Jap, sie hat es schlimmer gemacht.

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Alles wurde schwarz und Fia wachte in dem leeren Flur in der DWMA auf. Geduldig, aber leicht angespannt, wartete sie auf die Stimmen, die auch nicht lange auf sich warten ließen. Wieder fingen sie mit ihren Beleidigungen und Einschüchterungen an, aber Fia ignorierte sie zuerst.

Dann atmete sie einmal tief durch und schrie: „Ihr macht mir keine Angst! Ich weiß, dass Koorimizu Ryo hinter diesen Träumen steckt! Wenn du Aori willst, das kannst du vergessen! Sie lässt sich nicht so einfach von dir erpressen, klar?!"

Ihre Worte hallten durch das gesamte Gebäude und die Stimmen verstummten schlagartig. Eine Gestalt, etwas kleiner als Fia, bildete sich vor ihr und blieb als eine Art schwebender Schatten vor ihr stehen. Fia konnte weder Gesichtszüge, noch sonstige kleinere Details an ihr Erkennen, es war einfach nur eine leicht verzerrte Silhouette, dennoch wusste Fia ganz genau, dass es Ryo war - oder zumindest ein Abbild von ihr.

Mit einer nun leicht helleren und „menschlicheren" Stimme begann diese, Fia zu fragen: „Ihr habt es herausgefunden? Das ist gut, ich wusste doch, dass ihr es schaffen könnt. Also, wie hast du es bemerkt?"

Fia versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben und antwortete: „Dieses Ansichtssachen-Ding. Sowas hast du auch gesagt, als du hier an der Schule warst."

„Schlaues Mädchen!" Man konnte deutlich die Begeisterung in Ryos Stimme hören. „Also, was hast du nun vor? Du bist freiwillig wieder in diesen Traum gekommen? Oder ist euch keine Lösung eingefallen? Was denkst du denn bitte, das du erreichen kannst?"

„Uns wäre sicher eine Lösung eingefallen, aber ich wollte es unbedingt nochmal alleine versuchen! Ich verstehe einfach nicht, warum du das hier tust! Selbst wenn du Aori so sehr auf deine Seite ziehen willst, du musst doch verstehen, dass sie nicht will! Was nützt es dir denn, mir einen hässlichen, kleinen Alptraum zu geben?! Damit wirst du sie nie erpressen! Lass sie doch einfach in Ruhe und kümmer dich um dein eigenes Leben!"

Ein teuflisches Grinsen war verschwommen in der Schattengestalt zu erkennen. „So so, das wird also nicht reichen um Aori zu überzeugen? Das ist kein Problem, glaub mir, ich werde das schon noch schaffen. Und was dich angeht... Es war reiner Zufall, dass ich dich ausgewählt habe, es hätten genau so gut die anderen beiden Mädchen sein können."

Verwirrt sah Fia die Gestalt an. „Reiner Zufall? Aber du scheinst ziemlich viel über mich zu wissen! Woher weißt du das mit meiner Vergangenheit, wenn das „reiner Zufall" war?!"

„Oh, ich wusste bis vor kurzem rein gar nichts über dich und das musste ich auch nicht. Der Zauber, den ich benutze, dringt in den Verstand und schließlich sogar in das Unterbewusstsein der Person, auf die er angewendet wird, ein und fabriziert auf der Grundlage der stärksten, schmerzhaftesten oder sehnsüchtigsten Gedanken dann Alpträume, die sich mitunter stark auf die Psyche der Person auswirken können. Du siehst also, ich brauchte keinerlei Vorwissen über dich, der Zauber hat sich alle möglichen Informationen selbst besorgt."

Fia biss ihre Zähne fest aufeinander und ballte beide Hände zu Fäusten. Sie musste sich unglaublich beherrschen, nicht auf Ryo loszugehen, wobei das wahrscheinlich so oder so nichts gebracht hätte.

Ryos Umriss bemerkte das und spottete: „Was denn? Bist du wütend auf mich? Ich bitte dich, noch hast du dazu doch so gut wie keinen Grund! Du solltest mal langsam wieder aufwachen, das wird bestimmt lustig! Aber merke dir eines: Du passt nicht zu Aori, das tut keine von euch kleinen Plagen! Halt dich am besten von ihr fern, dann kannst du dein ach-so-friedliches Leben in Ruhe weiterführen."

Die Schattengestalt löste sich langsam auf. Sobald sie weg war, schlich sich ungewollt dieses Grinsen wieder auf Fias Gesicht und diese anonyme Masse versammelte sich wieder um sie, bereit, den Traum zu beenden. Fia konnte sich überhaupt nicht mehr kontrollieren und verwandelte einen Arm zu einer Klinge. Dann wurde alles wieder in ein tiefes Rot getaucht und Fia riss in ihrem Bett die Augen auf.

„Verdammt! Das Ende konnte ich nicht ändern!"

Nicht mehr ganz so geschockt setzte sie sich auf und bemerkte etwas sehr ungewöhnliches: Aori war die einzige, die noch in ihrem Bett lag und schlief. Hanako war im gesamten Zimmer nicht aufzufinden und Minai saß aufrecht in ihrem Bett und starrte geistesabwesend auf die schlafende Aori.

--Zeitsprung; während Fiasund Ryos Unterhaltung--

Wo... wo bin ich? Ich bin eingeschlafen und dann... Was ist das für ein Ort?"

Minai war in einer belebten, dunklen Gasse aufgewacht, sie war komplett verwirrt und wusste nicht, wo sie war oder wie sie hier hergekommen war. Langsam stand sie von dem kalten Boden auf und lief ein Stück in eine größere Straße. Sie war mit Leuten gefüllt, die sie nun alle seltsam ansahen.

„Die sehen aus wie... Hexen? Warte mal, bin ich in der Hexenwelt?!"

--zur gleichen Zeit--

Es war ein schöner, sonniger Tag. Hanako saß mit ihren Eltern inmitten eines riesigen Blumenfeldes. Man konnte die Vögel zwitschern hören und eine leichte Brise wehte um die einzelnen Grashalme und Blumenstengel, sodass es fast aussah, als würden sie auf der Wiese tanzen. Die drei lachten ausgelassen und strahlten einfach nur über beide Ohren, dann wurde vor Hanakos Augen alles schwarz.

Als sie sie wieder öffnete, befand sie sich in einem Auto. Es war Nacht und dieses Auto schien das einzige seiner Art auf einer endlosen Landstraße zu sein. Die beiden Erwachsenen vorne, Hanakos Vater am Steuer und ihre Mutter neben ihm, unterhielten sich belustigend miteinander. Er achtete nicht auf die Straße. Hanako wollte etwas sagen, aber sie konnte nicht, ihre Kehle war wie zugeschnürt. Entsetzt sah sie, wie die nebenliegende Leitplanke immer mehr von den Scheinwerfern des Autos beleuchtet wurde und hörte schließlich einen lauten Knall.

Sofort schreckte sie mit Tränen in den Augen auf. Panisch sah sie sich im 8. Zimmer des Mädchenwohnheims der Shibusen um. Die anderen schliefen tief und fest. Ohne lange nachzudenken schnappte sie sich eine dünne Weste und rannte nach draußen.

--Minais PoV--

Bin ich in der Hexenwelt?"

Verwirrt schaute ich mich um. Alle, aber auch wirklich alle Augen waren auf mich gerichtet. Vereinzelt wurde getuschelt, aber diese Blicke durchbohrten mich fast.

„Jetzt weiß ich, wie sich Aori am Anfang und auch generell schon viel zu oft gefühlt hat..." dachte ich mir, sie bemitleidend.

Aber ich wusste immer noch nicht, wie ich hier hergekommen war und bezweifelte stark, dass diese Hexen mir eine Antwort geben könnten. Enttäuscht und verwirrt sackte ich in mich zusammen, als mich eine Schattengestalt hochschrecken ließ.

„War das gerade Aori?"

Sofort rannte ich der Person, die gerade um eine Ecke verschwunden war, hinterher. Ich rannte und rannte, aber konnte sie nicht mehr finden.

„Wie kann das sein?! Sie kann mich unmöglich abgehängt haben!"

Ich rannte weiter, bis ich hinter der nächsten Ecke noch etwa 20m von der Person meiner Begierde entfernt stand. „Aori!" rief ich ihr zu und sie drehte sich um. Es war tatsächlich Aori! Mit einem unbeeindruckten Gesicht schaute sie mich an. Danach drehte sich wieder um und ging weiter. Verwirrt blieb ich einige Sekunden stehen, lief ihr aber dann doch hinterher. Ich hatte sie fast erreicht und streckte meine Hand nach ihr aus, doch plötzlich begann der Boden unter meinen Füßen, dünner zu werden. Ehe ich mich versehen konnte, brach alles vor mir einfach weg und ich fiel in ein bodenloses, schwarzes Loch. Schreien konnte ich nicht, aber meine Hand hatte ich immer noch nach Aori ausgestreckt. Diese sah zu, wie ich langsam aber sicher in mein Verderben fiel und ... ich bin mir absolut sicher, dass sie gelacht hat.

Aori's Partners [Soul Eater FF || German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt