Die Sonne war inzwischen höher gestiegen, und die morgendliche Kühle wich einer ungewöhnlichen, drückenden Wärme. Die Anspannung im Haus war fast greifbar. Jeder von uns bereitete sich auf seine Weise vor.
Alice stand in der Ecke, ihre Augen geschlossen, während sie versuchte, weitere Bruchstücke der Zukunft zu sehen. Jasper hielt eine Karte der Umgebung in der Hand und sprach leise mit Carlisle über mögliche taktische Positionen. Lena und Demetri saßen nebeneinander, und obwohl sie kaum ein Wort wechselten, war die Verbindung zwischen ihnen spürbar.
Ich saß auf der Treppe und beobachtete die Szene. Für einen Moment fühlte ich mich wie ein Fremdkörper inmitten dieser beeindruckenden, außergewöhnlichen Familie. Doch dann wanderte mein Blick zu Carlisle. Er bemerkte meinen Blick, und sein sanftes Lächeln reichte aus, um meine Zweifel zu zerstreuen.
„Wir müssen mehr über die Pläne der Volturi erfahren“, sagte Carlisle schließlich und richtete sich an die gesamte Gruppe. „Wenn sie schneller kommen, als wir erwartet haben, brauchen wir jedes Detail.“
„Ich könnte zurückgehen“, bot Demetri an. Seine Stimme war ruhig, aber fest. „Ich kenne ihre Vorgehensweise, ihre Denkweise. Wenn ich nahe genug an Volterra komme, könnte ich etwas herausfinden.“
„Zu riskant“, warf Rosalie ein, ihre Stimme scharf. „Wenn sie dich entdecken, ist alles verloren.“
„Vielleicht nicht“, sagte Lena plötzlich, ihre Stimme leise, aber bestimmt. Alle Blicke richteten sich auf sie. „Demetri hat recht. Er kennt sie besser als jeder von uns. Und wenn ich mitgehe, könnten wir uns gegenseitig schützen.“
„Nein!“ Meine Stimme war lauter, als ich beabsichtigt hatte, und sie hallte im Raum wider. „Das ist viel zu gefährlich. Wenn sie euch erwischen…“
Lena sah mich direkt an, ihre Augen fest und voller Entschlossenheit. „Fjella, wir alle wissen, dass wir Risiken eingehen müssen. Wenn wir nichts tun, sind wir sowieso verloren.“
Ich wollte widersprechen, doch Carlisle legte eine Hand auf meine Schulter. „Lena hat recht“, sagte er ruhig. „Aber wir werden sicherstellen, dass sie nicht allein gehen.“
„Und wie?“ fragte ich und spürte, wie meine Frustration wuchs.
Alice öffnete die Augen und sah direkt zu mir. „Ich werde sie begleiten“, sagte sie. „Meine Visionen geben uns einen Vorteil. Wenn sich etwas ändert, werde ich es sehen.“
Carlisle nickte langsam. „Das ist ein guter Plan. Aber wir müssen schnell handeln.“
Innerhalb weniger Stunden war alles vorbereitet. Lena, Demetri und Alice würden sich in Richtung Italien aufmachen, während der Rest von uns in Forks blieb, um die Verteidigung vorzubereiten.
Als sie sich verabschiedeten, zog ich Lena beiseite. „Versprich mir, dass du auf dich aufpasst“, sagte ich, meine Stimme zitterte leicht.
Sie lächelte schwach. „Das verspreche ich. Und Fjella… hör auf, dir die Schuld für alles zu geben. Wir schaffen das – zusammen.“
Ich konnte nur nicken, meine Kehle war wie zugeschnürt.
Carlisle trat hinter mich und legte mir beruhigend eine Hand auf den Rücken. „Wir müssen ihnen vertrauen“, sagte er leise.
„Ich weiß“, flüsterte ich. „Aber es wird nicht leichter.“
„Das wird es nie“, antwortete er. „Aber das macht uns stärker.“
Als die drei schließlich aufbrachen, sah ich ihnen nach, bis sie in den Bäumen verschwanden. Eine tiefe Unruhe machte sich in mir breit, doch ich wusste, dass wir keine andere Wahl hatten.
Jetzt hieß es warten – und hoffen, dass wir bereit sein würden, wenn die Volturi ihren nächsten Zug machten.
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Bis(s) in die Ewigkeit
FanfictionFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...