Bis(s) in die Ewigkeit

Kapitel 101: Die Schlacht beginnt

Der Himmel war bedeckt, und die Luft war schwer mit der Anspannung, die alle im Haus spürten. Draußen konnte ich hören, wie die Wölfe sich sammelten. Ihr Heulen hallte wie ein drohendes Echo durch den Wald, eine stumme Warnung an die Volturi, die unaufhaltsam näherkamen.

Im Wohnzimmer standen Carlisle und Jasper über eine Karte gebeugt. Sie zeichneten mögliche Angriffs- und Verteidigungspositionen ein. Alice saß mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, in eine Vision vertieft. Lena hielt sich dicht bei mir, ihre Fingerspitzen zitterten leicht, als sie sich an meinem Arm festhielt.

„Fjella,“ sagte Carlisle, als er meinen Blick auffing, „komm her. Wir müssen deinen Platz in der Strategie klären.“

Ich trat zu ihm, spürte die Blicke der anderen auf mir ruhen. Rosalie wirkte entschlossen, Emmett beinahe aufgeregt, und Ria starrte gedankenverloren aus dem Fenster, als versuche sie die Dunkelheit zu durchdringen.

„Du wirst mit Alice und mir im Zentrum bleiben,“ erklärte Carlisle. „Deine Kräfte könnten entscheidend sein, um Aro und seine Wachen aufzuhalten. Jasper, Rosalie und Emmett werden die äußere Verteidigung übernehmen. Lena und Jacob bleiben hinten, um zu unterstützen.“

„Ich verstehe,“ sagte ich, auch wenn mein Herz schwer in meiner Brust lag. „Und was, wenn sie mich direkt angreifen?“

Carlisle legte eine Hand auf meine Schulter. „Dann wirst du kämpfen müssen, Fjella. Aber du bist nicht allein. Wir sind bei dir.“

In diesem Moment öffnete Alice die Augen. „Sie sind nur noch wenige Minuten entfernt,“ sagte sie, ihre Stimme seltsam ruhig. „Aro führt die Gruppe an. Es sind mindestens zehn Wachen, vielleicht mehr.“

Jasper spannte sich an, und Emmett ließ ein tiefes Knurren hören. „Perfekt,“ murmelte er. „Lass sie kommen.“

Ich atmete tief ein und ließ den Wind um meine Fingerspitzen kreisen, um mich zu beruhigen. Die Luft schien meinen inneren Sturm zu spiegeln, eine flüchtige Erinnerung daran, dass ich diese Kraft nutzen konnte, um mich und die, die ich liebte, zu schützen.

„Bereit machen,“ sagte Carlisle und ging zur Tür.

Alle folgten ihm, einer nach dem anderen, bis ich schließlich mit Lena hinausging. Der Wald wirkte plötzlich enger, die Dunkelheit dichter. In der Ferne hörte ich das leise Rascheln von Bewegungen – sie waren da.

Die Volturi traten wie ein makelloses, kaltes Schauspiel aus den Schatten. Aro führte sie, seine Augen leuchteten vor düsterer Neugier. Zu seiner Rechten ging Alec, sein junges Gesicht reglos wie eine Statue. Links von ihm marschierte Felix, breit und bedrohlich.

Aro hob die Hand, als würde er uns freundlich begrüßen. „Meine lieben Freunde,“ rief er, seine Stimme süß wie Honig, „es ist eine Freude, euch wiederzusehen. Fjella, wie wunderbar, dass du uns Gesellschaft leistest.“

„Aro,“ erwiderte Carlisle, seine Stimme ruhig, aber fest. „Du bist hier, um uns zu bedrohen, nicht wahr? Lass uns keine Zeit verschwenden.“

Ein kaltes Lächeln zog sich über Aros Gesicht. „Direkt wie immer, Carlisle. Aber ich bin nicht hier, um Drohungen auszusprechen. Ich bin hier, um Fjella eine Wahl zu bieten.“

Ich trat vor, den Wind um mich herum spürend, wie er mein Selbstvertrauen stärkte. „Ich habe meine Wahl längst getroffen, Aro. Und sie ist nicht bei dir.“

„Ah, Fjella,“ sagte Aro sanft, „so viel Potenzial, so viel Macht. Würdest du wirklich all das verschwenden, indem du dich an diese... Familie bindest?“

Der Wind um mich herum wurde stärker, meine Entschlossenheit wuchs. „Diese Familie hat mir alles gegeben, was ich brauche. Ich werde sie verteidigen, egal was es kostet.“

Aro hob die Augenbrauen, scheinbar beeindruckt. Doch hinter seinem Lächeln lauerte etwas Gefährliches. „Dann fürchte ich, meine Liebe, bleibt uns keine andere Wahl.“

Mit einer Handbewegung gab er das Signal, und die Wachen setzten sich in Bewegung. Mein Herz schlug schneller, doch ich ließ den Wind los, ließ ihn durch die Lichtung fegen, als meine Familie sich in den Kampf stürzte.

Ich wusste, dass dies nur der Anfang war. Der Sturm, den Alice gesehen hatte, war da – und ich war das Zentrum.