"Och nee, ich hab Altana!", beschwert sich Annika schon das tausendstemal seit einer Minute. Aber ich kann sie verstehen, auch ich will Halla, die mir für die jetzige Reitstunde zugeteilt wurde nicht reiten. Altana ist schnell und schwer zu halten, und von Halla erzähle ich am besten erst gar nicht. "Ist doch jetzt egal, wir können sowieso nicht tauschen...", sage ich zu ihr und zusammen machen wir uns auf den Weg zur Koppel. Lu, Luisa und Ronja haben es leicht, denn die Schulponys stehen auf der untersten Koppel. Aber um unsere beiden zu holen müssen wir bis ans andere Ende des Koppelgeländes. "Weißt du wie Halla aussieht?", frage ich Annika, "ich bin die schon eine ganze Weile nicht mehr geritten...". "Na das ist die größte Braune in der Herde, die finden wir schon". Ich bin zuversichtlich, Annika reitet hier öfters als ich. Ich merke einen Tropfen auf meinem Arm. "Jetzt fängt es auch noch an zu nieseln!", stöhnt Annika. Zum Glück sind wir schon da. Ich öffne die Koppel und gemeinsam suchen wir unsere Pferde. "Ist das Altana... oder das?" Die Pferde sehen durch den immer weiter zunehmenden Regen alle gleich aus. "Ich bin mir nicht sicher", sagt sie. In diesem Moment fegt uns ein starker Wind eine Ladung Regen ins Gesicht und man hört das Gewitter rasant näher kommen. "Am besten wir gehen runter und fragen mal...", schlage ich vor. Plötzlich sehen Annika und ich wie ein Blitz in ein paar Metern Entfernung von uns runter kommt. Erschrocken schauen Annika und ich uns an. Ich meine, wir sind hier auf baumlosen Koppelgelände ohne nennenswerten Schutz vor den Blitzen. Geduckt rennen wir einen Umweg zu Stall, während der Wind uns die Regentropfen in unsere Gesichter peitscht. ...