"Du hast die falsche Wahl getroffen, Kimberly Weasley", flüsterte die Stimme, gleich dem Zischen einer Schlange.
Ich stand in einem schwarzen Raum mit feuchten kalten Wänden. Es gab keine Fenster, keine Lichtquellen. Nur ein diffuser Schimmer erhellte hier und da den Raum, der keiner war.
"Du bist tot! Du kannst mir nicht mehr drohen", rief ich mit einer Angst in der Stimme, die meine Worte Lügen strafte.
"Oh, immer noch so einfach gestrickt", sagte Voldemort tadelnd und manifestierte sich vor mir in der Dunkelheit. Riesig und dürr wie ein Skelett mit einem Umhang, der aus der Dunkelheit seiner Umgebung gewoben zu sein schien. "Glaubst du nicht auch, dass wir unsere Spuren in der Welt hinterlassen?"
"Wir haben alle Horkruxe zerstört", keuchte ich und suchte fieberhaft nach dem Schulpfloch, das seine Worte anzudrohen schienen.
Wieder dieses leicht enttäuschte Kopfschütteln. "Ich brauche keine Horkruxe nach allem, was ich getan habe. Ich habe die Menschen verändert, Kimberly Weasley. Und die Menschen verändern sich."
Noch während der letzten Worte geschah etwas mit seinem Gesicht. Es brodelte als hätte er Vielsafttrank getrunken und verformte sich wie eine Wachsmaske, an welcher das verzehrende Feuer einer Flamme leckte. Ich stolperte schreiend einige Schritte rückwärts als ich Harrys Kopf auf Voldemorts Körper sah. Harrys Gesicht mit dem diabolischem Grinsen eines Mörders. "Kannst du es jetzt sehen?"
"Du Lügner! Er hat nichts mehr von dir in sich!", schrie ich wie von Sinnen.
Er lachte wie ein Irrer. "Du dumme Gans. Eure Generation ist voll von mir und meinen Gedanken. Dieser Krieg wird nie Enden."
Wieder veränderte sich sein Gesicht und wurde zu Dads. Ich keuchte atemlos auf. "Nein."
"Ach Liebes. Der Krieg ist in allen von uns" Jetzt sprach er sogar mit seiner Stimme, die Wendungen täuschend echt. "Er hat sich in uns gegraben wie ein Giftgas, das die Gene verändert."
Nun wurden die Züge anders und blieben doch ähnlich, wurden zu meiner Schwester, die hilflos wisperte: "Kannst du es nicht spüren in den dunklen Stunden in der Nacht? Wenn du nackt in den Armen deines Mannes wach liegst und die Unruhe spürst?"
"Das sind alte Ängste. Die vergehen werden", flüsterte ich, während das Salz meiner Augen meine Lippen benetzte.
Dann wurde meine Schwester zu meinen geliebten. Augen wie Eis, die wie eine Flamme loderten und so helles Haar, dass es den Raum um sich zu erhellen schien. Ich spürte erst, dass meine Knie nachgaben als sie hart auf dem Boden aufschlugen.
"Mein Erbe wird dir dein Herz rauben, Kimberly Weasley."
Ich schrie bis mir die Kehle ausfriss und ich in meinem eigenen Blut badete und der Mann mit dem Gesicht meines Liebsten stand nur über mir und lachte und lachte und lachte....
Es schüttelte mich. Der Raum um mich drehte sich. Sterben war schrecklich. Sterben war nicht einfach. Die Erschütterungen wurden immer heftiger. Der Tod fühlte sich an wie kalte Hände in meinem Gesicht.
"Kim! Wach auf. Kim! Kim! Komm zurück."
Diese Stimme. Sie erhellte das dunkel, machte die Schreckensgestalt vor mir erst unscharf bis sie schließlich ganz verschwand. Und kaum war sie weg, zerbarst der Raum in Licht und ich tauchte mit einem langgezogenen Seufzer aus dem Traum auf, als hätte ich minutenlang die Luft angehalten und vielleicht war dem auch so, denn als ich die schwachen Umrisse unseres Schlafzimmers im ersten Dämmerlicht des neugeborenen Tages wahrnahm, sog ich gierig die Luft ein bis mir klar wurde, dass Draco mich hielt. Sein Gesicht war meinem ganz nahe. Die grauen kalten Augen besorgt auf meine gerichtet.
"Wieder ein Alptraum?"
Ich riss die Decke von meinem Körper, ungeachtet dass ich völlig nackt war und ging im Zimmer auf und ab. "Das sind keine Träume. Sie werden schlimmer."
"Kim, Voldemort ist tot."
