Pov Cassy
Ich schlief tief und fest, bis mich plötzlich etwas antippte. Murrend drehte ich mich auf den Rücken, zog die Decke höher und wollte weiterschlafen. Doch die Stimmen drangen allmählich durch den Nebel meiner Müdigkeit.
„Sehr ihr? Ich hab alles versucht, sie wacht nicht auf“, flüsterte Fips leise.
„So wacht man ja auch nicht auf“, hörte ich Zeke sagen, seine Stimme ein wenig zu laut für ein Flüstern. Schritte näherten sich, und dann – ein lauter Knall.
Ich zuckte erschrocken zusammen und schreckte hoch. Mein Herz raste, als ich Zeke grinsend vor mir stehen sah. Er ließ gerade seine Hände wieder sinken, offensichtlich zufrieden mit seinem Werk.
„Sie ist wach“, stellte er triumphierend fest, als wäre das ein besonderer Erfolg.
Noch völlig überrumpelt ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten. Fips saß an der Bettkante und starrte Zeke entgeistert an. Mein Blick wanderte weiter, und da bemerkte ich Zekes Schatten, der mir entschuldigend zuwinkte – eine so bizarre Geste, dass ich kurz an meinem Verstand zweifelte.
„Was … was ist los?“ fragte ich gähnend und rieb mir die Augen.
„Sag einfach nein“, sagte Fips plötzlich und starrte mich mit einem fast beschwörerischen Blick an. „Egal, was Zeke sagt oder fragt, sag nein.“
„Das ist nicht fair, Bruderherz“, grinste Zeke und sprang in einer fließenden Bewegung auf den Fußrand meines Bettes. Er hockte sich dort wie ein Raubtier, das seine Beute fixiert, und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
„Was willst du?“ wisperte ich, immer noch halb verschlafen, während meine Gedanken verzweifelt versuchten, die Situation zu begreifen.
Zeke beugte sich ein wenig näher zu mir, sein Grinsen wurde breiter, und seine Augen funkelten auf diese unberechenbare Weise, die mir immer ein bisschen Unbehagen bereitete.
„Nur deine Hilfe, kleines Menschenmädchen“, sagte er mit einer fast süßen Stimme, die aber einen seltsamen Unterton hatte.
Fips stöhnte leise auf. „Ich hab doch gesagt, sie soll einfach nein sagen …“
„Hör nicht auf ihn“, unterbrach Zeke und wedelte mit der Hand, als würde er Fips’ Einwand wegwischen. „Es ist nichts Großes. Nur eine Kleinigkeit. Ein klitzekleiner Gefallen. Aber einer, den nur du erfüllen kannst.“
Ich fühlte, wie meine Müdigkeit langsam verflog, ersetzt durch ein flaues Gefühl in meinem Magen. „Und was genau wäre das?“ fragte ich vorsichtig.
„Ach, das erklär ich dir gleich. Es wird nicht wehtun. Naja … zumindest dir nicht“, fügte er hinzu, seine Stimme triefend vor Theatralik.
„Sag nein!“ warf Fips wieder ein, seine Augen weit vor Sorge.
Ich starrte beide an – den besorgten Fips und den unberechenbaren Zeke, der immer noch auf meinem Bett hockte. Und plötzlich hatte ich das ungute Gefühl, dass ich mitten in etwas hineingezogen werden sollte, das ich nicht einmal im Ansatz verstehen konnte.
„Sagt mir jetzt bitte, was los ist“, forderte ich entschlossen, während ich beide direkt ansah.
Fips seufzte schwer, bevor Zeke mit einem breiten Grinsen das Wort ergriff. „Du hast eine winzig kleine Aufgabe, die meine Brüder leider nicht erfüllen können.“
„Und die wäre?“ fragte ich, schon jetzt skeptisch.
„Zeke will einen Trank nehmen, um nicht mehr so wahnsinnig zu sein“, platzte Fips plötzlich heraus, bevor Zeke weitersprechen konnte. Seine Stimme überschlug sich fast vor Aufregung. „Aber der Trank wird ihn quälen und Schmerzen bereiten!“
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Achtsam jammern mit dem Osterhasen | Eine Julien Bam FF
FanfictionKeine Panik, Leute - das hier wird kein Buch über Achtsamkeit. Ich weiß, der Titel klingt, als ob gleich Meditations-Tipps und Rezepte für Smoothies folgen würden. Keine Sorge, hab selbst keine Ahnung von dem Zeug. Aber irgendeinen Titel musste das...