Zu Sand sollst du werden

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Fips du kannst doch nicht einfach ein Kapitel als Lückenfüller bezeichnen. Das sieht doch mehr als unprofessionell aus *seufz*

Pov Cassy

Ich musterte Zeke. Er trug ein braunes ledernes Outfit. Seine Kapuze verdeckte einen Teil seines Gesichts. Die goldene runde Brille ließ seine Augen zu erahnen und die schwarzen Striche auf seinen Wangen ließen ihn unheimlich wirken."Du warst in meinem Traum" stellte ich fest.Zeke ließ die Sanduhr sinken "Ich bin in vielen Träumen""Aber das war nicht mein Traum" ich machte einen Schritt auf ihn zu "Du hast mir etwas gezeigt, war es eine Erinnerung, ein Traum von einem von euch?"Auf Zekes Lippen bildete sich ein grinsen. "Hübsch und intelligent. Kein Wunder das Fips dich mit sich rum schleppt" murmelte er. Dann drehte er sich abrupt zu Fabio, als wäre ihm jetzt erst eingefallen, dass dieser auch noch im Raum war "Aber du" er zeigte mit dem Finger auf ihn "Du hast mich verraten. Es gibt Regeln, an die sich Träume zu halten haben" bedrohlich ging er auf Fabio zu "Er hat mir doch nur geholfen" rief ich schnell"Hat er?" "Hat er wirklich" sprach Zeke plötzlich mit sich selbst "Aber wir haben Regeln" "Natürlich haben wir die"Ich überlegte fieberhaft, ob Fips mal erwähnt hatte, dass sein Bruder Zeke verrückt war.

Ich beobachtete Zeke, wie er mit sich selbst diskutierte, als wäre es das Normalste auf der Welt, zwei Personen in einem zu sein. Seine Bewegungen waren ruppig, fast wie ein Pendel, das zwischen zwei Extremen schwingt.

"Regeln, Regeln, Regeln," murmelte er und begann, im Kreis zu gehen. "Die eine Regel, die alle einhalten müssen, lautet: Menschen. Bleiben. Draußen!" Seine Stimme wurde tiefer und furchteinflößender, bevor sie plötzlich wieder sanft und fast mitleidig klang. "Aber sie sieht so verloren aus, wie eine Puppe, die ihren Faden verloren hat... Wie eine Sandburg, die ins Meer gespült wird..."

"Ich bin weder eine Puppe noch eine Sandburg," platzte ich dazwischen und stemmte die Hände in die Hüften. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, aber ich war nicht bereit, mir das anmerken zu lassen. "Und Fabio hat mich gerettet. Das war keine Regelbrechung, das war... Freundlichkeit!"

Zeke blieb abrupt stehen, als hätte ich ihn geschlagen. Dann drehte er sich langsam um, seine goldene Brille reflektierte das Licht und ließ seine Augen unlesbar erscheinen. "Freundlichkeit?" Er spuckte das Wort beinahe aus. "Freundlichkeit ist eine Illusion, Cassy. Eine schwache Fata Morgana, die uns in die Irre führt."

"Das ist nicht wahr!" rief ich, obwohl ein kleiner Zweifel an mir nagte. Was wusste ich schon über Freundlichkeit in dieser seltsamen, traumhaften Welt? Aber Fabio war freundlich gewesen, oder nicht?

"Doch, doch," flüsterte Zeke mit einem Lächeln, das mir Schauer über den Rücken jagte. "Freundlichkeit ist eine Schlinge. Sie zieht dich näher, lässt dich glauben, du wärst sicher, und dann..." Er machte ein Geräusch, als würde er eine Schnur stramm ziehen, und schnappte mit den Fingern.

"Das reicht!" schrie ich. "Wir sind hier, weil wir Hilfe brauchen. Rhun stirbt, und du bist der Einzige, der uns vielleicht helfen kann." ich war mir nicht sicher, woher ich dieses Wissen auf einmal hatte. Aber es sprudelte einfach so aus mir heraus.

Zekes Lächeln verschwand, und er wirkte plötzlich wie ein Kind, das eine Vase zerbrochen hatte und auf die Strafe wartet. Er hob die Sanduhr und starrte eine Weile darauf, während der Sand ruhig und unbeeindruckt rieselte.

"Rhun stirbt, sagst du..." murmelte er leise.

"Ja," bestätigte ich. Meine Stimme klang fester, als ich mich fühlte. "Und wir wissen nicht, wie lange wir noch haben. Fips und Klaus versuchen alles, aber sie brauchen dich."

Zeke schwieg, dann drehte er sich wieder zu Fabio, der mittlerweile wie ein Reh im Scheinwerferlicht wirkte. "Hast du das auch gedacht, Fabio? Dass Freundlichkeit helfen würde? Dass sie dich retten könnte?"

Achtsam jammern mit dem Osterhasen | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt