Kapitel 7 – Verhör
Ihr erster Kuss. Er lag so lange zurück. Damals war er noch ein Padawan gewesen. Ohne jede Vernunft hatte sie ihn erwidert. Damals hatte sie sich gefragt, ob es ein Fehler war. Nun wusste sie, dass es richtig gewesen war.
Sie umarmten sich. Anakin rannte über das weiche Gras. Weiter weg stand Padmé und lachte. Als er versucht hatte, ein Shaak zu provozieren war es ihm hinterhergelaufen. Das Shaak sprintete Anakin hinterher und erwischte ihn mit seinem Kopf am Rücken. Er landete unsanft im Gras und rührte sich nicht mehr. Verzweifelt rief Padmé nach ihm. "Anakin! Anakin wach auf!" Keine Antwort.
Plötzlich verschwamm das Gras um sie herum. Ein anderer Ort wurde sichtbar. Es war der Flur vor ihrem gemeinsamen Apartment im Tempel. Anakin lag auf dem Boden, getroffen von einem Betäubungsschuss. Nun hörte sie wieder ihre eigenen verzweifelten Hilferufe. Er musste aufwachen. Doch er tat es nicht. Reglos blieb er liegen, ohne jegliches Leben.
Schreiend erwachte sie aus dem Albtraum. Wo war sie? Was war passiert? Eine Welle der Erinnerungen wurde ausgelöst. Anakin war bewusstlos zu Boden gefallen und sie hatte wie verrückt nach ihm geschrien, war jedoch von Jedi-Wächtern weggeschliffen und in diese Zelle gesperrt worden.
Oh Anakin, dachte sie. Wo bist du nur? Padmé war fühlte sich einsam. Was wurde hier eigentlich gespielt? Warum hatte man sie gefangen genommen? Würde sie Anakin je wiedersehen? Leise begann sie zu schluchzen. Sie liebte ihn zu sehr, um ihn loslassen zu können. Nach unbestimmter Zeit wurde sie müde und schlief ein. Ihr letzter Gedanke: Anakin.
Irgendwann wachte sie wieder auf, schlief wieder ein und wachte wieder auf. Hätte es eine Uhr gegeben, hätte die junge Senatorin sich wenigstens halbwegs orientieren können. Wahrscheinlich war sie schon mehrere Tage eingesperrt gewesen. Bis endlich ein Wächter in der Tür stand.
Fröhlich ein weiteres Lebewesen zu Gesicht zu bekommen, fuhr Padmé von ihrer schmalen Schlafbank hoch. Und schaute den Besucher durchdringlich an. Doch der brachte ihr nur was zu Essen und verschwand dann wieder. Sollte das vor ihr wirklich etwas essbares sein? Eine schwabbelige gelbliche Brühe mit einem Glas Wasser. Mehr auch nicht. Sogar das Essen in der Jedi-Kantine war besser, obwohl Anakin auch oft in der Innenstadt von Coruscant etwas zu Essen kaufte (was Padmé immer Sorge bereitete). Doch er wurde noch nie entdeckt.
Nachdem sie einige Male daran geschnuppert hatte, entschied sie es nicht zu essen. Doch das Wasser trank sie zügig. Sie schlief wieder ein. Nach ungefähr drei weiteren Tagen, so wie Padmé geschätzt hatte, knurrte ihr Magen. Stellte man sie auf Entzug? Wollte man sie abmagern lassen?
Plötzlich öffnete sich die Tür und mehrere Wächter traten in die Zelle. Man nahm Padmé in die Mitte und verließ die Zelle. "Wohin bringt ihr mich?" Niemand antwortete. Sie gingen graue Gänge entlang. Mehrere Strahlenschilde wurden deaktiviert, sobald man sie kommen sah.
Dies war eine Art Rezeption, nur mit vier Wänden die teilweise mit Glas ausgestattet waren. Ein stämmiger Mann nickte den Wächtern zu. Sie zogen Padmé weiter zu dem Aufzug, in dem man sie in den Gefängnistrakt gebracht hatte. Sie fuhren hoch. An die Oberfläche. Als Padmé hierher gebracht worden war, hatte sie gar nicht wahrgenommen wie weit sie hinunter gefahren waren. Sobald der Aufzug sich öffnete, wurde ihr bewusst, dass sie sich wieder in den normalen Fluren des Tempels befanden.
"Wo bringen sie mich hin?!" Fragte Padmé nun energischer. Wieder keine Antwort.
Schließlich hatte man sie in einen Raum gebracht mit nur einem kleinen Tisch und jeweils einem Stuhl auf jeder Seite. Schockierend musste Padmé feststellen, dass Mace Windu bereits seinen Platz eingenommen hatte und sie angrinste. Jetzt wusste sie, was Anakin immer so an dem Jedi Meister gestört hatte.
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Schatten des Vertrauens
FanfictionDie Zeiten des Imperiums sind angebrochen. Und trotzdem ist alles anders. Die Jedi haben überlebt und Anakin weilt unter ihnen. Endlich kann er eine Ehe ohne Geheimnis mit Padmé führen. Alles scheint perfekt. Doch plötzlich ist ihnen ein Jedi auf de...