Zekes Stimme hallte in dem weitläufigen Eingangsbereich wider, als er seine Arme ausbreitete und verkündete: „Mein bescheidenes neues Heim ist leider noch nicht ganz fertig. Aber es gibt keinen besseren Ort, um sich zu erholen."
Sein Tonfall war stolz, fast schon theatralisch, und ich wusste nicht, ob ich die Augen verdrehen oder ehrfürchtig staunen sollte. Doch als ich mich umsah, blieb mir fast der Atem weg. Inmitten der Halle stand ein Brunnen, aus dem kristallklares Wasser in einem sanften Plätschern hervorsprudelte. Das Licht der Kupferleuchter an den Wänden brach sich in den Wasserspritzern und ließ den Raum in warmen Goldtönen erstrahlen.
Rhun stand mit verschränkten Armen da, ein mürrischer Ausdruck auf seinem Gesicht, während Klaus, unbeteiligt wie immer, auf seinem Handy herumtippte. Fabio hingegen unterhielt sich ausgelassen mit Azhar, der auf seiner Schulter thronte und lebhaft gestikulierte.
„Müde?" fragte Zeke plötzlich, seine Stimme überraschend sanft.
Ich nickte, spürte die Erschöpfung, die sich wie Blei in meinen Gliedern ausbreitete. Es war bereits spät gewesen, als ich mit Zeke und Rhun aufgebrochen war, und die vielen Eindrücke des Tages zehrten an mir.
Zeke deutete mir, ihm zu folgen. Ich bemerkte, wie Rhuns Blick uns folgte, kühl und wachsam, aber er sagte nichts. Was er dachte, ließ sich aus seiner stoischen Miene nicht ablesen.
Die Treppe, die wir hinaufstiegen, war geschwungen und mit einem Geländer aus Messing verziert, das im Licht schimmerte. Die Stufen unter meinen Füßen waren aus poliertem Holz, und ich konnte das leise Knarren bei jedem Schritt hören. Oben angekommen, führte Zeke mich zu einer Tür, öffnete sie mit einer eleganten Geste und ließ mich eintreten.
Das Zimmer war ... wunderschön. An der Wand stand ein großes Bett mit einer weichen, einladenden Decke, aber es war die Decke über mir, die meinen Blick einfing und mich zum Staunen brachte. Es schien, als hätte Zeke das gesamte Universum eingefangen und an die Zimmerdecke gezaubert. Tausende winzige Sterne funkelten über mir, leuchtend und lebendig wie der Nachthimmel selbst.
„Wow," entfuhr es mir, ohne dass ich es verhindern konnte.
„Unter den Sternen schläft es sich am besten," sagte Zeke und lächelte zufrieden, als hätte er genau auf diese Reaktion gewartet.
Er deutete auf das Bett. „Das Bett ist vorgewärmt, und dort drüben steht eine heiße Milch. Alles, was man für schöne Träume braucht."
Es war klar, dass dies Zekes Metier war. Als Sandmann wusste er genau, wie man eine Umgebung schuf, in der man sich entspannen und sicher fühlen konnte.
„Träum was Schönes," flüsterte er mit einem sanften Lächeln, bevor er sich umdrehte und das Zimmer verließ.
Ich ließ mich auf das Bett fallen, schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Die Sterne über mir flimmerten wie ein Versprechen für ruhige, friedliche Träume. Und in diesem Moment war ich tatsächlich überzeugt, dass ich genau das finden würde.
Pov Rhun
Zeke kam die Treppe allein herunter. Entweder hatte er Cassy aus dem Fenster gestoßen oder er war tatsächlich so nett gewesen, ihr ein Bett anzubieten. Beides schien gleich wahrscheinlich, aber die Tatsache, dass er völlig unbeeindruckt wirkte, machte mich misstrauisch.
„Hier entlang," sagte er knapp und zeigte auf eine Tür.
Klaus und ich folgten ihm in einen Raum, der wie ein Büro eingerichtet war. Ein massiver Schreibtisch dominierte die Mitte des Raumes, flankiert von hohen Regalen voller Bücher und seltsamer Apparaturen. Klaus sah sich um, das Handy nun in der Tasche, seine Augen aufmerksam auf jede Kleinigkeit gerichtet.
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Achtsam jammern mit dem Osterhasen | Eine Julien Bam FF
FanfictionKeine Panik, Leute - das hier wird kein Buch über Achtsamkeit. Ich weiß, der Titel klingt, als ob gleich Meditations-Tipps und Rezepte für Smoothies folgen würden. Keine Sorge, hab selbst keine Ahnung von dem Zeug. Aber irgendeinen Titel musste das...