Aori's Partners [Soul Eater FF || German]

fürs Erste eine Lösung

Auf dem Weg dorthin, also zur Shibusen, redeten und lachten Minai und Aori die ganze Zeit, als wäre nichts gewesen, Hanako schwieg weiterhin und Fia dachte nach. Sie dachte über sehr vieles nach, unter anderem den Grund für Hanakos Verhalten.

Als sie am Krankenzimmer ankamen, gab Fia keinem die Zeit, etwas zu sagen, denn sie stellte sich vor Mira und meinte bestimmt: „Wir müssen mit Professor Stein sprechen!"

Die anderen sahen sie verdutzt an, doch Mira erkannte den Ernst in ihrer Stimme und meinte: „Na gut, ich seh mal, was ich machen kann. Wartet hier."

Sie verließ die Krankenstation und ließ die vier alleine zurück. Aori, Minai und sogar Hanako schauten Fia fragend an, doch diese reagierte darauf nicht und wartete einfach nur angespannt auf das Zurückkommen von Mira.

Darauf hätte sie allerdings lange warten können, denn statt ihr kam gleich Stein und erklärte: „Nygus vertritt mich im Unterricht, also, was wollt ihr? Geht es wieder um Fias Alpträume?"

Fia schüttelte den Kopf. „Es stimmt definitiv etwas nicht mit Minai und Hanako. Aber die beiden sind zu stur, um es zuzugeben." Dabei sah sie die beiden tadelnd an.

Minai wurde wieder nervös und warf Stein einen verzweifelten Blick zu. Aori hingegen schaute sie leicht verwirrt mit einer bösen Vorahnung an. Hanako sah Fia wiederum an, aber nicht verzweifelt oder sauer, es war eher ein bewundernder Blick. Sie zupfte leicht an Fias Oberteil und zog sie ein Stück in die nächste Ecke. Die anderen bemerkten das nicht, da Stein und Aori Minai gerade von oben bis unten mit einem „Achja?"-Blick musterten.

Fia hockte sich wieder vor Hanako hin und diese flüsterte ihr dann ins Ohr: „Ich hatte auch einen Alptraum."

Fias Augen weiteten sich sofort. „Ist das meine Schuld?"

Sie hatte das zwar schon vermutet, aber sich selbst eingeredet, dass es eine andere Lösung gab. Nun war es ihr jedenfalls eindeutig klar: Ryo hatte Minai und Hanako wirklich ebenfalls schreckliche Alpträume geschickt.

„Und ich bin daran Schuld! Nur, weil ich so provozierend mit ihr gesprochen hab... Verdammt!"

Fia hatte keine Zeit mehr für Schuldgefühle. Entschlossen ging sie zu Stein und erklärte ihm die Lage, auch, dass es mehr oder weniger ihre Schuld war. Das redete ihr Aori allerdings aus, da es, nach eigenen Angaben, wenn überhaupt ihre Schuld wäre. Außerdem vertraute sich Hanako auch noch den anderen und dem Professor an und erzählte von ihrem verstörenden Traum. Allerdings lief nicht alles so, wie geplant.

„Du also auch, Minai?" fragte Aori ihre Freundin schuldbewusst.

Minai war wieder leicht nervös. Sie war sich deutlich unsicher, was sie sagen sollte. Fia wusste einfach, dass sie ebenfalls einen Alptraum gehabt hatte, aber sie wusste auch, dass Minai sie bereits angelogen hatte.

„Nein. Ich hatte wirklich keinen Alptraum. Macht euch keine Sorgen um mich." log Minai dann schließlich, allerdings zitterte ihre Stimme dabei ziemlich und sie sah sehr blass aus, von ihrem gekünstelten Lächeln ganz zu schweigen.

Man konnte Aori deutlich ansehen, dass sie Minai kein Stück glaubte, aber es schien ja schließlich einen Grund dafür zugeben, dass Minai sie anlog, also beließen sie es dabei.

„Wie auch immer, wir brauchen nun wirklich eine gute Idee, um dieses Problem zu lösen. Fia hat nun mit Ryo gesprochen, also dürfte sie jetzt keinen Bedarf mehr an diesen Träumen haben." meinte Stein, während er sich eine Zigarette anzündete und einen kräftigen Zug nahm.

Aori hatte bereits eine Idee, jedoch war sie sich nicht sicher, ob sie diese wirklich vorschlagen sollte. Nach langem Hin und Her überwand sie sich aber doch und sagte zaghaft: „Wir müssten zwar auf jeden Fall Shinigami-sama um Erlaubnis fragen, aber... Ich glaube, meine Schatten könnten Ryos Zauber aufhalten."

Stille.

Die vier anderen schauten Aori interessiert an. „Kannst du das bitte noch ein bisschen ausführen?" bat Stein sie und sie antwortete: „Klar. Wenn ich meine Seelenprotektion ausschalte und meine Schatten als eine Art Schleier über sie lege, wenn sie schlafen, dürften die Träume nicht mehr durchkommen und sie könnten ruhig schlafen."

Fia und Hanako waren beide begeistert von dieser Idee, während Minai unschlüssig unter sich sah und ihre Füße verdrehte.

Stein zog noch einmal an seiner Zigarette und meinte dann: „Das hört sich relativ plausibel an... Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ich werde umgehend zu Shinigami-sama gehen und ihn um Erlaubnis bitten. Es ist momentan schließlich der einzige Ansatz, den wir haben."

Bevor er ging drückte er seine Zigarette aus, dann ließ er die vier Mädchen wieder allein auf der Krankenstation. Erst nach Schulschluss trafen die fünf wieder zusammen.

Sobald Stein die vier sah, ging er energisch auf sie zu und verkündete freudig: „Alles klar. Euer kleines Experiment ist genehmigt. Wir können schließlich nicht zulassen, dass jemand unsere Schüler bedroht. Tu mir bitte nur einen Gefallen, Aori, löse deine Seelenprotektion wirklich nur über Nacht auf. Es ist dir auch nicht gestattet, jegliche andere Zauber als diesen Schutzschleier zu benutzen. Ich habe Maka ebenfalls Bescheid gesagt, dass sie nicht verwirrt ist, wenn sie abends deine Seele spürt. Ach, und viel Glück und gutes Gelingen!"

Mit diesen Worten verabschiedete er sich, Aori bedankte sich und Fia und Hanako winkten ihm hinterher. Auch Minai hatte ein freundliches Grinsen aufgesetzt, jedoch war sie von dem Vorschlag aus irgendeinem Grund immer noch nicht so ganz begeistert.

Als es dann Abend wurde und sich alle im Wohnheim befanden und bettfertig gemacht hatten war es dann endlich soweit.

„Soul Protect, auflösen."

Sofort entfaltete sich Aoris gigantische Hexenseele, sodass sogar ihre Mitbewohnerinnen ohne Seelenspürsinn die Spannung in der Luft spürten. Auch Stein und Maka bemerkten das sofort und sahen begeistert aus dem Fenster. Die halbe Stadt war in eine dunkle Aura getunkt, doch sie wirkte nicht wirklich bedrohlich, eher beruhigend und schutzbietend. Die vier Chaos-Zimmer Schülerinnen legten sich jedenfalls in ihre Betten und schliefen unter Aoris Schatten friedlich ein. In dieser Nacht hatte keiner einen Alptraum.