Kapitel 91: Der unausweichliche Kampf

7 1 0
                                    

Die Nacht schien still, fast zu still, als wir uns vorbereiteten. Jeder war in Bewegung, doch die Stille zwischen uns sprach Bände. Ein unausgesprochenes Wissen lag in der Luft: Was auch immer geschah, es würde unser Leben für immer verändern.

Carlisle und Jasper studierten eine Karte auf dem großen Esstisch. Alice stand mit geschlossenen Augen in der Nähe, ihre Hände zitterten leicht, während sie in die Zukunft blickte. Rosalie und Emmett überprüften die Ausrüstung, die wir vorbereitet hatten - zwar keine Waffen im klassischen Sinn, aber alles, was wir zur Verteidigung nutzen konnten.

Ich saß am Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit. Meine Gedanken waren ein Chaos, gefüllt mit Bildern von Aro, von Demetri, von dem Risiko, das wir alle eingegangen waren.

Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung an meiner Schulter. Es war Lena. Sie setzte sich neben mich, ihre Augen waren gerötet, als hätte sie geweint.

„Ich wollte dir danken," flüsterte sie.

Ich sah sie überrascht an. „Danken? Wofür?"

„Für alles. Für dein Vertrauen in Demetri. Für deine Stärke. Und dafür, dass du immer daran glaubst, dass wir das schaffen können." Ihre Stimme brach fast, doch sie hielt sich tapfer.

Ich legte eine Hand auf ihre. „Lena, wir sind eine Familie. Und Familien halten zusammen, egal was passiert."

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie nickte stumm.

---

Kurz darauf kehrte Alice aus ihrer Vision zurück. „Es ist Zeit," sagte sie knapp, ihre Stimme voller Ernst. „Demetri hat Aros Aufmerksamkeit lange genug abgelenkt, aber er kann ihn nicht länger hinhalten. Sie bewegen sich."

Carlisle nickte und trat vor die Gruppe. „Das ist unser Moment. Wir wissen, worauf wir uns einlassen, und wir wissen, was wir verteidigen. Bleibt konzentriert, und vertraut einander. Gemeinsam sind wir stärker."

Jeder von uns nickte, die Entschlossenheit in unseren Gesichtern spürbar.

---

Draußen war die Luft schwer und kalt. Wir bewegten uns schnell und leise durch den Wald, jeder Schritt durchdacht, jeder Atemzug kontrolliert. Die Umgebung war wie ein Spiegel unserer Anspannung - düster und voller drohender Schatten.

Alice führte uns, ihre Schritte sicher, auch wenn ihr Blick immer wieder in die Ferne glitt, auf der Suche nach möglichen Gefahren. Jasper hielt sich dicht hinter ihr, bereit, uns mit seiner Fähigkeit zu beruhigen, falls die Panik drohte, überhandzunehmen.

Plötzlich hob Alice eine Hand und blieb stehen. „Sie sind nah," flüsterte sie.

Ich spürte, wie mein Herz - oder das, was davon übrig war - schneller schlug. Der Wind um uns herum wurde kühler, fast eisig, als hätte die Natur selbst auf die Anwesenheit der Volturi reagiert.

„Bleibt ruhig," sagte Carlisle leise. „Wir dürfen ihnen nicht zeigen, dass wir nervös sind."

Und dann, wie aus dem Nichts, tauchten sie auf. Aro, Caius, Marcus - und hinter ihnen Alec, Jane und zwei weitere Wachen, deren Gesichter mir fremd waren.

Aro trat vor, sein Lächeln war wie immer höflich, doch seine Augen funkelten vor Erwartung. „Ah, meine lieben Freunde. Wie erfreulich, euch alle hier zu sehen."

Carlisle trat vor, seine Haltung ruhig, doch seine Stimme fest. „Aro. Wir wussten, dass du kommen würdest."

Aro lachte leise. „Natürlich. Wie könnte ich das Interesse an einer solch... faszinierenden Entwicklung verlieren?" Sein Blick wanderte zu mir, und ich spürte die Last seiner Aufmerksamkeit wie ein physisches Gewicht.

„Fjella," sagte er mit einer fast liebevollen Betonung meines Namens. „Du bist wahrlich beeindruckend. Es wäre eine Schande, dein Potenzial nicht voll auszuschöpfen."

Ich trat einen Schritt vor, den Wind um mich herum spürbar stärker werdend. „Aro, ich habe dir schon gesagt, dass ich meinen Platz gefunden habe. Ich werde mich nicht deinen Plänen beugen."

Sein Lächeln wurde kühler. „Nun, das ist bedauerlich. Aber wie du sicher weißt, Fjella, habe ich selten ein Nein akzeptiert."

Die Spannung in der Luft war greifbar, und ich wusste, dass die Worte, die als nächstes gesprochen wurden, alles verändern würden.

„Dann wirst du dich diesmal daran gewöhnen müssen," sagte Carlisle ruhig. „Fjella gehört zu uns. Und wir werden sie um jeden Preis beschützen."

Aros Augen verengten sich, und die Atmosphäre kippte. Der Kampf, den wir alle befürchtet hatten, war unausweichlich.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt