Drag me down

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Ich zuckte nur kurz. Scheiße und jetzt?

"Ich bin dafür, dass wir den Gondel Typ aufwecken und schauen, dass wir wieder ins Tal kommen. Dort können wir bestimmt irgendwo telefonieren", sagte Liz. Das klang ziemlich vernünftig. Ich war dabei!

"Also ich gehe nicht wieder den kompletten Weg zurück. Sicher nicht", protestierte Alex.

"Und stattdessen willst du..?", fragte ich.

"Ich würde diesen Weg hier ausprobieren", sagte Alex und zeigte uns auf der Karte, was er meinte.

"Im Ernst?", fragte Liz.

"Ja, klar."

"Also ich bin bei den Mädels dabei", mischte sich Johannes ein. Alex gab nach.

Zum Glück war der Gondel Wächter inzwischen wach und hilfsbereit genug, um uns wieder nach unten fahren zu lassen.

Die Stimmung in der Gruppe war jetzt nur leider nicht mehr so toll. Wir waren alle sehr müde und genervt dass wir bis jetzt nirgends angekommen waren. Und somit gereizt. Wahrscheinlich waren alle anderen Gruppen schon auf der Hütte. Nur wir waren mitten im Nirgendwo.

Wir wanderten also den gesamten Weg zurück zum Parkplatz, wo Tom uns ausgesetzt hatte. Mir tat alles weh: Meine Füße, mein Rücken, mein Kopf, mein Bauch.. Hunger, Müdigkeit, Kälte, Erschöpfung und Ärger breiteten sich in mir aus. Und die Kombination aus allem brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Ich hörte nur ein bisschen zu, als Alex und Johannes redeten und kam dadurch mit Liz ins Gespräch. Sie war wirklich super lieb und wir verstanden uns von Anfang an richtig gut. Außerdem war ich froh, nicht alleine in die Büsche verschwinden zu müssen, sondern Rückendeckung zu haben. Es wurde allmählich dunkel und wir waren immer noch nicht am Parkplatz angekommen. Langsam bekam ich Angst, dass wir uns total verlaufen hatten.

"Aber wie denn, wir sind doch nie abgebogen", sagte Johannes. Ich zuckte die Schultern. Hier in den Bergen erschien mir alles möglich.

"Ich habe so Hunger", jammerte Alex.

"Ich habe noch einen halben Müsliriegel. Nimm", sagte Liz und reichte ihm großzügig den Riegel. Er bot ihr dafür an, ihren Rucksack zu tragen.

"Was meint ihr, suchen die uns schon?", fragte ich.

"Helena, übertreib doch nicht gleich!", erwiderte Alex, halb lachend.

"Entschuldige mal, wir sind seit Stunden unterwegs, es ist dunkel und wir haben kein Handy mit", erinnerte ich ihn.

"Ach quatsch, die denken bestimmt wir chillen einfach nur", meinte er. Wären wir doch tatsächlich gleich auf dem Parkplatz geblieben. Scheiße, mann.

Ich rollte die Augen. Wenn er meinte.

"Zoe macht sich Sorgen um euch beide", sagte Liz.

Das bezweifelte ich nicht einmal. Egal, wo unsere Freundschaft stand: Wir waren immer füreinander da. Und natürlich würde es ihr auffallen, wenn ich fehlte.

Alex schien das nicht zu interessieren. Idiot.

Endlich entdeckten wir den vertrauten Parkplatz wieder. Er war nur leider komplett leer. Keine Menschenseele war unterwegs. Scheiße! Keine Ahnung, was wir erwartet hatten, aber das war es nicht. Liz fing neben mir an zu schluchzen und bald liefen ihr die Tränen die Wangen hinunter. Ich nahm sie schnell in den Arm.

"Und jetzt?", fragte ich, meine Stimme zitterte ebenfalls.

"Jetzt gehen wir weiter ins Tal. Vielleicht ist ja irgendwo eine Telefonzelle", sagte Johannes bestimmend.

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