Als Fips die Welt rettete

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Der Titel klingt zu protzig? Naja so fühlte es sich aber an
Pov Fips

Tja, da waren wir also. Zeke, der aussah, als hätte er sich selbst komplett ins Jenseits katapultiert, und Rhun, der gegen Dark kämpfte, als würde es um Leben und Tod gehen. Was es ja auch tat. Schlechter Vergleich, schon klar, aber ihr wisst, was ich meine. 

„Ich kümmere mich um Zeke, geh du schauen, was Rhun macht und ob er Hilfe braucht,“ wies Klaus mich an. 

„Aber Zeke meinte, Rhun müsse das allein machen,“ warf Cassy ein und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. 

„Nur gucken, nicht anfassen. Habe verstanden,“ erwiderte ich und schob meine Hände demonstrativ in die Luft, als wollte ich meinen Unschuldseid leisten. Ich stand auf, warf einen letzten Blick auf Zeke – der inzwischen aussah, als würde er in seinem eigenen Schweiß baden – und machte mich auf den Weg in den Flur. 

Es dauerte nicht lange, bis ich erahnte, wo Rhun und Dark gerade die Seele aus dem Leib prügelten. Ein ohrenbetäubender Lärm hallte durch die Gänge, so laut, dass es selbst einem halbtauben Troll den Rest gegeben hätte. 

Je näher ich kam, desto mehr erinnerte das Szenario an ein Küchenchaos nach einem missglückten Abendessen. Tatsächlich flog mir ein Topfdeckel entgegen, kaum dass ich um die Ecke bog. Reflexartig wich ich aus, und der Deckel klatschte gegen die Wand hinter mir. 

„Fliegende Untertassen sehen anders aus,“ murmelte ich, nicht ohne mir selbst über meinen eigenen Witz zu grinsen. War ja sonst keiner da, der es hätte tun können. 

Ich folgte dem Lärm, der von einem der großen Lagerräume kam. Je näher ich kam, desto chaotischer wurde die Szenerie: Scherben, zerbrochene Möbel und – oh, war das ein Kronleuchter? – lagen überall herum. 

Rhun und Dark waren schwer beschäftigt, sich gegenseitig umzubringen. Dark warf eine Art dunklen Schattenwirbel auf Rhun, der gerade noch rechtzeitig zur Seite sprang, dabei jedoch in ein Regal krachte, das mit lautem Krachen umfiel. 

„Das ist mal ein nachhaltiges Möbelstück,“ murmelte ich. 

Ich blieb in sicherer Entfernung stehen und betrachtete die Szenerie genauer. Rhun war ganz offensichtlich an seine Grenzen gekommen, schnaufte wie ein Walross im Fitnessstudio, während Dark ihn mit dieser Mischung aus Arroganz und bösartiger Überlegenheit ansah, die mich immer wieder an Zeke erinnerte – nur in richtig düster. 

Es wäre natürlich ein leichtes gewesen, dazwischen zu gehen. Aber hey, ich hatte Cassy mein Wort gegeben. „Nur gucken, nicht anfassen.“ 

„Rhun, du siehst aus, als hättest du Hilfe bitter nötig,“ rief ich, wohlwissend, dass ich den Kommentar bereuen würde. 

Rhun funkelte mich an, was in etwa so aussah, als würde ein sehr wütender Waschbär versuchen, dich in Flammen aufgehen zu lassen. „Halt dich da raus, Fips!“ keuchte er. 

„Alles klar. Ich bin nur hier für den Show-Effekt,“ erwiderte ich, hob die Hände und lehnte mich lässig gegen den Türrahmen. 

Dark warf mir einen kurzen Blick zu, sein Gesicht ein Sammelsurium aus Belustigung und Verachtung. „Du bist mutiger, als ich dachte, kleiner Wächter,“ bemerkte er und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Rhun. 

„Oder einfach nur dumm,“ murmelte ich, leise genug, dass niemand es hörte, und machte mich darauf gefasst, dass dieses Chaos noch eine Weile dauern würde.

Rhun lag noch immer im umgestürzten Regal, doch er gab sich nicht geschlagen. Mit einer schnellen Bewegung hob er seine Hände, und eine kräftige Stoßwelle schoss durch den Raum. Sie erfasste einen massiven Holztisch und schleuderte ihn mit beeindruckender Wucht gegen Dark. Der Tisch und Dark landeten gemeinsam an der Wand, wo es mit einem lauten Knall krachte. 

Achtsam jammern mit dem Osterhasen | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt