-Dylan-
Leo hat Avery in ein Schlafzimmer nebenan gebracht und sie auf das Bett gelegt. Trotz dessen, dass es ihr gerade Körperlich nicht gut ging, hatte sie ein friedliches Schmunzeln in Ihrem Gesicht. Kurz nach mir Leo und Shelley kam Jack mit einem Befeuchteten Lappen in das Zimmer, den er mir gab.
Ich nahm diesen und versuchte Avery das Blut vom Gesicht abzutupfen. "Wir müssen sie nach hause bringen.", gab dann Shelley leise und überfordert von sich. Ihre Wimperntusche war verlaufen und sie machte sich, genauso wie ich ernsthaft sorgen um Avery. Ich nickte und tupfte Averys Gesicht noch grob vom Blut frei, kurz darauf schob ich meine Arme unter ihre Kniekehlen und ihre Schultern und hob sie mit Leichtigkeit hoch.
"Leo fährst du uns zu mir? Bei mir ist sie sicher und nicht alleine.", versuchte ich so ruhig wie möglich von mir zu geben. Er nickte, nahm Shelley tröstend an der Schulter und Führte sie aus dem Raum. Ich und Jack folgte ihnen.
Am Fuße der Treppe, als uns die ersten Partygäste sahen, wurde es etwas stiller und verwunderte Blicke lagen auf uns. Wir bahnten uns einen weg durch die Masse, als jemand Avery's namen rief... Luna glaube ich. Sie blieb vor uns stehen und musterte Avery Geschockt. Sie trug immer noch keinen Pulli und hatte Blaue Flecken am Bauch, immer noch sah man ihr Blut an ihrem Kopf.
Dann kam Shelley dazu, die echt Paralysiert schien und zog Luna zurück. "Was ist passiert?", pustete Luna Kraftlos. Shel' schaute sich um und merkte die Blicke der anderen:"Sag ich dir ein anderes mal." Dann wandte sie sich von Luna ab und Zog Leo weiter, ich folgte ihnen einfach.
-Avery-
Ein leben voller schmerz, angst und reue... mein leben um genauer zu sein, ist weder Lebenswert noch Friedlich. Tage, Wochen, Monate sogar Jahre lang hatte ich keinen halt, Spaß, keine Motivation, kein mut und keinen Anker. Nach langer zeit für sich alleine wird man nicht abgehärtet, doch man lernt sein eigener Anker zu sein.
Mein Sozialer Kontakt? Meine Familie oder das unendliche Internet. Ein einsames und armseliges leben, nicht wahr?
Ein leben voller Lügen, Verachtung und Abschaum... das bekam ich ab. Lügen um mich, Freundschaft und das Leben; Verachtung um mich und mein Leben; Abschaum... wie Abschaum wurde ich all die Jahre lang Behandelt. Das alles nur weil ich anders war... anders als die Glücklichen, selbstbewussten, reichen und beliebten Menschen. Ich hatte nichts, wirklich nichts der gleichen.
Ich wollte rennen, rennen soweit weg wie es mir nur möglich war, rennen bis meine Beine mich nicht mehr halten konnten, rennen bis ich vergesse, rennen bis mein leben wieder einen Sinn ergab.
Einen Sinn, den ich bis heute nicht kenne, einen Sinn der in meinem Kopf Lebenswerter als jedes andere Leben war. Einen sinn, der vielleicht Kuschelig, warm und verständnisvoll ist oder einen sinn der hart, kühl und verständnislos ist.
Der Sinn meines Lebens.... ich hatte nie einen Sinn. Ich hatte nie Hoffnung und Träume... alles was ich je wollte war: rennen, weit weg von der Vergangenheit.
Ich hab wegrennen können, doch nicht ohne noch mehr und einen Schlimmeren schmerz zu spüren. Und kaum bin ich gerannt, wurde mein leben für eine kurze und unlogische Zeit Lebenswert. Ich habe gelernt wie es ist zu vertrauen, lieben, zu lachen, Spaß zu haben... ich war glücklich. Bis ich über meine eigenen Füße gestolpert bin, über meine eigene Dummheit, das vertrauen in einen Menschen zu stecken... bei dem ich wusstest es währe keine Gute Idee.
Plötzlich nahm ich ein lautes Klirren wahr, dass mich aus meinen Träumen und Gedanken zugleich riss und mich hochfahren ließ. Meine Augen waren noch müde und ich wollte nicht weiter leben, in einem so erbärmlichen leben wie ich es hatte.
Ich rieb meine Schläfen und merkte, wie mir mein Kopf schmerzte und schüttelte meinen Kopf, als könnte ich es abschütteln. Bevor ich meine Augen ordentlich öffnete, zwinkerte ich einige male und rieb mir die Augen wobei mir ein Gähnen entglitt.
Meine Augen waren nun offen und Fuhren durch den Raum. Plötzlich wurde ich Panisch, denn ich wusste nicht wo ich war. Ein großer offener Raum mit dunklen und schlichten möbeln und ich mitten drin. Ich senkte meinen Kopf und sah, dass ich ein mir unbekanntes, schlicht-weißes Shirt trug.
Ich kniff meine Augen ungläubig zu und öffnete diese wieder. Auf einmal, wie auf einen Schlag erinnerte ich mich wieder. Ich erinnerte mich wieder an den Abend auf der Party. An Johns versuch mich zu... vergewaltigen? Ich hab es doch gewusst, ich wusste das etwas an ihm nicht stimmte. Aber, hat er es den jetzt hinbekommen?WARTE... BIN ICH IN SEINEM BETT?
Sofort riss ich meine Augen auf und sprang, nicht ohne mich vor unerträglichen Bauchschmerzen zu krümmen vom Bett auf und drückte mich gegen eine Graue wand. Ich blickte an mir runter und sah, dass ich keine Hose trug... nur meine Unterwäsche und dieses Weiße Shirt.
Ich drückte mich mit voller kraft Gegen die wand und versuchte zu horchen... zu horchen, ob ich ein verratendes Geräusch hören würde. Nichts, ich hörte nichts. Ich schloss entgeistert meine Augen und atmete Panisch tief durch. Habe ich jetzt ernsthaft meine Unschuld an einem... Vergewaltiger verloren?
Ich spürte einen Kloß in meinem Hals, den ich wieder runterschluckte. Jetzt nicht Avery, nicht hier, nicht jetzt und vor allem nicht so!
Ein stöhnen verließ meinen leicht geöffnete Mund, als ich einen leisen schritt in Richtung Zimmertür machte. Ich biss meine Zähne mit einem Zusammengezogenem Gesicht zusammen und schritt einfach leise weiter. Ich wollte weg, so schnell es geht.
Nun stand ich in einem Flur, er war mir unbekannt, doch ich sah die Treppen... die mich hoffentlich hier raus führten. Ich hatte nur meine kleinen Söckchen an und betete zu Gott, dass er mich jetzt, nicht wie jedes andere mal im stich lässt. Die Treppen waren schwer zu bezwingen, bei jedem schritt hinunter, tat mein Bauch immer mehr weh und ein leises knurren verließ versehentlich meinen Mund.
Plötzlich hörte ich was, ich hörte ein Stumpfes Klirren und kurz darauf ein Kurzes seufzen. Wie erstarrt blieb ich stehen und lauschte. Jetzt nahm ich nur einige Dumpfe schritte wahr und atmete hektisch meinen Sauerstoff ein. Jetzt los, raus mit dir Avery!
Ja, da muss ich dir mal recht geben.
Ich biss meine Zähne wieder fest zusammen, um meine Bauchschmerzen erträglicher zu machen und Joggte, zu einer Tür, die ich als Haustür deutete. Ich schiss' mich fast ein und Rüttelte an der Klinge, als sie sich nicht öffnen lies. Fuck, ich war zu laut... ich werde Sterben! Mein Herz schlug mir bis zum Kopf und ich Zitterte, als währe ich in Eiswasser gefallen.
"Avery!", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich riss meine Augen weit auf und versuchte mich nicht zu bewegen. Fuck, jetzt bin ich tot. Beweg dich verdammt nochmal! Vielleicht sollte ich das, aber was wenn es meinen tod bedeutete?
Ich biss wieder meine Zähne fest zusammen und drehte mich fast Kollabierend um. Als ich sah, wer vor mir stand blieb mir der Atem stocken. Sein ach so perfektes Gesicht war leer und aufgewühlt, seine Grünen Augen- wenn möglich matt und doch voller Freude.
Ich drückte mich fest gegen die Tür und ließ mich vor schmerz stöhnend auf den Boden rutschen. Wieso bin ich verdammt nochmal hier?! "Wieso bin ich hier Dylan?", fragte ich schwach und entsetzt, mein Kopf in meinen Händen vergraben. Er hat sich doch nicht etwa einen Spaß erlaubt oder? Wenn ja, dann möchte ich rennen, wiirklich weit weg rennen... auch wenn dieser Idiot mir viel bedeutet, er hat mit mir spielen wollen. Mit mir! Avery Clarke, mit der bisher immer nur gespielt wurde.
"Na, nachdem ich John gezeigt habe, dass du kein Spielzeug bist habe ich dich mit zu mir genommen... damit du nicht alle sein musstest.", stellte Dylan klar.
"Klar, ich bin kein Spielzeug... hast aber selbst mit mir Gespielt...", schnaubte ich und ich spürte wieder diesen Kloß in meinem Hals. Ich wendete meinen Blick nicht vom Boden ab.
"Wieso denkst du sowas? Du hast es dir selbst in den Kopf gesetzt Avery.",wurde er wütender.
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Teil 25... unheimlich... nicht. :D
Versuche jetzt noch, wenn möglich Teil 26 dran zu knüpfen. c:
LG Nata
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The New Girl │#Wattys2015
Teen FictionAvery zieht nach einer schweren Zeit um. Nach Chicago wo sie neu anfangen will und sich erhofft gut aufgenommen zu werden. Zu Ihrer verwunderung läuft alles besser als sie erwartet hätte. Ihre Vergangenheit versucht sie zu verdrängen und ihr hier u...