Kapitel 102: Gemeinsames kämpfen

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Der erste Schlag fiel mit einer solchen Wucht, dass die Bäume in der Nähe erzitterten. Felix sprang vor, ein brutaler Schatten, dessen Fäuste gegen Emmetts blockende Arme prallten. Das Knirschen von Stein erfüllte die Luft, während die beiden wie Titanen aufeinander losgingen.

Ich hielt mich dicht bei Alice und Carlisle, spürte, wie der Wind um mich herum sich weiter aufbaute, stärker wurde. Meine Kräfte reagierten auf meine Angst und meinen Zorn, ein unaufhörlicher Strom, der in meinen Adern pulsierte.

„Fjella,“ rief Carlisle über den Lärm hinweg, „fokussiere dich. Aro wird dich ins Visier nehmen. Halte dich bereit.“

Ich nickte, meine Augen auf Aro gerichtet, der noch immer in der Mitte des Schlachtfelds stand, unbewegt und beobachtend. Er war wie ein Schachmeister, der seine Figuren dirigierte. Alec war an seiner Seite, bereit, seine lähmende Fähigkeit einzusetzen.

Rosalie kämpfte gegen Heidi, deren Geschwindigkeit selbst für Rosalie eine Herausforderung war. Jasper unterstützte Ria, die sich gegen Chelsea wehrte, ihre Finger wie Dolche durch die Luft wirbelnd. Überall um mich herum tobte der Kampf, doch meine Augen blieben auf Aro.

Dann kam der Moment, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Aro trat vor, mit Alec an seiner Seite, und richtete seinen durchdringenden Blick auf mich. „Fjella,“ rief er, seine Stimme einladend und kalt zugleich, „zeig mir, was du kannst. Zeig mir, dass du mehr bist als nur ein verängstigtes Kind.“

Etwas in mir brach. Der Zorn, der sich in mir aufgestaut hatte, explodierte, und der Wind um mich herum verwandelte sich in einen Orkan. Äste und Steine wurden von der Erde gerissen und wirbelten durch die Luft, eine Barriere zwischen mir und dem Mann, der uns bedrohte.

„Ich bin kein Kind,“ schrie ich, meine Stimme von der tosenden Luft getragen. „Und ich werde euch niemals dienen!“

Aro lachte, doch es war ein kaltes, gefährliches Lachen. „Gut,“ sagte er. „Dann lass uns sehen, ob dein Wille stark genug ist.“

Alec machte einen Schritt nach vorne, seine Augen funkelten vor konzentrierter Grausamkeit. Ich spürte den Angriff, ein unsichtbares Gift, das meine Sinne zu vernebeln versuchte. Doch der Wind, mein treuer Verbündeter, schirmte mich ab, drehte sich wie ein Wirbel um mich, der Alecs Fähigkeit zurückdrängte.

„Nicht heute, Alec,“ flüsterte ich und ließ den Wind sich auf ihn konzentrieren. Er taumelte zurück, unfähig, seine Kraft zu entfalten, während Aro mit einem Anflug von Überraschung zusah.

Carlisle trat zu mir, seine Augen voller Stolz und Sorge. „Gut gemacht,“ sagte er knapp. „Aber das war nur der Anfang.“

Und er hatte recht. Der Kampf war noch lange nicht vorbei. Aro hob die Hand, und plötzlich stürmten weitere Wachen auf uns zu. Ich wusste, dass ich mich erneut beweisen musste – nicht nur für mich, sondern für meine Familie.

„Bereit?“ fragte Carlisle an meiner Seite.

Ich sah zu ihm, spürte die Stärke, die von ihm ausging, und nickte. „Bereit.“

Der nächste Angriff begann, und ich ließ den Sturm wieder aufleben. Dieses Mal würde ich nicht nachgeben.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt