Das Unmögliche vollbringen

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Das Unmögliche vollbringen

Ein helles Lachen

Der klare Klang eines befreiten Lachens hallte über den Platz. Seit Jahren war nichts Besseres an diesem Ort geschehen. Ein Lachen, wie ein verzweifelter Versuch die Leere und Dunkelheit zu verdrängen und die Stille zu besiegen.

Früher war der große Platz vor der altehrwürdigen Kirche immer ein Ort voller Leben gewesen. Es wurde gelacht, geweint und zu einigen Anlässen sogar getanzt. Immer schon hatten sich ihr tausende bunter vermischt und einen unvergleichlichen Teppich voller Farbtupfer ergeben.

Es war immer Rose Lieblingsplatz in der Stadt gewesen.

Seit einigen Jahren war ihr Lieblingsplatz verlassen. Jede Farbe war einer anderen Nuance von Grau gewichen und machte ihn so trostlos wie jede andere Straße auch.

In einer Ecke blitzte für einen Moment feuerrotes Haar auf, doch es verschwindet genauso schnell wie es gekommen ist. War es überhaupt da? Nur einen Augenschlag später ein blonder Schopf, doch im nächsten Moment ist auch dieser verschwunden. Nur eine Illusion?

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Jahrelang hatte Frieden geherrscht. Der dunkle Lord war besiegt worden und jeder, egal ob Muggel oder Zauberer, wähnte sich in Sicherheit. Die Düsternis der letzten Schlacht war von allen abgefallen und einer Ausgelassenheit gewichen, die jeden Ort mit Freude und Hoffnung erfüllte.

Doch mit Voldemort waren nicht alle seine Anhänger untergegangen. Sie hielten sich bedeckt und arbeiteten im Untergrund, sie schmiedeten fanatische Pläne, scharrten neue Leute um sich und schworen Rache.

In dem Jahr als Rose Weasley 16 Jahre alt wurde, brach erneut ein Krieg aus. Verheerender und hirnrissiger als alles, an das der dunkle Lord je geglaubt hatte. Heraufbeschworen von den Überlebenden der seiner Anhänger rollte eine brutale Welle des Hasses über die Stadt, das Land und schließlich die ganze Welt. Niemand war vor der Rachsucht sicher.

Rose hatte früh lernen müssen sich zu verteidigen und für ihre Sache einzustehen. Sie hatte eine wohlbehütete Kindheit geführt und hatte plötzlich am Abgrund gestanden. Sie war nie naiv genug gewesen, um zu glauben, dass ihre Familie von der Raserei verschont bleiben würde. Ihr war klar gewesen, dass sich das Augenmerk zuerst auf diejenigen legen würde, die Voldemort das Handwerk gelegt hatten und zu denen gehörte ihre gesamte Familie. Rose steckte mittendrin ohne jemals daran beteiligt gewesen zu sein. Und obwohl sie all das gewusst hatte und geahnt hatte, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, brach in ihr etwas entzwei, als ihre Eltern dem Unverzeihlichen erlagen.

Nichteinmal ein Jahr hatte es gedauert, bis man sie aufgespürt hatte. Rose war zu dem Zeitpunkt gerade 17 Jahre alt geworden, eine volljährige Hexe und als solche plötzlich nicht nur für sich selbst, sondern auch ihren kleinen Bruder verantwortlich.

Zur selben Zeit begriff die junge Hexe mit den feuerroten Haaren, dass in dieser Zeit Liebe nur etwas für die Glückspilze oder die Naiven war. Gefühle machten einen verwundbar. Also verbat sie sich jeden Gedanken an einen gewissen Blondschopf. Seit sie 14 Jahre alt gewesen war, hatte sie Scorpius Malfoy in Hogwarts hinterher gesehen und sie wusste, dass er das wusste.

Doch Scorpius Familie gehörte seit jeher zu dem engeren Kreis der Totesser und er wurde gezwungenermaßen ebenfalls hinein gezogen. Im Laufe der Jahre hatte Rose miterleben müssen, wie der ruhige und zuvorkommende Junge den sie so sehr mochte einer kühlen und arroganten Art wich. Als der Krieg ausbrach, war das eigentliche Wesen ihres Schulkameraden einer eiskalten Maske mit harten Zügen gewichen.

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Inzwischen war Rose 23 Jahre alt und es grenzte an ein Wunder, dass sie den Totessern bisher hatte entwischen können. Jeder wusste dass es größte Priorität hatte, den Weasley-Potter-Clan zur Rechenschaft zu ziehen.

Ein helles Lachen [Scorpius x Rose]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt