Kapitel 75: Neue Stärke, neue Kämpfe

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Die Stimmung in der Cullen Villa war ausgelassen, als ich mich unter meine Familie mischte. Die Erleichterung, die Freude und das Gefühl, endlich dazu zu gehören, pulsierte in der Luft. Ich fühlte mich lebendig, voller Energie und Neugier auf all die neuen Möglichkeiten, die mir als Vampir offenstanden.

„Fjella!", rief George, als er und Sarah den Raum betraten. „Wir haben gehört, dass du Emmett im Armdrücken besiegt hast! Das ist beeindruckend!"

„Es war ein harter Kampf", lachte ich und klopfte mir mit einer Hand auf die Schulter. „Ich hatte etwas Unterstützung von der Luft."

Sarah lächelte mich mit einem warmen Ausdruck an, doch plötzlich bemerkte ich, dass sich mein Fokus auf sie und George richtete. Sarahs Blutgeruch drang in meine Sinne und setzte einen unwiderstehlichen Drang in mir frei. Der süße Duft war wie ein sanfter Schlag gegen mein neues Wesen, und ich spürte, wie mein Magen sich zusammenzog.

„Hey, geht es dir gut?", fragte Sarah besorgt, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkte.

„Ja, alles in Ordnung", antwortete ich schnell und versuchte, meine plötzliche Durstigkeit zu verbergen. Aber je länger ich ihren Duft inhalierte, desto stärker wurde das Verlangen in mir. Es war, als ob ein Teil von mir aufwachte, der nach etwas Essenziellem suchte - nach Blut.

George stellte sich schützend neben Sarah und bemerkte ebenfalls meine Reaktion. „Wir sollten vielleicht nicht zu nah zusammenstehen, oder?", sagte er, und ich konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören.

„Es tut mir leid, ich...", begann ich, fühlte mich aber plötzlich unbehaglich. „Ich habe noch nicht gelernt, mit dem Durst umzugehen. Es ist... intensiver als ich erwartet hatte."

„Das ist ganz normal", bemerkte Carlisle, der sich näherte, um mich zu unterstützen. „Die ersten Wochen sind oft schwierig. Du musst lernen, mit deinen neuen Bedürfnissen umzugehen. Aber ich bin hier, um dir zu helfen."

„Vielleicht sollten wir etwas Ablenkung finden", schlug Alice vor, während sie sich mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen umdrehte. „Wie wäre es mit einem Spiel?"

„Ich bin dabei!", rief Emmett und sah aus, als könnte er nicht aufhören, mich zu ärgern. „Aber wenn du dir nicht sicher bist, ob du uns nicht anbeißt, sollten wir dir vielleicht ein paar Snacks bringen."

„Wir können immer noch Veggie-Burger machen!", grinste Rosalie und neckte Emmett. „Oder vielleicht etwas zu trinken, das nicht blutiger Natur ist."

„Ich denke, das ist eine gute Idee", stimmte ich zu, um mich von der verlockenden Nähe zu Sarah abzulenken. „Lass uns etwas Spaß haben."

Die Gruppe zog sich zurück in den großen Raum, wo wir einen Bereich einrichteten, um zu spielen. Während wir uns vorbereiteten, versuchte ich, meine Gedanken von Sarah und George abzulenken. Ich wusste, dass ich mit meinem Durst nicht alleine war. Alle hatten ihre eigenen Kämpfe mit den Instinkten, die das vampirische Leben mit sich brachte.

„Ich kann dir helfen, wenn du willst", flüsterte George mir zu, als er sich neben mich stellte. „Wir sind alle durch das Gleiche gegangen. Du wirst lernen, damit umzugehen."

„Danke, George. Es ist nur... neu und überwältigend. Manchmal überkommt es mich einfach", gestand ich, während ich versuchte, ruhig zu bleiben.

„Das wird sich legen, ich verspreche es", sagte er mit einem ermutigenden Lächeln. „Du bist stärker, als du denkst."

Als wir schließlich mit dem Spiel begannen, war die Aufregung spürbar. Es war eine Mischung aus verschiedenen Spielen, und die Herausforderungen schienen niemals zu enden. Lachen und Jubel erfüllten den Raum, während wir uns gegenseitig herausforderten und anfeuerten.

Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich besser fühlte, während ich meine Durstgefühle für einen Moment in den Hintergrund drängte. Doch je mehr ich Sarah in meiner Nähe hatte, desto schwieriger wurde es. Der süße Duft drang immer wieder an meine Sinne, und ich merkte, dass ich mich immer wieder nach ihr umsah.

Als ich sie schließlich anlächelte, wollte ich nicht, dass sie sich unwohl fühlte. „Du bist die beste Unterstützung, Sarah", sagte ich und versuchte, meine Stimme fröhlich und unbeschwert zu halten. „Ich freue mich darauf, mit dir mehr Zeit zu verbringen."

„Ich auch", antwortete sie und strahlte mir ein warmes Lächeln zu, das mir das Herz erwärmte. Doch tief in mir spürte ich die Zerrissenheit - das Verlangen nach ihrer Nähe und das Bedürfnis, mich zurückzuhalten.

Mit jedem geselligen Moment, den wir verbrachten, versuchte ich, die Kontrolle über meine neue Realität zu gewinnen. Aber ich wusste, dass ich lernen musste, die Herausforderungen anzunehmen, die das Vampirleben mit sich brachte. Während ich Sarah ansah, wurde mir bewusst, dass ich nicht nur mit meinem Durst, sondern auch mit den Beziehungen, die ich aufbauen wollte, kämpfen musste.

„Lass uns noch einmal spielen!", rief Emmett und brachte mich zurück in die Gegenwart. „Fjella, du bist an der Reihe!"

„Okay, was spielen wir als Nächstes?", fragte ich und versuchte, meine inneren Konflikte zu verdrängen und die Freude des Moments zu genießen.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt