Kapitel 99: Fazit: Aro ist verrückt geworden

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Die Nacht war still, doch die Stille war nicht friedlich. Sie trug eine Schwere in sich, als würde sie die kommenden Ereignisse ahnen. Ich saß noch immer auf der Veranda, die Dunkelheit um mich her wie eine lebendige Präsenz, als ein leises Rascheln in der Ferne meine Aufmerksamkeit weckte.

Carlisle, der neben mir saß, hob den Kopf, seine Haltung angespannt. „Hörst du das?“ fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.

Er nickte knapp. „Jemand kommt. Bleib hier.“

Doch ich folgte ihm, als er aufstand und die Veranda verließ. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, obwohl ich wusste, dass ich keine Angst zeigen durfte. Die Gestalt, die sich uns näherte, wurde bald deutlicher. Es war Demetri. Sein Mantel wehte im leichten Wind, sein Gesicht war ernst.

„Ihr müsst euch beeilen,“ sagte er, ohne Umschweife. „Die Volturi wissen, dass ihr vorbereitet seid. Sie planen einen Angriff – und es wird bald sein.“

Carlisle fixierte ihn mit einem Blick, der sowohl misstrauisch als auch nachdenklich war. „Wie bald?“

„Vielleicht Stunden, vielleicht Tage. Aber sie sind entschlossen.“ Demetri sah mich an, seine Augen hart, aber auch voller Entschlossenheit. „Lena ist noch sicher, aber sie kann euch nicht helfen. Ihr müsst allein handeln.“

Ich schluckte schwer und trat einen Schritt vor. „Warum tust du das, Demetri? Warum riskierst du alles für uns?“

Er sah mich an, sein Blick schien für einen Moment weicher zu werden. „Weil ich eine Wahl getroffen habe. Lena... sie hat mir gezeigt, dass es mehr gibt als Macht und Kontrolle. Und ihr seid die einzigen, die stark genug seid, Aro entgegenzutreten.“

Carlisle nickte langsam. „Wir werden vorbereitet sein. Aber wir brauchen mehr Informationen. Wie viele kommen?“

Demetri zögerte, bevor er antwortete. „Aro wird Alec, Felix und Renata mitbringen. Caius ist unentschlossen, aber Marcus wird sich zurückhalten. Sie wollen euch einschüchtern – und Fjella... dich wollen sie um jeden Preis.“

Eine eisige Kälte durchfuhr mich. „Warum?“

„Weil du bist, was Aro fürchtet und begehrt zugleich,“ sagte Demetri ernst. „Eine Kraft, die er nicht kontrollieren kann.“

Die Worte hingen schwer in der Luft. Carlisle legte mir eine Hand auf die Schulter, als wolle er mich daran erinnern, dass ich nicht allein war.

„Wir haben nicht viel Zeit,“ sagte Carlisle schließlich. „Demetri, wirst du weiterhin an unserer Seite sein?“

„Ja,“ sagte er, ohne zu zögern. „Aber ich kann nicht bleiben. Wenn Aro Verdacht schöpft, war alles umsonst. Ich werde euch warnen, sobald ich mehr weiß.“

Mit diesen Worten wandte er sich um und verschwand wieder im Wald, so lautlos, wie er gekommen war.

Ich stand starr da, die Hände zu Fäusten geballt, während Carlisle mich ruhig musterte. „Wir müssen die anderen informieren,“ sagte er leise. „Das ist kein Kampf, den wir allein führen können.“

Ich nickte, auch wenn mein Körper zitterte. Die Realität dessen, was bevorstand, war wie ein schwerer Schatten, der sich über mich legte. Doch ich wusste, dass wir keine Wahl hatten.

„Wir werden bereit sein,“ sagte ich schließlich, meine Stimme fester, als ich mich fühlte.

Carlisle legte einen Arm um mich, und gemeinsam gingen wir zurück ins Haus, um den Rest der Familie zusammenzurufen. Der Krieg, den wir so lange gefürchtet hatten, war nun unausweichlich.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt