Es waren 10 Tage vergangen. 10 verfickte Tage, in denen Ash nicht die Kontrolle über mich übernommen hatte. Er hatte es nicht einmal ansatzweise probiert. Ich hatte Fragen. Er die Antworten. Jetzt verkroch das feige Schwein sich.
Ich sollte mich eigentlich freuen, dass er mir meinen Körper ließ, doch ich konnte nicht. Es schien, als würde mir etwas fehlen. Als würde Ash mir fehlen. Absurd.
"Und dir geht es wirklich gut?"
Ach stimmt, ich telefonierte gerade.
"Ja, Jake. Mir geht's gut. Ich hab in den letzten 2 Wochen nur 7 mal gekifft. Ich mach Fortschritte."
Er atmete gestresst aus.
"Wie viele Blackouts hattest du?"
"Keinen. Ash lässt mich in Ruhe."
"Das ist doch gut, oder?"
Ich zuckte mit den Schultern. Was, wenn Ash jetzt Jake nahm?
"Vielleicht."
"Vielleicht? Ara, du hast Monate damit verbracht dich versuchen umzubringen, du hast dich verändert. Du bist von einem Psychiater zum anderen gerannt, du warst in der Klapse, du hast mit Drogen und Alkohol angefangen, hast angefangen dich selbst zu verletzen und jetzt vermisst du es?"
"Tut mir leid, irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, an Ash."
Ja, schnaub ruhig auf. Du kannst es nicht verstehen. Niemand kann es verstehen.
"Ich denke nicht rational, sorry. Du hast ja Recht, ich habe nur die Befürchtung, dass er jeden Moment kommen kann. Egal, sag unseren Erzeugern, dass es mir gut geht und ich vielleicht zu Thanksgiving komme. Bis dann."
Gut, den wäre ich fürs erste los. Wo war ich noch gleich? Irgendwo in der Nähe von Brooklyn, glaubte ich zumindest. Ja, die Gegend war schäbig genug um Brooklyn zu sein.
Mein Blick fiel auf die Obdachlosen, von denen es hier genug gab. Okay, nicht zu lange starren. Ich war vielleicht unverwundbar, aber besonders stark war ich nicht. Ich hatte nicht vor, mich mit denen anzulegen.
"Sorry, hast du Feuer für mich?" Hörte ich eine raue Stimme neben mir, die nicht ganz so tief wie die von Ash war, trotzdem schön klang. Wieso dachte ich jetzt an Ash?
"Klar."
Ich drehte mich zum Fremden, sodass ich erkannte, dass es gar kein Fremder war. Toll, hatte ich jetzt auch noch einen persönlichen Stalker?
"Dich kenne ich."
"Grammatikalisch korrekt wäre es, Ich kenne dich, aber ja, du kommst mir auch bekannt vor. Du warst die, die den bitchigsten Abgang des Jahres gemacht hat, oder?"
Wie viel schaffte es ein Mensch zu reden, ohne Luft zu holen? Brauchte er keinen Sauerstoff? Und, Moment- hatte er mich gerade bitchig genannt?
"Feuer?" Wollte er ungeduldig wissen, sodass ich es tatsächlich, perplex reichte.
"Danke, geht das mit deiner Nummer auch so schnell?"
"Ich- was?"
Er lachte und wendete seinen Blick von mir ab. Seine blonden Haare fielen ihm in seine Stirn, verdeckten bei einer falschen Bewegung seine blauen Augen. Ich unterdrückte den Drang, sie nach hinten zu streichen und holte meine Kippen aus der Tasche.
"Feuer?" Fragte ich genervt, da er immer noch mein Feuer in der Hand hielt.
"Das Zauberwort?"
"Wenn du mir nicht mein Feuer gibst, dann-"
"Das ist aber nicht die feine englische Art."
"Wir sind in Brooklyn."
"Unwichtiges Detail."
Er zog genüsslich an seiner Kippe. Er provozierte mich. Anscheinend bemerkte er meinen Blick, weshalb er sich ein Stück runterbeugte und mit seiner Kippe im Mundwinkel, mir anbot, meine an seiner anzuzünden.
"Zünd sie dir an."
Gott, er hatte schon in der Praxis genervt. Ich mochte seinen Blick nicht. Seine blauen, rot umrandeten Augen. Sein blondes Haar.
Trotzdem beugte ich mich vor und zündete meine Kippe an seiner an. Seine Augen ließen keine Sekunde von mir ab.
"Ich mag dich, Kleine."
Wie kann man jemanden mögen, den man nicht kennt?
"Du kannst nicht mich mögen, weil du mich nicht kennst. Du kannst höchsten mein Aussehen mögen. Schlechter Versuch eines Flirts."
Wie schon im Wartezimmer hob sich nur der rechte Mundwinkel. Pure Provokation.
"Dann lass mich dich kennenlernen und meine Theorie bestätigen."
"Welche Theorie?"
"Dass du der interessanteste Mensch bist, der mir je begegnet ist."
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My Skills - Tornado
FantasyBand 1: Was tut man, wenn man etwas in sich hat, dass einem die Kontrolle nimmt? Ignorieren? Es versuchen zu beseitigen? Für Arabella Garrix ist keine der beiden Möglichkeiten eine Option. Die 18-jährige kämpft sich gezwungenermaßen von einem Psychi...