Kapitel 13

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Den gesamten Rückflug über hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich es Roman beibringen sollte, dass ich in den kommenden 2-3 Wochen einen Film im Ausland drehen würde.
Mit meinem Ex Freund.
Als seine Geliebte.
Genervt ließ sich die Luft entweichen. Seit Stunden grübelte ich darüber, doch ich war kein Stück weiter gekommen. Langsam war ich mir nicht mal mehr sicher, ob es dafür über einen guten und vor allem angenehm Weg gab oder ob man das sprichwörtliche Pflaster einfach so schnell es ging abreißen sollte, damit es wenigsten schnell vorbei war, wenn es schon schlimm werden würde. Was es wahrscheinlich werden würde.

Ich hatte es immer wahnsinnig beeindruckend gefunden, dass Roman so gar keine Interesse an meinem früheren Beziehungen gehabt hatte. Mir hatten das in die Karten gespielt, denn genau wie bei Riley war ich froh, dass Roman nichts von den unschönen Details meiner Beziehung zu Blake wusste, denn ich schämte mich für vieles was ich damals getan hatte bis heute.
Roman hatte selbst aus der Presse nichts mitbekommen, denn zu der Zeit als Blake und ich ein Paar waren, lebte er noch in Frankreich und ich war lediglich in den Staaten bekannt. Der internationale Durchbruch kam erst etwa zwei Jahre nach meiner Trennung von Blake in Verbindung mit dem Album auf dem ich damals all meinen Schmerz und meine Verzweiflung verarbeitet hatte oder es zumindest versucht hatte. Das Album wurde die Allzweckwaffe für alle jungen Mädchen und Frauen, denen das Herz genauso gebrochen worden wurde wie es mir gebrochen wurde. Es war absurd gewesen, dass aus dem schlimmsten Teil meines Lebens der Beste entstanden war, doch es war für mich auch immer ein Zeichen gewesen, dass es das Richtige gewesen war, Blake und Hollywood den Rücken zuzukehren und ihn alles was damit zu tun hatte aus meinem Leben zu löschen. Jetzt hoffte ich inständig das ich keinen Fehler machte, weil ich zurückzukehren.

Feige wie ich nunmal leider war zögerte ich das Thema solange heraus wie es nur möglich war. Erst beim gemeinsamen Abendessen brachte Roman das Thema darauf und brachte mich in Zugzwang.
„Also, was war das für ein wichtiger und super geheimer Termin zu dem Riley dich extra hat einfliegen lassen?"
Selbstverständlich hatte ich mit der Frage gerechnet, dennoch verschluckte ich mich fast an einem Stück grünen Spargel, ehe ich stotternd antwortete „Oh das ja also... nun es sind eigentlich gute Neuigkeiten denke ich, ich soll in einen Film mitspielen und den Titelsong singen"
Sofort hatte ich seine gesamte Aufmerksamkeit „Das mit dem Titelsong macht Sinn, aber Schauspiel? Das war bisher nicht dein Ding oder? Nicht das ich es dir schlecht reden will, denn das will ich nicht. Neue Dinge auszuprobieren kann gut sein, aber man sollte sich dabei auch wohl fühlen. Bist du sicher das das etwas für dich ist? Ich meine, was für ein Film wird es denn?"
Mir gefiel gar nicht wie negativ er davon sprach, dass ich schauspielern wollte, obwohl mir durchaus bewusst war, dass ich vor nicht mal 12 Stunden noch genauso darüber gesprochen hatte.

„Es geht um den neuen James Bond" erklärte ich betont beiläufig. „Du sollst im neuen Bond mitspielen?! Als... als Bond Girl?!" Roman klappte der Mund auf, als ich nickend hinzufügte „Und den Titelsong schreiben und einsingen ja"
Die Augen immer noch groß griff er nach meiner Hand „Du weißt das der Titelsong eines Bond Films fast immer den Oscar holt oder?"
Ich verdrehte die Augen, amüsiert aber auch verwundert über seine plötzlich Enthusiasmus. „Ja Roman das weiß ich, das ist auch der Grund warum ich bereits zugesagt habe. Am liebsten hätte ich es natürlich erst mit dir besprochen, bevor ich einen Entscheidung treffe, aber es musste alles schnell gehen. Die Dreharbeiten beginnen bereits Ende des Monats"
Noch während ich sprach war er aufgestanden und zu mir gekommen. „Es gibt's nicht zu bereden, Lovie. Natürlich machst du den Film. Gott ich bin so stolz auf dich" Er beugte sich zu mir hinab und presste seine Lippen auf meine.
Das war zu leicht gewesen.
Vorsichtig schob ich ihn von mir. „Warte... das war noch nicht alles. Es gibt durchaus noch einige Punkte die ich mit dir bereden muss." druckste ich, doch mir war klar das ich jetzt nicht mehr drum rum kam, ihm endlich die Wahrheit zu sagen.
Wie war das mit dem Pflaster doch gleich?

How bad can a good girl get?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt