Ach du Schreck

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Genau in dem Moment, als das Buch die eigenen Seiten berührte und zu war, sackte ich ein Stück zusammen und spürte ein leichtes Stechen im Bauch. Ich saß stumm auf den Boden und starrte das Buch an. „Helene?" fragte Florian besorgt „Ist alles ok?". Ich nickte, während mir vereinzelte Tränen über die Wangen flossen. Eigentlich wollte ich das gar nicht, denn es war ziemlich kindisch deswegen zu weinen, doch meine Gefühle waren einfach nur durcheinander.
Florian kam näher zu mir, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Er strich mir über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen: „Keine Angst, da gibt es bestimmt eine Erklärung. Das Buch ist seltsam und die Geschehnisse auch, aber vielleicht ist das alles nur eine üble Überraschung."
Ich sagte kein Wort und ging mit ihm wieder aus dem Haus. Das Buch ließ ich darin liegen, auch wenn mich mein Körper automatisch zurück ziehen wollte.

Wir Beide setzten uns noch kurz auf eine Bank vor dem Haus und schwiegen. Florian bemerkte natürlich, dass ich mich sehr unwohl fühlte, denn er hatte alle Dinge auch bewusst miterlebt und konnte sich das nicht erklären.
Schon wenige Minuten später kam das Filmteam auf uns zu – und auch Uwe. „Hallo Helenchen! Na? Ist die Überraschung gelungen?" Ich nickte mit einem aufgezwungenen Lächeln und beruhigte mich langsam wieder. Für die nächsten zwei Stunden vergaß ich einfach nur alle Geschehnisse, die ich gerade erlebt hatte und dasselbe hoffte ich für Florian.

Wir gingen nochmal in das Haus und schauten uns ein wenig um. Danach zeigten wir, was wir schönes gefunden hatten, doch als ein Kameramann den Keller öffnen wollte, lief ich nah zu Florian und schrie: „Nicht in den Keller!" Alle schauten mich verwirrt an. Natürlich hätte mir keiner geglaubt, deswegen dachte ich mir schnell eine Ausrede aus: „Da darf man nicht rein, weil es gefährlich ist... wegen... also...". Florian fiel mir ins Wort „Einsturzgefährdet". „Genau, es ist da unten einsturzgefährdet."
Also drehten wir in anderen Bereichen des Hauses weiter und suchten noch ein bisschen nach Spuren meiner Vergangenheit. Im Großen und Ganzen war das ein sehr amüsanter Dreh. Uwe brachte mich danach noch nach Hause, ich erzählte meine Mutti ein bisschen davon, es gab Abendbrot und danach ging ich ins Bett, doch diese Nacht wurde alles andere als normal.

Ich schlief ziemlich unruhig, ständig wachte ich auf – einmal war mir zu kalt, das andere Mal zu warm, dann musste ich auf Toilette und oft bekam ich Hunger nach Schokolade.

Nachdem ich dann tatsächlich nach einer gefühlten Ewigkeit eingeschlafen war, bekam ich auf einmal eine SMS. Sie war von Florian, er fragte mich wie es mir geht und ob ich auch nicht schlafen kann. Müde schaute ich auf den Wecker – 7:00Uhr. Ich antwortete ihm und machte mich dann für den Tag fertig. Wir wollten noch ein Stück für die Reportage drehen, aber diesmal am Vormittag schon gegen 9:00Uhr. Gemeinsam mit meinem Vater, der dann auf Arbeit musste aß ich zum Frühstück, danach fuhr ich mit dem Fahrrad zum Haus.
Florian, Uwe, Peter (der Regisseur und Freund von Florian und Uwe) und das Filmteam warteten schon. Ich begrüßte alle und wir gingen ins Haus.

Als wir nach einer Stunde eine Pause einlegten, passierte etwas Magisches...

Helene Fischer - Das wahre IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt