Kapitel 64: Flucht in den Moment

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Ein paar Tage vergingen, in denen ich versuchte, meine Gedanken über die bevorstehenden Konflikte mit den Volturi zu sortieren. Es war schwer, ruhig zu bleiben, während sich die Bedrohung wie ein Schatten über uns legte. George und ich hatten uns in den letzten Tagen gut verstanden. Seine Präsenz gab mir ein Gefühl der Sicherheit, auch wenn ich wusste, dass er mit seinen eigenen Herausforderungen zu kämpfen hatte.

An einem sonnigen Nachmittag saßen wir im Garten, während die anderen in der Villa beschäftigt waren. Ich beobachtete George, wie er mit einem kleinen Holzstück spielte, und ich fragte mich, was in seinem Kopf vorging.

„Es ist schön hier draußen, nicht wahr?" sagte ich und versuchte, das Gespräch in eine leichtere Richtung zu lenken.

„Ja, es erinnert mich an die Zeit, als ich noch ein Kind war. Diese Ruhe...", antwortete er und sah auf das Stück Holz, das er zwischen seinen Fingern drehte. „Es tut gut, mal nicht an all das hier zu denken."

Ich nickte und fühlte, wie meine eigene Anspannung nachließ. „Ich finde es toll, dass du dich mit Sarah verstehst. Sie bringt so viel Freude und Lebenslust mit sich."

Ein leichtes Lächeln huschte über Georges Gesicht, aber es war flüchtig. „Ja, das ist wahr. Sie hat eine Art, alles um sich herum heller zu machen."

„Hast du schon darüber nachgedacht, es ihr zu sagen?" fragte ich vorsichtig.

George zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Es ist kompliziert. Ich will nicht, dass sie in Schwierigkeiten gerät. Außerdem, wenn die Volturi..."

„Es ist immer riskant, George. Aber manchmal muss man einfach das Risiko eingehen, besonders wenn es um Menschen geht, die einem wichtig sind", sagte ich. Ich wusste, wie wichtig es war, mutig zu sein, besonders in unserer Situation.

„Du hast recht. Aber ich habe Angst, dass ich sie verletzen könnte. Ich bin nicht wie du oder die anderen. Ich habe nicht die gleichen Fähigkeiten, um sie zu schützen", gestand er, und ich bemerkte die Schwere seiner Worte.

„Du hast deine eigenen Stärken. Du musst nur lernen, sie zu erkennen und zu nutzen", erwiderte ich. „Wir alle haben unsere Ängste, aber ich glaube, dass du mehr bist, als du dir zutraust."

George sah mich an, als ob er über meine Worte nachdachte. „Du bist sehr mutig, Fjella. Es ist bewundernswert, wie du mit all dem umgehst."

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. „Ich versuche es. Es hilft, dass ich nicht alleine bin. Die Unterstützung von Carlisle und den anderen gibt mir Kraft."

Gerade als ich weitersprechen wollte, hörten wir Sarahs fröhliches Lachen aus dem Haus. Das Geräusch war wie ein sanfter Lichtstrahl, der unsere Unterhaltung aufhellte. Ich spürte eine Art Aufregung in George, als er sich nach der Stimme umsah.

„Sie klingt glücklich", sagte ich. „Das ist gut, besonders in diesen Zeiten."

„Ja, es ist wichtig, Freude zu finden, wo wir können", murmelte George und sein Blick war auf Sarah gerichtet.

Die Vorahnung der bevorstehenden Konfrontation schwebte wie ein dunkler Schatten über uns, aber in diesem Moment, hier im Garten, wollte ich einfach nur den Augenblick genießen. Wir verbrachten die nächsten Stunden damit, über alltägliche Dinge zu plaudern, und ich fühlte mich ein wenig weniger belastet.

Als die Dämmerung hereinbrach, stand ich auf und dehnte mich. „Ich denke, ich werde etwas zu essen machen. Hast du Lust?"

„Gerne", antwortete George und folgte mir ins Haus.

In der Küche bereitete ich schnell einige Snacks zu, während George mir half. Wir schienen die natürliche Chemie zwischen uns zu genießen, und ich bemerkte, wie er ein bisschen entspannter wurde. Inzwischen konnte ich es kaum erwarten, Sarah und die anderen zu sehen. Ich war mir sicher, dass sie unsere Verbindung bemerken würden, selbst wenn wir es noch nicht ganz zugeben konnten.

Nach dem Abendessen sammelte sich die Familie im Wohnzimmer, und die Stimmung war erstaunlich gelöst. Alice war voller Energie und begann, von den Hochzeitsvorbereitungen zu sprechen.

„Ich habe so viele Ideen für dein Kleid, Fjella! Ich kann es kaum erwarten, dass du es anprobierst!" Ihre Augen funkelten vor Aufregung.

Ich lächelte nervös. „Alice, wir haben noch Zeit. Lass uns einfach... alles Schritt für Schritt angehen."

„Aber die Zeit läuft uns davon! Was ist, wenn die Volturi einen überraschenden Angriff starten? Wir müssen alles in die Wege leiten!", gab sie zurück, während die anderen zustimmend murmelten.

Ich wollte nicht, dass sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlten, aber ich verstand ihre Besorgnis. „Wir werden es gemeinsam schaffen", sagte ich, um sie zu beruhigen.

Nach einer Weile der Vorbereitungen und Pläne bemerkte ich George und Sarah, die sich in einer ruhigen Ecke des Raumes unterhielten. Ihr vertrauliches Flüstern und gelegentliches Lachen ließen mein Herz für einen Moment schneller schlagen. Ich freute mich für die beiden, auch wenn ich ein wenig eifersüchtig auf die Leichtigkeit war, die sie miteinander teilten.

Es war ein seltsames Gefühl, inmitten der Aufregung der Hochzeitsplanung und der drohenden Gefahr eine kleine Oase der Ruhe zu finden. Aber ich wusste, dass die echten Herausforderungen noch bevorstanden.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt