Das finale Kapitel

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„Ah, bitte hör auf zu weinen!" Ich nahm den kleinen Aurelio in die Arme und versuchte, ihn zu beruhigen. Sanft streichelte ich ihm über den Rücken und ging langsam hin und her. Er beruhigte sich nach einer Weile und schlief friedlich ein. Vorsichtig legte ich ihn in die Mitte meines Bettes. Jetzt, wo er schlief, sah er wie ein süßer Engel aus, obwohl er ein richtiger Schreihals war. „Bitteschön, die Kleine ist auch endlich ruhig", meine Schwester legte Pietro vorsichtig neben seinen Bruder. „Schläft sie etwa noch nicht?" fragte ich Livian, der Sofía in den Armen hielt. „Doch", ich schmunzelte leicht. Der kalte Eisblock hatte wohl einen Liebling. Er verbrachte am meisten Zeit mit Sofía und kümmerte sich gut um sie. Das war ehrlich gesagt eine Überraschung, denn er hatte mir vor der Geburt eine Ansage gemacht, dass ich es nicht mal wagen sollte, ihn mit den Kindern zu nerven. Aber jetzt schien es so, als würde er mir meine Tochter wegnehmen. „Das reicht jetzt auch", Lorenzo betrat den Raum und nahm ihm Sofía weg. „Das ist immer noch meine Prinzessin. Mach dir eine eigene." „Lorenzo!" Er zuckte nur mit den Schultern. Livian wirkte sofort genervt, bevor er eine Sekunde nachdachte und zu Cara schaute, die ihn ganz unschuldig anschaute und nicht verstand, was er meinte. „Ehem", sagte ich, bevor sie verwirrt zu mir schaute und es realisierte. „Was? Nein. Vergiss es!" Sie ging schleunigst aus dem Raum, bevor Livian ihr hinterherrannte. „Sind sie nicht süß", sagte ich lachend. „Ach ja", ich verdrehte bei Lorenzos trockener Antwort die Augen. „Ja", sagte ich leicht patzig und nahm ihm Sofía weg. „Die Kleine will auch mal ihre Ruhe." Ich legte sie neben ihre Brüder und lief nach unten. „Aurora", er folgte mir nach unten ins Wohnzimmer, wo Valentina, Arjan und Matteo irgendwelche Papiere ausfüllten und Dinge besprachen. „Braucht ihr Hilfe?" „Oh ja, komm mal her. Wir sind uns bei einer Sache ziemlich uneinig." Ich setzte mich neben sie und sah mir die Unterlagen an. „Aurora", rief Lorenzo und stand plötzlich neben mir. „Du siehst, ich bin beschäftigt. Also bitte setz dich und gedulde dich." Er zog die Augenbrauen zusammen, bevor er sich still hinsetzte. „Alter, sie hat dich zu ihrem Hund gemacht", lachte Arjan, bevor ich ihm einen scharfen Blick zuwarf und er endlich die Klappe hielt. „Ich verstehe nicht so ganz, warum ihr mehr Geschäfte mit den Wángs macht als mit den Petrovs. Die Russen sind loyaler und würden uns unterstützen, wenn es darauf ankommt. Die Wángs sind ja dafür bekannt, einen genau in solchen Momenten zu hintergehen. Eine Beziehung zu den Russen aufzubauen ist wichtiger", sagte ich ruhig und überreichte Valentina wieder die Papiere, die anfing zu grinsen und mir einen Kuss auf die Wange gab. „Ich wusste, du würdest es verstehen. Du bist eine schöne Frau mit Köpfchen." Ich lachte leicht, als Matteo zu Arjan schaute und er wissend nickte. „Ja, ihr habt recht." Im Augenwinkel sah ich Lorenzos leichtes Schmunzeln. „Tja, und da ich jetzt recht hatte, müsst ihr mir beide einen Wunsch erfüllen." Sofort protestierten die zwei und eine Diskussion brach aus, die ich nicht so ganz mitverfolgte, da in dem Moment Celina mit ihren Großeltern ins Haus gelaufen kam. „Mama, Papa, guckt mal!" Sie stürmte zu uns und zeigte uns ihren gelben Gürtel. „Warte, was?" Lorenzo und ich standen sofort auf, bevor er sie hochnahm. „Du bist eine richtige Kämpferin", sagte ich lächelnd zu ihr, während sie stolz grinste. „Sie kommt ganz nach ihrer Oma, halt", Aria küsste Celina auf die Wange. „Wieso backen wir keinen Kuchen zusammen, um deinen Sieg zu feiern?" schlug sie vor, bevor Celina „Ja" rief und die Hände in die Luft hob. „Dann komm mal her. Opa hilft bestimmt auch gerne mit, oder?" Ricardo lächelte leicht und folgte Aria, die Celina auf den Arm genommen hatte, in die Küche. „Oh Mann. Ich bin so froh, unverheiratet zu sein", sagte Arjan, bevor Matteo zustimmend nickte und sich zurücklehnte. „Euch will sowieso keiner heiraten", erwiderten Valentina und ich fast gleichzeitig. „Wer will wen nicht heiraten?" Kiyan setzte sich zu den beiden und schaute mich fragend an. „Sie reden nur darüber, dass euch keiner mehr heiraten will und dass Matteo schon ein alter Opa ist", sagte ich zufrieden. „Wenn ich möchte, kann ich vier Ehefrauen haben", sagte Kiyan selbstbewusst. „Anscheinend willst du es nicht, denn du hast nicht mal eine", sagte Valentina lachend, womit sie mich mitriss. Allerdings verging keine Minute, bevor mich Lorenzo an den Schultern packte und Richtung Treppe schob. „Du kommst jetzt mit, mi amore." Was macht er da? Er zog mich mit in unser Zimmer und dann ins Ankleidezimmer. „Was machst du da?" fragte ich ihn, als er mich gegen die Wand drückte. „Auch wenn es amüsant ist, dir zuzusehen, wie du meine Brüder fertigmachst, so möchte ich auch lieber etwas anderes mit dir machen." Meine Augen weiteten sich leicht, als er seitlich grinste und mir immer näher kam. Sanft schob er meine offenen Haare nach links und fing an, leichte Küsse auf meinen Hals zu hauchen. „Lorenzo", flüsterte ich leicht und legte meine Hand auf seinen Arm. „Die Kinder." „Die Drillinge schlafen friedlich und Celina ist bei meinen Eltern", antwortete er. „Konzentrier dich jetzt nur auf mich." Ich schaute in seine wunderschönen blauen Augen und mein Kopf war wie leer. Seine Lippen berührten meine, bevor ich meine Hände um seinen Hals schlang und seinen Kuss erwiderte. Mir wurde ganz heiß, als wir uns immer näher kamen. Jedoch ließ uns ein Schreien zusammenzucken. Wir lösten uns und schauten uns fragend an, bevor wir in das Schlafzimmer liefen und sahen, dass Aurelio aufgewacht war und die anderen beiden mitriss. „Mama, warum weinen sie?" fragte Celina, die gerade reingekommen war. „Sie haben wohl Hunger." Lorenzo ging nach unten, um ihre Fläschchen vorzubereiten, während Celina und ich oben blieben und versuchten, die Kleinen zu beruhigen. „Mama, sie haben so kleine, süße Nasen", sagte Celina. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Celina gab ständig solche Kommentare ab. Nachdem Lorenzo mit den drei Fläschchen hochkam, fütterte ich Aurelio, während Lorenzo Sofia die Flasche gab. „Darf ich Pietro füttern, bitte?", fragte Celina. Lorenzo blickte zu mir, bevor ich nickte. „Wenn Aurelio fertig ist, dann zeige ich dir, wie es geht, ja?" Sie lächelte breit und klatschte in die Hände. Was für eine süße große Schwester sie doch war. Ich war so dankbar in diesem Moment für alles um mich herum. Meine Kinder und mein Ehemann werden immer das Schönste und Wichtigste in meinem Leben sein. „Danke für dieses Geschenk, Rosa", flüsterte Lorenzo, bevor er meine Stirn küsste.

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Dieses Buch hat mich viele Nerven gekostet, und es tut mir leid, dass ich zwischendurch die Lust verloren und lange Pausen gemacht habe. Trotzdem danke ich allen, die bis jetzt drangeblieben sind. Falls ich noch ein Buch veröffentliche, werde ich es vorher weitgehend vorschreiben, um regelmäßige Updates zu gewährleisten. Außerdem arbeite ich daran, meinen Schreibstil und meine Grammatik zu verbessern.
Übrigens gab es ursprünglich einen Plot Twist: Lorenzo ist nicht Celinas leiblicher Vater. Ihre wahre Mutter – seine Zwillingsschwester – ist verstorben, und er hat Celina aufgenommen. Allerdings wusste ich nicht, wie ich das umsetzen sollte, daher habe ich es weggelassen. Ich hoffe das euch das Lesen dieses Buches trotzdem Spaß gemacht hat.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 31 ⏰

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piccolo destino | 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt