Leichten Fußes lief Loki den scheinbar endlosen Korridor entlang und nur seine Schritte hallten auf dem leeren Gang wider.
Er hatte einen grazilen Körper und er bewegte sich anmutig und elegant, anders als sein Bruder, der nur so von Muskeln strotzte und sich bewegte, als könne er alles niederwalzen wenn er nur wollte.
Als der schwarzhaarige an dem Essensaal angelangt war, lehnte er sich gegen die schwer wirkenden Flügel der Tür, die aber leichter zu öffnen war, als man dachte. Mit erhobenen Haupt stolzierte er zu einem freien Platz, genau neben seinem Bruder.
Damals hatten Loki und Thor viel gemeinsam gemacht, gespielt und gekämpft, doch heute war alles anders. Sie waren erwachsen geworden. Thor hatte seine Freunde, mit denen er viel unternahm und Loki wurde aus seinem Kopf verbannt.Beide waren so unterschiedlich, wie Tag und Nacht und das fing schon bei dem Aussehen an. Denn Loki hatte tiefschwarzes Haar, Thor hingegen hatte Goldenes. Loki war sehr schlank und wirkte schon fast zerbrechlich, doch Thor hatte ein sehr männliches Antlitz, denn er strotzte nur so vor Kraft und hätte Loki mit nur einer Hand den Arm brechen können.
Thor stand bei allen was er tat im Mittelpunkt und Loki war immer nur versteckt in dem Schatten Thors' Perfektion.
Heute speiste Loki nicht nur mit der Familie, nein, heute saßen auch Gefolgsmänner seines Vaters an der Tafel und unterhielten sich angeregt. Unter all den Anwesenden, waren auch die Freunde seines Bruders, die tapferen Drei und Lady Sif.
»Bruder, dich hier anzutreffen hätte ich nie erwartet.«, witzelte Thor. »Und doch bin ich hier.«, entgegnete Loki gelangweilt.
Loki schaute durch die Runde und erhaschte einen Blick seines Vaters und der traurig wirkende Blick seiner Mutter. Er wusste, dass er der Auslöser sein musste und schaute betroffen auf seinen Teller. Nichts als Trauer brachte er über seine Familie.»Nun, sag schon, Bruder. Was hast du an diesem wundervollen Tag getrieben? Ich hab dich gar nicht draußen gesehen.«, fragte Thor, eher als Stichelei anstatt ernst gemeinter Frage. Doch Loki ließ sich das nicht gefallen. »Nichts, was ich dir erzählen müsste.«
»Bestimmt hat er wieder irgendwelche albernen Streiche ausgeheckt oder schreibt in sein albernes Buch.«, lachte einer Thors Freunde, Farndral.
Er war ein hochnäsiger Krieger, machte sich über alles und jeden lustig und hielt sich für etwas besseres. Auch er hatte goldenes Haar, aber war nur halb so stämmig wie Thor. Doch liebten die Frauen ihn, wahrscheinlich nur für sein Aussehen, denn sein Charakter war nicht das, wovor er sich verbeugen würde.
Loki wusste ganz genau, warum er nicht hier sein wollte, weshalb er seiner Mutter sagte, er habe keinen Hunger. Bei dieser Aussage log er ausnahmsweise nicht einmal. Doch er wollte ihr einen Gefallen tun und er hielt sein Wort.
Genervt und wütend stocherte der schwarzhaarige in seinem Essen, nun hatte er noch weniger Appetit als davor.
Dann stand er auf. »Ich habe keinen Hunger mehr. Ich werde auf mein Zimmer gehen.«, informierte er die anderen, die ihn wie erstarrt ansahen.Er wartete nicht auf irgendwelche Einwände und entfernte sich vom Tisch. Doch ging er nicht, wie er den anderen gesagt hatte, in seine Gemächer, denn er ging raus an die frische Luft und atmete einmal tief ein.
Loki schloss für einen kleinen Moment die Augen und genoss die Stille. Draußen war es schon dunkel aber trotzdem angenehm warm. Der Himmel war mit Sternen übersäht. Loki beschloss seinem Hengst im Stall einen Besuch abzustatten. Sein Pferd hatte ausnahmslos schwarzes Fell und war von einem sehr dickköpfigen Gemüt und sehr temperamentvoll.Loki war der einzige dem er gehorchte und der in der Lage war auf ihm zu reiten. Wie oft die Stallmeister Loki hatten holen müssen, um ihn zu bändigen, hatte er schon aufgehört zu zählen.
»Hallo, mein hübscher.«, begrüßte er ihn und sein Pferd stupste mit seinen Nüstern an des Prinzen Wange. Loki fütterte ihn mit einem Apfel und begann ihn zu satteln, er hatte Lust auszureiten. Er hatte es schon lange nicht mehr getan und so konnte er vielleicht seine Wut abbauen, bevor er im Schloss noch etwas dummes anstellte. . .
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Behind Green Eyes || Loki Laufeyson
FanfictionEr war wie ein Schatten. Niemand bemerkte ihn und jeder mied ihn, wie ein kaputtes Spielzeug, mit dem niemand mehr spielen wollte. Loki, fühlte sich wahrlich verlassen und alleine, genau wie eines dieser kaputten Spielzeuge.. Er hatte ein Herz aus E...