Kapitel 73: Neuendeckte Fähigkeiten

8 1 0
                                    

Die ersten Minuten nach meiner Verwandlung waren von einer Mischung aus Staunen und purer Aufregung geprägt. Alles um mich herum war lebendig; die Farben waren intensiver, die Geräusche klarer. Selbst die Luft fühlte sich anders an - sie war kühler und schien sich auf eine neue Art und Weise um mich zu winden. Ich atmete tief ein und spürte, wie der Duft des Waldes, des Wassers und von Carlisle sich in meine Sinne brannte. Es war berauschend und überwältigend zugleich.

Carlisle stand direkt vor mir, sein Blick voller Bewunderung und Liebe. „Du bist wirklich wunderschön, Fjella", sagte er und trat einen Schritt näher. „Ich wusste, dass du es schaffen würdest, aber das hier... das ist mehr, als ich je erwartet hätte."

Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Seine Worte waren wie Balsam für meine Seele. „Es fühlt sich so... lebendig an", antwortete ich und konnte die Aufregung kaum zurückhalten. „Ich kann alles fühlen, alles sehen!"

Carlisle nickte. „Das ist normal. Deine Sinne sind jetzt geschärft. Du musst lernen, damit umzugehen. Es wird einige Zeit dauern, bis du dich vollständig an diese neuen Fähigkeiten gewöhnt hast."

Ich hob eine Hand und betrachtete sie fasziniert. Die Haut war perfekt, ohne den geringsten Makel. „Und ich kann jetzt..." Ich atmete wieder ein, diesmal in der Absicht, meinen neuen Körper zu erkunden. „Ich kann es kaum erwarten, mehr darüber zu lernen. Wie funktioniert das mit den Fähigkeiten?"

„Das hängt von dir ab", erklärte Carlisle. „Jeder Vampir hat seine eigenen einzigartigen Fähigkeiten. Du könntest entdecken, dass du etwas ganz Besonderes besitzt. Lass es einfach zu und sei geduldig mit dir selbst."

Die Vorstellung, etwas Einzigartiges zu entdecken, ließ mein Herz schneller schlagen. „Ich werde mein Bestes tun", versprach ich und spürte, wie ein Gefühl der Entschlossenheit in mir aufstieg.

Carlisle trat näher, seine Augen funkelten vor Stolz und Zuneigung. „Jetzt, wo du verwandelt bist, kannst du alles erreichen, was du willst. Du bist unsterblich, Fjella. Du hast die Freiheit, dein Leben selbst zu gestalten."

In diesem Moment überkam mich eine Welle von Emotionen. „Und du bist an meiner Seite", flüsterte ich und trat einen Schritt näher, um seine Nähe zu suchen. „Ich kann es nicht glauben. Ich bin wirklich bei dir. Für immer."

Carlisle beugte sich vor und küsste mich sanft auf die Lippen. Der Kuss war zärtlich, aber auch voller Leidenschaft, und ich fühlte, wie die Hitze zwischen uns wieder aufflammte. Der Geschmack seiner Lippen war nach wie vor vertraut und doch aufregend neu, als ob ich ihn zum ersten Mal küsste.

„Komm, lass uns nach draußen gehen", schlug er vor, als er sich von mir löste. „Es gibt viel zu entdecken, und ich möchte, dass du die Nacht in vollen Zügen genießt."

Wir traten nach draußen, und ich konnte das Licht des Mondes sehen, das die Umgebung in ein silbernes Licht tauchte. Der Wald um uns herum schien lebendig zu sein - die Geräusche der Natur waren jetzt so klar, dass ich die leisesten Bewegungen der Tiere hören konnte.

Carlisle sah mich an, als wir auf die Terrasse traten. „Ich möchte dir zeigen, wie du deine neuen Fähigkeiten testen kannst. Du wirst überrascht sein, was du jetzt alles kannst."

„Was genau soll ich tun?" fragte ich neugierig.

„Versuche, deine Geschwindigkeit und Beweglichkeit zu nutzen. Du bist jetzt viel schneller und wendiger als je zuvor. Lass uns einfach sehen, was du draufhast", erklärte er, während er mir einen Platz im Garten zeigte.

„Ich kann das nicht erwarten!" Ich fühlte mich wie ein Kind, das auf ein Abenteuer geschickt wurde, bereit, alles zu erkunden. Carlisle gab mir ein kurzes Zeichen, und ich rannte los - schneller, als ich es je für möglich gehalten hätte. Der Wind pfiff in meinen Ohren, und ich fühlte mich leicht und frei.

Als ich eine Weile rannte und mich an meine neuen Fähigkeiten gewöhnte, bemerkte ich, wie ich die Luft um mich herum spürte. Ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus, und ich begann, den Druck und die Strömungen der Luft wahrzunehmen. Mit einem plötzlichen Impuls hob ich die Hände und konzentrierte mich darauf, die Luft um mich zu bewegen.

Plötzlich bemerkte ich, dass eine sanfte Brise durch den Garten wehte und sich um mich herum formte, als würde ich sie selbst lenken. Die kühle Nachtluft wirbelte und bildete kleine Strudel, die ich mit meinen Gedanken steuern konnte. Ich war so überwältigt von meiner eigenen Fähigkeit, dass ich unwillkürlich auflachte.

„Fjella! Das ist unglaublich!" rief Carlisle und sah mich mit großen Augen an. „Du hast eine Fähigkeit zur Kontrolle der Luft!"

„Das... das habe ich nicht geplant!" stammelte ich, während ich die Strömungen mit meinen Händen manipulierte. „Wie funktioniert das?"

„Es scheint, als hättest du die Fähigkeit zur Luftkontrolle entwickelt, gepaart mit einer Form von Schutzschild", erklärte er. „Das ist außergewöhnlich, und ich bin sicher, dass Aro sehr interessiert sein wird."

Ich konnte es kaum fassen. „Ist das wirklich so besonders?"

„Ja, das ist es! Es ist eine mächtige Fähigkeit, die dir in vielerlei Hinsicht helfen kann. Aber du musst lernen, sie zu kontrollieren", erwiderte Carlisle, der voller Stolz auf mich blickte.

Die Nacht war gefüllt mit Aufregung und dem Wunsch, mehr über meine neuen Kräfte zu lernen. Während ich weiter experimentierte, lernten wir beide, wie ich meine Kontrolle über die Luft entwickeln und gezielt einsetzen konnte.

In den folgenden Tagen blühten wir in unserer neuen Realität auf, jeder Tag ein neues Abenteuer voller Entdeckungen, Freude und tiefen Gesprächen. Während wir den Sonnenuntergang auf der Terrasse beobachteten, legte Carlisle seine Arme um mich und flüsterte: „Ich bin so stolz auf dich, Fjella. Du bist ein wahrer Teil dieser Familie."

„Und ich bin so glücklich, hier zu sein", antwortete ich. „Ich kann es kaum erwarten, noch mehr zu lernen und mit dir an meiner Seite zu sein."

Die Tage vergingen, und mit jedem neuen Morgen wuchs meine Vorfreude auf die Zukunft, die vor uns lag.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt