Aori's Partners [Soul Eater FF || German]

vollkommen farblos

Somit ließ sie auch in ihrer rechten Hand ein großes, Aoris zum Verwechseln ähnlich sehendes, Schattenschwert entstehen. Dann schossen die beiden auch schon aufeinander los und ließen ihre identisch aussehenden Schwerter aneinander klirren.

Aber Aoris Plan mit der Erfahrung im Schwertkampf schien nicht aufzugehen, da Yumiko innerhalb von nur ein paar Minuten ihren Kampfstil auch mit dem Schwert perfekt kopiert hatte. Es war nichts so, als könnte Yumiko sie besiegen, schließlich ahmte sie ja einfach nur alles nach, was Aori tat, aber es sah auch nicht so aus, als könnte Aori irgendwas tun, dass zu ihrem Sieg beigetragen hätte.

Ryo saß auf ihrer Eisscholle wie bei einer spannenden Theatervorführung oder etwas ähnlichem, ein breites Strahlen war in ihr Gesicht eingraviert. Sie schien zwar nicht wirklich parteiisch in diesem Kampf zu sein, aber insgeheim hoffte sie sicher, dass Aori gewinnen würde.

„Was denn? Ich dachte wirklich, dass du mehr drauf hättest! Klar, du bist nicht schlecht, aber nachdem Ryo so viel von dir geschwärmt hatte, hatte ich mir wirklich mehr von dir erhofft, Nee-san!"

Aori stockte der Atem. „Was?! Nee-san?!"

„Natürlich! Wir sind doch schließlich fast Schwestern!"

Yumikos unbekümmerte Art erinnerte Aori leicht an Minai und regte sie unglaublich auf. „Du nervst! Was hast du für Probleme mit deinen Stimmungsschwankungen?! Erst verabscheust du mich und dann machst du einen auf Schwestern?! Mit dir läuft ganz eindeutig einiges falsch! Is aber auch kein Wunder, bei deiner Einstellung! Du denkst, du wärst besser als alle anderen, besonders als Menschen, aber eigentlich bist du ein kleines Nichts! Ein Nichts, das sich von anderen ernährt, wie ein Parasit!Du hast keine eigene Persönlichkeit und kopierst deshalb einfach alles, was dir vor die Füße läuft! Ich kenne dich noch keine halbe Stunde und kann schon so viel über dich sagen, das zeigt doch schon, wie farblos du bist!"

Aori war nun wieder voll bei der Sache und schlug mit ganzer Kraft und viel Geschick auf Yumiko ein, es interessierte sie gar nicht, ob ihr das nichts ausmachte. Yumiko schien sich durch Aori aber auch nicht aus der Fassung zu bringen und kämpfte weiterhin in Aoris Kampfstil, ohne auch nur einen Fehler zu begehen. Allerdings verzog sie das Gesicht, da ihr das, was Aori davon sich gab, ganz und gar nicht gefiel.

Doch diese war noch nicht fertig und ergänzte: „Wenn du glaubst, du könntest mit deinem Kopieren bei mir irgendwas erreichen, dann hast du dich aber gewaltig geschnitten! Dass du gewinnen kannst stand ja mit deinen Fähigkeiten von Anfang an schon außer Frage, aber ein Unentschieden wird das hier auch nicht, darauf kannst du dich verlassen!"

„Was soll das denn bitte heißen?! Ich bekomme immer, was ich will! Wir sind völlig verschieden und doch gleich, ich habe nämlich auch noch nie verloren!"

Die Spannung zwischen den beiden war nun fast greifbar, allerdings hatten sie nicht mehr den gleichen Gesichtsausdruck. Die„echte" Aori grinste siegessicher, während die „falsche" mürrisch wie ein kleines Kind, das sein Spielzeug nicht bekommt, dreinblickte.

