu, und doch fühlte es sich an, als würde sich mein ganzes Leben langsam in eine Richtung bewegen, die mir endlich gerecht wurde.

Ushijima, ruhig wie immer, kümmerte sich um die großen Dinge, während ich mich eher um die Details kümmerte. Die Einladungsliste, das Hochzeitskleid – all diese Kleinigkeiten, die plötzlich so wichtig wurden. Es gab so viel zu tun, aber jeder Schritt, den ich tat, fühlte sich wie ein kleiner Traum an.

Doch trotz all der Vorfreude und der Aufregung gab es auch eine unangenehme Erinnerung an die Vergangenheit, die mich nicht losließ. Die Jungs aus meinem alten Team – Karasuno – hatten sich in den letzten Wochen immer wieder gemeldet. Sie wollten sich entschuldigen, wollten sich mit mir versöhnen. Am Anfang hatte ich gezögert, doch jetzt, da ich so viel von Ushijima gelernt hatte, wusste ich, dass Vergebung auch für mich ein wichtiger Schritt war. Es war nicht nur eine Entschuldigung, die ich hören wollte, es war auch ein Schritt für mich, um wirklich loszulassen.

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POV Kageyama

Es war merkwürdig, wieder mit den anderen zu sprechen, nachdem wir Hinata verloren hatten. Tanaka und Nishinoya, die immer so voller Energie waren, schwiegen oft nachdenklich. Sie wussten, dass sie einen Fehler gemacht hatten, aber es gab keinen Weg, ihn ungeschehen zu machen.

„Es fühlt sich falsch an, Hinata nicht mehr im Team zu haben,“ murmelte Kageyama an einem der Trainingstage, als sie gerade eine Pause machten. „Er war mehr als nur ein Teamkamerad. Er war… einer von uns.“

„Wir haben ihn schlecht behandelt,“ sagte Tanaka nach einer langen Stille, „und ich will nicht, dass er uns für immer aus seinem Leben streicht. Wir haben ihn damals nie richtig gesehen, Kageyama.“

Nishinoya nickte zustimmend. „Es tut mir leid, dass wir ihn nie so behandelt haben, wie er es verdient hat. Jetzt ist er jemand anderes, und er ist glücklich. Aber ich will ihm zeigen, dass wir es verstehen und uns ändern wollen.“

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POV Hinata

Am Tag, an dem wir uns mit meinem alten Team trafen, fühlte es sich wie ein Schritt in die Vergangenheit an – ein Schritt, den ich längst hinter mir gelassen hatte, aber dennoch war es notwendig, um endgültig Frieden zu schließen. Ich saß mit Ushijima an meiner Seite in einem kleinen Café, als die Karasuno-Jungs eintraten. Es war eine merkwürdige Atmosphäre, fast wie bei einem Schulbesuch, bei dem jeder wusste, dass etwas zu klären war.

Tanaka, Nishinoya, Kageyama und die anderen setzten sich zögerlich an den Tisch. Ich konnte die Anspannung in der Luft spüren, aber es gab auch etwas anderes – eine Art Reue, die sie nicht länger verbergen konnten. Es war eine dieser stillen Momente, in denen Worte überflüssig schienen.

Kageyama, der immer der Erste war, wenn es um direkte Worte ging, brach schließlich das Schweigen. „Hinata... Es tut uns leid. Wir haben dich damals nicht gut behandelt, und wir wissen, dass wir einen großen Fehler gemacht haben. Du hast nicht verdient, wie wir mit dir umgegangen sind.“

Ich sah in sein Gesicht und merkte, dass er es ernst meinte. „Ich weiß, dass du uns nie vergessen hast, aber ich hoffe, du kannst uns irgendwann vergeben. Ich hätte dich nicht verlassen sollen. Du hast uns immer mehr bedeutet, als wir je zugegeben haben.“

Nishinoya fügte hinzu: „Wir waren unfair, und wir haben dich wie ein Mangelgut behandelt, aber das war falsch. Du warst nie nur ein Spieler für uns – du warst ein Freund. Und es tut mir leid, dass ich dich nicht so behandelt habe.“

Tanaka schob sich vor und legte eine Hand auf meinen Arm. „Ich hoffe, du kannst uns irgendwann verstehen, Hinata. Ich wünschte, wir hätten damals anders reagiert. Ich wünschte, wir hätten dich unterstützt, statt dich niederzumachen.“

Ich saß still da und hörte ihnen zu. Ihre Worte hatten Gewicht, aber gleichzeitig wusste ich, dass der Schmerz nicht von heute auf morgen geheilt werden konnte. Trotzdem fühlte ich eine Erleichterung in mir. Es war nicht so, dass ich alles vergessen konnte, was geschehen war – aber ich konnte diese Entschuldigungen annehmen.

„Ich habe euch nicht vergessen, und es tut mir leid, dass ich gegangen bin,“ begann ich schließlich, „aber ich habe das Gefühl, dass ich jetzt an einem besseren Ort bin. Mein Team hier, bei Shiratorizawa, hat mir gezeigt, wie man wirklich füreinander da ist.“

Ich nahm einen tiefen Atemzug. „Es war hart, aber ich habe mich entschieden, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich hoffe, ihr könnt verstehen, dass ich das nicht nur für mich, sondern auch für euch gemacht habe. Ich habe meine Familie gefunden, und ich habe meinen Platz gefunden. Und das ist alles, was zählt.“

Ushijima legte eine Hand auf meine Schulter und sah mit einer Mischung aus Stolz und Verständnis zu mir. Ich wusste, dass er mich unterstützen würde, egal, wie ich mich entschied.

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POV Kageyama

Als wir das Café verließen, sah ich Hinata an. Etwas hatte sich verändert – in mir und auch in ihm. Ich wusste, dass er uns nicht mehr brauchte, nicht auf die alte Weise. Er war gewachsen, stärker und glücklicher, und wir waren es nicht mehr wert, ihn zurückzuholen. Aber die Entschuldigung, die wir ihm gegeben hatten, fühlte sich wie der erste Schritt in die richtige Richtung an. Vielleicht würde er uns irgendwann wieder vertrauen können. Aber auch wenn das nicht geschah, wusste ich, dass er seinen Weg gefunden hatte.

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POV Hinata

Ich war erleichtert, dass wir endlich in Frieden auseinander gegangen waren. Die Vergangenheit lag nun hinter mir, und ich konnte mich voll und ganz auf die Zukunft konzentrieren – auf meine Hochzeit mit Ushijima und das Leben, das wir zusammen aufbauen würden.

Als ich an diesem Abend mit Ushijima zurück in unser Haus kam, legte ich meinen Kopf an seine Schulter und seufzte zufrieden. „Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe,“ flüsterte ich. „Jetzt können wir uns endlich auf uns konzentrieren.“

„Ja,“ antwortete er sanft. „Jetzt, wo du mit deiner Vergangenheit abgeschlossen hast, können wir gemeinsam in die Zukunft schauen. Und ich werde immer an deiner Seite sein.“

Und so, mit einem letzten Blick zurück und einem klaren Blick auf das, was vor uns lag, begann ein neuer Abschnitt unseres Lebens – ein Abschnitt voller Liebe, Vertrauen und einer Zukunft, die nur uns gehörte.

Uhsijima x hinata Where stories live. Discover now