Barnes, James "Bucky" II

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Auch Ende der Woche waren Roger's und Wilson mit dem Soldier, kein Stück vorangekommen. Da war sie mit ihrem Problem deutlich weiter gekommen und noch mehr. Viel Neues an sich, hatte sie nicht herausgefunden aber einiges konnte ausgeschlossen werden. Kein Virus, der sich in ihren Organen oder Blutgefäßen einnistete. Halt nur um ihre Adern. Und den Unfall ihres Vaters, der kein Unfall war aber das wusste sie schon vorher doch nicht die Einzige zu sein, die das glaubt, war etwas Erleichterndes.

Aus diesem Grund versuchte sie erneut ihr Glück bei dem Soldier. Ob er mit ihr sprach oder nicht, war ihr egal, die Hauptsache war, dass er seine Erinnerungen zurückkamen.

Vor der Tür ging sie zunächst nur auf und ab, blieb stehen und schaute schief durch die Scheibe in der Türe. Den Soldier musternd, hatte sie ihren rechten Fuß auf den Absatz nach hinten gelehnt und wackelte mit Fußspitze hin und her, während sie mit den Fingernägeln auf der Wand herumklimperte. Irgendwas musste es doch geben, wie sie ihm helfen konnte, seine Erinnerungen wieder zubekommen. Egal was er alles getan hat, ohne Gedächtnis zu leben, verdient selbst er nicht. Niemand verdient so etwas.

"Hey, wie geht es dir? Abgesehen davon, dass du keine Ahnung hast, wer du bist.", mitfühlend nahm sie ihm erneut die Handfessel ab, begutachtete sein Handgelenk und setzte sich ihm gegenüber, "Die Dinger bleiben ab, versprochen. Ich weiß du wirst mir nicht antworten ist auch nicht schlimm. Tut mir leid, wenn ich dich die ganze Zeit vollquatsche. Ich weiß leider auch nicht, wie ich dir helfen kann."

Halbherzig lächelnd zog sie ein Bein an ihren Körper, umklammerte ihr Fußgelenk, bis er seine Metallhand nach ihr ausstreckte, um ihre Hand zu nehmen. Verwundert schaute zu ihm auf, drückte seine Hand und strich ihm die Haare nach hinten, die ihm ständig ins Gesicht fielen.

"Wir bekommen das schon hin. Auch wenn es eine Weile dauert, okay? Wir können nichts erzwingen also versuch es auch nicht zu erzwingen. Nach und nach wird schon etwas kommen. Schade das wir nicht wissen, wie oft die an dir herumgespielt haben..... wie haben die das gemacht.....", mit beiden Händen strich sie ihm die Haare auf einer Seite nach hinten, um nach Schnitten oder Verbrennungen zu suchen, die es nicht gab und während sie suchte, schielte er zu ihr hinüber und musste anfangen zu grinsen als sie dies bemerkte, "Ich tuh dir schon nichts. Hätte ich das gewollt, würdest du noch die Ketten tragen außerdem hättest du schon beim letztes mal, ein Messer im Hals gehabt...... das ist es gar nicht oder? Ich.... deine Augen. Musst du mich die ganze Zeit ansehen? So eine schöne sch....."

Hörbar zog sie die Luft ein, schaute zur Seite, atmete wieder und rieb sich dabei über die Beine. Evelyn hatte immer wieder gesagt, dass sie sich beim ersten Treffen sofort in seine Augen verliebt hatte. Darauf hatte sie nur mit ihrer typischen Art und Fragen geantwortet. Wie kann man sich in ein paar Augen verlieben, da jeder Mensch welche hatte und wo war Unterschied gewesen? Du hättest sie sehen sollen und dann hättest du es selbst gewusst war Evelyn's Antwort nur darauf gewesen.

"Wieso müssen die Leute mich immer so komisch ansehen? Angestarrt zu werden ist so als wäre man ein Zootier. Schade das man nicht weiß, was du denkst.", mit den Daumen strich sie ihm über die Wange, ließ ihre Hand darauf liegen und verschränkte die Finger in seiner Hand, bevor sie diese wegzog und wartend hob, "Ja und nein. Vielleicht geht so. Einmal blinzeln ja, zweimal nein. Darauf hätte ich schon früher kommen können. Bei Menschen, die nicht sprechen oder sich bewegen können wird das auch gemacht. Ist es in Ordnung für dich?"

Er blinzelte einmal, sie holte ihr Handy heraus und wartete. Auf sie reagierte er schon mal nicht aggressiv, mal sehen, wie es mit anderen war.

"Sie wollen mit ihm reden? Ich habe eine Idee, wenn Sie es versuchen wollen, kommen Sie her.", gerade wollte sie auflegen doch da fiel ihr noch etwas ein, "Die Fesseln bleiben weg ansonsten können Sie auf meine Hilfe verzichten."

Sicherheitshalber wickelte sie Kette auf, schob sie weg damit Roger's diese gar nicht erst sah und wandte sich dann wieder an ihn.

"Erinnerst du dich mittlerweile wieder an deinen Namen?" - Einmal blinzeln.

"Eine positive Sache. Dann kann ich dich also Bucky nennen. Gefällt mir auch besser von jemanden den Namen zu kennen. Weißt du, was damals passiert ist, als du vom Zug gefallen bist?" - Einmal blinzeln gefolgt von zweimal blinzeln.

"Halbwegs also. Kannst du dich daran erinnern, was in den letzten Jahren alles geschehen war? Zwischen 1960 und 2015." - Zweimal blinzeln.

"Erkennst du mich wieder?", fragte Rogers und Bucky schaute zu ihm hinüber. - Einmal blinzeln.

"Erkennen tut er Sie schon mal. Weißt du, wer er ist." - Zweimal Blinzeln.

"Und das war Ihre tolle Idee? Dieses Spiel können wir noch ewig spielen.", Rogers schien mehr erwartet zu haben wohl gleich den Durchbruch, dass Bucky mit ihnen redete, "Er sagt ja oder nein. Wenn er mit uns reden würde, wären wir deutlich weiter und wüssten auch mehr."

"Wissen Sie was Cap? Hier geht es nicht um Sie, sondern um ihn. Wir wissen nicht, wie die sein Gehirn manipuliert haben also kann es dauern. Ich schätze mal, es war Strom.", platze sie und drehte sich zu ihm um, "Liebend gerne hole ich einen Elektroschocker, setzte den an Ihrer Schläfe und warte was passiert. So weit ich weiß, haben wir in der Nähe sogar welche. Bitte, haben Sie eine bessere Idee? Gut, beim nächsten mal gebe ich gar nicht erst bescheid."

"Was haben Sie jetzt vor?", völlig überrumpelt von ihrer ansage, sah er nur zu wie sie aufstand und sich die Kette nahm, "Blake?"

"Die nehme ich mit. Ich komme die Tage noch mal vorbei, wenn du willst, dass ich dich die ganze Zeit vollquatschte", ohne Rogers zu beachten, hockte sich vor Bucky und als er ein mal blinzelte, legte sie ihm die Hand auf die Wange und küsste ihn vorsichtig, "Sie hatte recht, mit dem was sie über dich erzählte. Leider. Du bekommst zwar nicht dein altes Leben zurück aber du hast die Chance auf ein Neues bekommen. Versuchen wir einfach, dass du es so schnell wie möglich anfangen kannst."

Noch bevor sie richtig aufgestanden war, hatte Bucky seine Hand um ihr Handgelenk gelegt als ob er nicht wollte, dass sie ging.

"Rogers bleibt noch hier. Er war dein bester Freund und hat dich gesucht, nach der Sache in Washington. Sicherlich könnte er dir mehr helfen dein Gedächtnis zurück zu bekommen, als ich es könnte.", aufmunternd lächelnd sah sie ihn und warte auf irgendeine Reaktion, "Überall steht ihr wart wie Brüder deswegen konnte er auch nicht gegen dich kämpfen. Er kennt dich besser als jeder andere, gib ihm die Chance. Wir sehen uns. Und vielleicht antwortest mir ja dann mal."

"Danke.", ihre Ansage schien er wohl nicht persönlich genommen zu haben, da er noch immer noch so freundlich war wie sonst auch, dann wartete er, bis sie fast gegangen war, bevor er doch noch etwas sagte, "Sie sollten ihn wirklich noch mal besuchen. Ich habe das Gefühl, er mag Sie. Naja er kennt Sie ja auch noch nicht wirklich lange."

"Herzlichen Dank Cap.", als sie an ihm vorbei ging, verdrehte sie nur die Augen und legte die Hand in den Türrahmen, "Behandeln Sie ihn einfach wie den Freund, den Sie vor siebzig Jahren verloren haben. Erzählen Sie ihm einfach von damals, egal wie banal es für Sie scheint. Nicht darüber nachdenken, was Sie erzählen könnten, einfach machen. Sie haben die Chance ihren besten Freund wieder zu bekommen andere wiederum nicht, obwohl diese noch am Leben sind. Nutzen Sie sie, würde auch, wenn ich könnte."

Und wie es momentan aussah, standen die Chancen auch nicht schlecht. Zeit und Geduld war der entscheidende Faktor. Vertrauen gehörte auch noch dazu. Rogers war zwar sein Auftrag gewesen aber er schien ihn mehr töten zu wollen. Auch kleine Schritte sind ein Erfolg.

✔Winter - Winter Soldier [Marvel | Avengers] 2014 VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt