Ich saß in meinem Zimmer, wie meistens, wenn es regnete. Ich arbeitete an einem neuen Graffiti-Entwurf. Er sollte ein Geschenk für meine beste Freundin Alya werden. Ich war schon fast fertig, als meine Mutter rief: "Mila?! Kommst du mal bitte?". Ich wusste, dass ich wieder irgendetwas "angestellt" habe, in den Augen meiner Mutter. Ich tat so, als hätte ich sie nicht gehört und steckte meine weißen Beats in mein Handy ein und drehte "Theorie & Praxis" von Bushido auf. Ich begann, das Lied mitzurappen, als meine Mutter mir meine Kopfhörer abnahm. "Mila! Ich habe dich 5 mal gerufen.", begann sie zu schimpfen. "Mom.", entgegnete ich kühl. "Ich hatte Kopfhörer auf. Ich hab dich nicht gehört." Sie setze mit einem misstrauischen Blick meine Kopfhörer auf, beziehungsweiße, hielt sie sich an die Ohren. Ihre Miene verdüsterte sich schlagartig. "Dein Vater und ich haben dir doch verboten, solche Musik zu hören. Und außerdem...", sie nahm meinen Entwurf in die Hand. "...außerdem solltest du aufhören, mit diesem Gekritzel." Sie zerknüllte meine Zeichnung und war sie in den Müll. Ich sah sie entsetzt an. "Alles klar bei dir?!", schrie ich sie an. "Ich hab ewig dafür gebraucht! Das war für Alya!". Meine Mutter schaute mich verständnisslos an: "Aber sowas verschenkt man doch nicht...und außerdem sah das eh nicht schön aus." "Mama!", schrie ich sie an. "Du bist so scheiße!" Ich riss ihr meine Kopfhörer aus der Hand, schnappte mir meinen Rucksack, in dem ich immer das Wichtigste hab, da ich öfters mal einfach raus muss, und mein Skateboard. Sie sah mich geschockt an. "Mila, wo willst du hin?", fragte sie. "Weg.", entgegnete ich genervt und stürmte aus meinem Zimmer, richtung Haustür.
"Endlich draußen...", murmelte ich, als ich auf dem Gehweg, ungefär 100 Meter von unserem Haus entfernt, auf meinem Board stand. Warum wollen meine Eltern mir meine Träume zerstören?, dachte ich. Bin ich nicht gut für ihren "Guten Ruf", haben sie Angst um mich? Ich wusste es nicht.
Ich beschloss nach Berlin-Mitte zu fahren und mich dort irgendwo in einem Park zu verkriechen. Also stieg ich an der U-Bahn Haltestelle Möckernbrücke ein und am Naturkundemuseum wieder aus. Ich stellte mich auf mein Skateboard und fuhr richtung Tiergarten.
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Two hearts - same beat
Teen FictionMila ist 16. Ihre Familie stinkreich. Milas Mutter arbeitet als Bankerin und ihr Vater als Anwalt. Mila ist jedoch anders, als ihre Eltern - sie skatet, sprayt Graffiti und ihr Traum ist es, eine bekannte Rapperin zu werden, jedoch ihre Eltern versu...