Ein letztes Mal wandte sich Aori zu Yumiko und sagte: „Du hast halt einfach Pech mit mir, das ist alles. Ich zweifle nicht daran, dass ich keine Chance auf einen Sieg hätte, wenn ich andere Magie besitzen würde, aber zu deinem Pech besitze ich Schattenmagie. Weißt du eigentlich, was das heißt? Ganz einfach: Meine Schatten sind nicht nur irgendwelche Werkzeuge, sie sind noch viel mehr als das! Wir werden ja sehen, wie gut du mit ihnen wirklich umgehen kannst!"

Yumiko sah sie leicht verwirrt an, holte aber doch mit dem Schwert aus.

Aori schrie unbeeindruckt und breit grinsend: „Ich bin die Meisterin aller Schatten und deshalb werdet ihr jetzt auch sofort aufhören, gegen mich zu kämpfen!"

Sie ließ ihr eigenes Schwert sich in Luft auflösen und streckte dann die rechte Hand weit nach vorne aus, genau in die Laufbahn von Yumikos Schwert. Diese wollte Aori schon auslachen und ein setzte ein triumphierendes Lächeln auf, aber sie traf Aori gar nicht. Verwirrt sah sie sich ihr Schwert an. Es war einfach durch Aoris Arm hindurch gegangen, ohne sie verletzt zu haben. Erneut wollte sie nach ihr schlagen, doch die Schatten weigerten sich, Aori zu verletzen und änderten ihre Beschaffenheit, sobald sie in Aoris Nähe kamen.

„Was...?!" Nun war Yumiko vollkommen verwirrt und schaute Aori ungläubig an.

Diese jedoch grinste ihr nur frech ins Gesicht und meinte: „Das hast du verdient!" bevor sie ihr ihr Knie in den Magen rammte.

Yumiko rappelte sich kurz darauf wieder auf, auch wenn sie nun ein wenig krumm dastand.

Aori rief, oder sagte eher ruhig: „Shadow Strike.", woraufhin dutzende kleine Schatten auf Yumiko zuflogen.

„Hört sofort auf!" schrie Yumiko, aber das zeigte keinerlei Wirkung, da die sehr eigensinnigen Schatten nun überhaupt nicht mehr auf sie hörten.

Aori wollte sie allerdings nicht töten, also packten die Schatten sie nur und donnerten sie problemlos gegen die nächste Wand.

Als Yumiko langsam aus den Trümmern kroch und Aori gerade zum nächsten Angriff ausholen wollte, schrie sie: „Stopp! Ist ja schon gut, ich geb auf!"

Zufrieden sah Aori sie an und meinte: „Siehst du, komplett farblos und langweilig! Kein Durchsetzungsvermögen oder den Willen, etwas zu Ende bringen zu wollen."

Dann drehte sie sich zu Ryo. Diese grinste wie ein Honigkuchenpferd und wippte auf ihrer Eisscholle wie ein kleines Kind hin und her.

„Du scheinst dich ja ganz schön zu freuen, dass sie verloren hat." bemerkte Aori nun ebenfalls grinsend.

Ryo sah sie mit funkelnden Augen an. „Das reicht mir, ich habe genug gesehen. Yumiko, komm! Wir gehen wieder! Es war mir eine Freude, euren Kampf zu beobachten! Da du gewonnen hast, gibt es keinen Grund, dich mitzunehmen, schließlich habe ich zu Anfang deine Niederlage als Bedingung gestellt. Also dann, wir sehen uns sicher bald wieder, mach dich auf weitere Tricks und Versuche von mir, dich wieder zu mir zu holen, gefasst!"

Mit diesen Worten gabelte sie Yumiko vom Boden auf und flog mit ihr davon, dabei rief sie den restlichen Leuten noch hinterher: „Es ist mir immer wieder eine große Freude, hier herzukommen!" Dann waren sie auch schon nur noch ein kleiner Punkt am Himmel und man konnte ihre Seelen nicht mehr spüren.