Schon eine ganze Weile war ich wieder bei Bewusstsein, doch ich hatte zu große Angst meine Augen zu öffnen. Ich wusste nicht, was mich erwartete, ob ich dafür schon bereit war.
Anfangs habe ich ihm nicht geglaubt. Ich war der Meinung es gäbe eine logische Erklärung für diese Geschehnisse. Ein einfacher Zaubertrick, der das Kreuz in Flammen aufgehen ließ, rote Kontaktlinsen, ein unvorhersehbares Erdbeben und ein Sturm, den die Meteorologen übersehen hatten. Doch was danach geschah, ließ mich nicht mehr an der Existenz des Teufels und dem Übernatürlichen zweifeln.
Er drückte mich fest an sich und alles um uns herum verzerrte sich plötzlich. Verschwommen sah ich einen Blitz, der durch das Fenster einschlug, doch in Sekundenschnelle war alles auf einmal schwarz. Aber ich war noch wach, hatte meine Augen geöffnet und konnte alles um mich herum wahrnehmen. So auch das brennendheiße Feuer, das uns plötzlich umgab und sich in meine Haut fraß. Voller Schmerz schrie ich auf, windete mich in alle Richtungen, versuchte mich los zu reißen. Natürlich ohne Erfolg, also betete ich einfach, dass es schnell vorbei ging. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich betete tatsächlich. Zu Gott. Ich war noch nie besonders gläubig, doch meine gegenwärtige Situation ließ alle Zweifel verschwinden. Wenn es einen Teufel gab, musste auch ein Gegenstück dazu existieren. Doch noch während meines Gebetes fiel mir wieder ein, warum ich noch nie zuvor gebetet habe. Es wurde nicht erhört.
Die Flammen wurden immer größer, immer heißer. Ich sah meinen Körper brennen, aber er versengte nicht, als wäre es kein echtes Feuer. Doch der Schmerz, der durch meine ganzen Venen ging, sagte etwas anderes.
Der Ohnmacht schon nahe, endete plötzlich diese qualvolle Tortur. Ich lag in seinen Armen, halbbewusstslos, während er mich durch hallende Gänge trug. Irgendwann hörte ich eine mir unbekannte, männliche Stimme. "Ist sie tot?" Nein. Das war ich auf wundersame Weise nicht. Aber ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher als den Tod. Meine Haut, meine Glieder und mein ganzer Körper taten ungeheuerlich weh. Noch nie zuvor hatte ich solche Schmerzen verspürt.
"Nein. Nur geschwächt. Nicht jedem bekommt Höllenfeuer gut." Ich hörte sie lachen und ehe ich mich versah verlor ich tatsächlich mein Bewusstsein.Seit gefüllten Stunden lsg ich nun hier auf dem harten Steinboden und wartete. Mittlerweile hatte ich mich getraut meine Augen zu öffnen und mich umzusehen. Ich befand mich in einem kahlen Raum mit Wänden aus grauen Stein, ohne Fenster und mit nur einer massivem Metalltür ausgestattet. Immer wieder hörte ich Stimmen, Schritte, die sich näherten und wieder entfernten. Manchmal wurde die Tür, zu dem Raum in dem ich mich befand, aufgesperrt, jedoch gleich wieder geschlossen, als ich mich kein Stückchen bewegte. Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht einfach lauthals los zu weinen und mir die Seele aus dem Leib zu schreien. Auch wenn ich gerade nichts lieber täte, als mich meinen Emotionen hinzugeben. Aber ich möchte keine Aufmerksamkeit erregen, die bekomme ich wahrscheinlich noch früh genug.
Nach einer weiteren Ewigkeit wurde die Tür erneut geöffnet, doch dieses Mal betrat jemand schweren Schrittes mein Verließ und kam auf mich zu. Kurz vor mir stoppten die Schritte, nur um mir gleich darauf einen gewaltigen Tritt in den Magen zu verpassen. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und krümmte meinen geschundenen Körper. "Steh auf. Luzifer will dich sehen." Als ich mich keinen Zentimeter bewegte, werde ich grob an den Armen gepackt und hochgezogen. Vor mir stsnd ein gefährlich aussehender Mann mit langem, fettigen Haar, einem ungepflegten Bart und unzähligen Narben im Gesicht. Seine Miene war finster und lässt keinen Widerstand zu, deshalb ging ich ohne ein Wort des Widerstands mit ihm mit.
Er führte mich durch sämtliche Gänge und Räume, die mich sehr an ein altertümliches Schloss erinnerten. Nur war dieses hier um einiges düsterer und furchteinflößender. Immer wieder begegneten wir eigenartigen Gestalten mit leuchtenden Augen, gewaltigen Hörnern auf dem Kopf und messerscharfen Krallen, die mich ansahen, als würden sie mich am liebsten in Stücke reißen und genüsslich mein Blut vom Boden lecken. Schutzsuchend trat ich näher an den Barbaren, wie ich ihn nun nennen werde, heran, wurde jedoch immer wieder grob zur Seite geschoben.
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It Snows In Hell
ParanormalOphelia's Leben war noch nie perfekt. Eine schwerkranke Mutter, ein Säufer als Vater und ein Berg voller Schulden. Eigentlich wünscht sie sich wie jedes Mädchen nichts mehr als ein sorgenfreies Leben mit jemanden, der sie von ganzen Herzen liebte. D...