Es war immer noch wie ein Wunder, dass er endlich seinen Namen sagte. Das sollte mir seine Worte zur Genügen bestätigen, doch die Unruhe trieb mich in den Wahnsinn. Ich schüttelte den Kopf, trat ans Fenster und sag auf die verschneiten Ländereien hinaus, die mir - jetzt da ich offiziell eine Malfoy war - zum Teil offiziell gehörten. Ein weitläufiger Garten mit einem Gewächshaus voller Rosen dahinter ein kleiner eigener Wald. Neben der Kutschenzufahrt war eine Teichanlage mit verschiedenen Brücken, auf dem zugefrorenen Wasser schlief das Schwanenpärchen friedlich als gäbe es tatsächlich nichts böses mehr in der Welt. Alles war weiß, rein... wie ein Blatt Papier, dass auf den ersten Flecken wartete. Oder auf den ersten Riss.
"Es lauert da draußen. Es will mich zerstören", murmelte ich.
Da packte er mich von hinten, riss mich zu sich herum und nahm mein Gesicht in seine Hände. Eindringlich bohrten sich seine Augen in meine. "Komm aus deiner Alpwelt zurück. Es ist Frieden, Liebste!"
So nannte er mich nur, wenn seine Angst groß war. Und er sie selbst für berechtigt hielt. Wieder Stahl sich eine Tränen aus meinen Augen. "Er sagt jedes Mal, dass sein Erbe mir das Herz stehlen wird."
"Und was für ein Erbe soll das Bitte sein? Sind es wieder seine Gedanken?", fragte er und schaffte es dieses Mal nicht ganz so gut, seine Ungeduld aus seinen Worten zu verbannen.
"Es hat sich dieses Mal echter angehört. Bedrohlicher. Fast so..."
"So als was?", fragte er fordernd.
"Als wäre diese Bedrohung aus Fleisch und Blut", flüsterte ich und erschauerte.
Er zog mich in seine Arme und erst als er begann, mein Gesicht mit Küssen zu bedecken, wurde mir bewusst, dass er genauso nackt war wie ich. "Lass mich machen, dass du es wieder vergisst."
Doch ich wusste, dass es dieses Mal anders war. Dass es sich mit jedem Traum tiefer gegraben und mehr als Angst in mir infiziert hatte. Etwas nahm gerade seinen Anfang. In mir schrillten alle Alarmglocken, doch ich erkannte das Signal nicht und tat das einzige, was ich schon immer getan hatte - ich ließ mich in seine Arme fallen.
Die viel zärtlichen waren als vor 5 Jahren noch. Viel erfahrener. Die genau wussten, wo sie mich zu berühren und wie sie mich zu nehnen hatten. Er konnte mein Hirn in Sekunden zum erliegen bringen. Wie eine Droge. Wie Eis das in der Sonne schmilzt, bog sich mein Körper nach hinten, damit sein Mund meine Brust kosten konnte. Wie ein Schmetterling flatterte mein Herz in meiner Brust gegen seinen Mund. Leicht und hart zugleich. Wie seine Art zu lieben. Zu nehmen. Meine Seufzer erfüllten den Raum. Wurden zu Keuchern. Wurden zu Stöhnen. Wurden zu Schreien.
"Leben. Hier ist nichts als Leben", keuchte er und schob sich in mich während seine grauen Augen in mich drangen wie er.
Tiefer. Tiefer. Tiefer.
Bis ich ganz von ihm ausgefüllt war und mich ihm magisch entgegenbog, während er mich stieß. Sanft zuerst und dann immer heftiger.
Und als ich dieses Mal implodierte konnte ich neben dem blendenden Licht dieser Liebe ein Pulsieren wahrnehmen, dass sich nach mir auszustrecken schien. Und irgendwie antwortet meine Seele darauf als hätte sie nur darauf gewartet.
Als wir ermattet auf dem Fell neben dem Feuer lagen, war ich erfüllter als sonst. Als wäre er noch immer in mir. Zitternd legte ich eine Hand auf meinen Bauch. Er drehte sich forschen zu mir um. "War ich zu grob?"
Ich schüttelte den Kopf. Konnte mir selbst nicht erklären, woher die neuerlichen Tränen kamen, wo ich doch nichts als Freude spürte. "Irgendwas ist anders."
Er lächelte und legte seine Hand auf meine, ehe er flüsterte: "Vielleicht hat es ja dieses Mal geklappt"
Ich sah ihn erschrocken an und meln Herz begann zu rasen, ehe ich mich aufsetzte. "Du meine Güte, Draco! Er will mein Herz. Es geht ihm nicht um mich. Es geht ihn um unser Kind!"
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Der Zauber um Draco Malfoy
FanfictionKimberly Weasley ist die lange verschollen geglaubte Zwillingsschwester von Ron und eine waschechte Slyterhin. Seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts fühlt sie sich gegen ihren Willen nicht nur zu den dunklen Künsten, sondern auch zu Draco Malfoy hingez...