POV Jako
Luna sitzt auf der Rückbank, eingeklemmt zwischen Steve und mir. Sie trägt einen viel zu großen weißen Kapuzenpulli. Kein Wunder, ist ja auch meiner. Die Ärmel hat sie bis zu den Ellenbogen hochgeschoben, die Haare zu einem Zopf zusammengebunden.
Manchmal fällt ihr eine Strähne ins Gesicht, dann streicht Luna sie sich mit einer fahrigen Bewegung hinters Ohr, rückt die Brille zurecht und tippt weiter. Sie kaut auf ihrer Lippe herum, also ist sie konzentriert. Obwohl – eigentlich macht sie das immer. Egal, konzentriert sieht sie trotzdem aus. Vor ihr stehen zwei große Schultertaschen, dazwischen liegt Kiba. Laura ist mit ihrem Freund nach Südfrankreich geflogen, da wäre es für Kiba zu warm gewesen und Laura wollte ihm den Flug netterweise nicht antun.
Lunas Schultasche aus grobem Leder, die sie von ihrer Mutter hat, und eine Plastiktasche mit einem Ausschnitt aus Botticellis „Ankunft der Venus" vorne drauf von ihrer Oma. Ich öffne die Botticelli-Tasche: Ein Buch, ein rotes Portemonnaie, ein kleines lila Kosmetiktäschchen, ihr rosa Nintendo 3DS inklusive Ladezeugs, ein Karoblock, ein Twix, zwei Bleistifte, eine Nagelfeile, ein Kuli, ein schwarzer Edding und unheimlich viele Kabel. Fragend sehe ich Luna an. „Was'n das alles für Kabelzeugs?" Erst als ich sie in die Seite pieke, reagiert Luna. Sie lugt in die Tasche und zeigt jeweils auf das Kabel, von dem sie spricht: „Öhm... Ladekabel für'n Laptop, Ladekabel für's Handy, Ladekabel für den DS, Adapter, USB, noch'n USB und Ladekabel für euer iPad, weil ihr das immer vergesst." Bei Letzterem wirft sie Steve einen Du-Pappnase-würdest-wahrscheinlich-auch-deinen-Kopf-vergessen-wenn-er-nicht-fest-sitzen-würde-Blick zu. Steve hebt ergeben die Hände und versucht, unschuldig zu gucken.
„Aha", meine ich, „wofür die USB-Kabelse?" Luna zuckt die Schultern, dann antwortet sie: „Die haben verschiedene Anschlüsse, dann kann ich verschiedene Ladekabel zusammenbasteln. Mein Handy hat ja nen Mini-USB, deins hat aber-„ „Schon gut, du Obernerd!", lache ich. „Ich versteh schon, was du meinst."
Luna wendet sich gespielt hochnäsig wieder dem Rechner zu: „Ich bin kein Nerd. Nur organisiert."
An Frodo gewandt frage ich dann: „Wann machen wa denn Pause?"
Unser Chauffeur sieht mich per Rückspiegel an und schätzt: „Ungefähr drölf Minuten, warum?"
Ich verdrehe die Augen. Kann der denn nicht einmal eine Frage ERNST beantworten?! Ok – er ist ein Frodo. Da beantwortet sich die Frage von selber mit ‚Nein'.
„Ich muss pissen.", antworte ich angesäuert. Denn eigentlich muss ich schon seit heute Morgen, seit wir losgefahren sind. Und das war vor knapp vier Stunden! Wir brauchen heute unglaublich lange. Es ist Ferienanfang und scheinbar will ganz Deutschland mit an die Nordsee fahren! Deshalb haben wir heute schon wesentlich länger gestanden als wir gefahren sind. Und Ricks Schnarcher vom Beifahrersitz aus machen das Ganze auch nicht besser!
Frodo verdreht die Augen. Der hat echt keine Nerven mehr für's Fahren.
„Wenn wir den Frodbot nicht bald mal füttern, frisst der das Lenkrad!", raune ich Luna ins Ohr. Sie kichert und schreibt den Satz sofort nieder. Seit sie angefangen hat, eine Fanfiction zu schreiben, wird jedes Wort von einem von uns exakt aufgeschrieben.
-einige Wochen zuvor-
„Jungs, kann ich euch mal wat fragen?" – „Jo, schieß los. Wat gibbet?", fragt Flo und sieht mich abwartend an. „Also. Ich hab angefangen...Fanfictions zu lesen. Klappe halten, lasst mich ausreden! Also, ich finde, da ist eine ganze Menge Scheiße dabei. Deswegen wollte ich fragen, ob ich eventuell eine ganz wahre FF schreiben darf? Eher so eine Art... Bericht?"
Die Jungs schauen sich an. Rick meint sofort: „Meinetwegen gerne. Eine wahre Fanfiction fänd ich mal ganz gut." Dabei zieht er die Nase kraus und schüttelt den Kopf. Vor sich hin murmelnd verlässt er dann den Raum.
„Und was sagt ihr? Damit die Leute mal sehen, wie ihr so richtig seid?" Flo sieht Jako fragend an. Der zuckt mit den Achseln.
„Ich hab nix dagegen. Du, Felix?", wendet er sich an Few. Der nickt und meint: „Warum denn nich?"
Steve und Frodo sind nicht da, also haben die nix mitzubestimmen. Flo fragt mich zögernd: „Willst du vielleicht einfach erzählen, wie du hierher kamst? Also, die Sache mit Abhauen und Zug und so?" Ich nicke eifrig. Genauso hab ich mir das gedacht! „Ja, so hatte ich das vor. Und dann halt so Alltag mit Chaoten. Ich meine euch... Ich war's nicht!"
Flo stimmt zu und will mich gerade durch die Wohnung jagen, als es an der Tür klingelt. Er ändert auf Socken schlitternd den Kurs und betätigt den Summer. Dann lässt er Ina herein und begrüßt sie mit einem Kuss.
„Was machst du denn hier?" Ina lächelt ihn an und meint: „Ich will Luna überraschen, wir machen Mädelsabend. Also darfst du heute hier bleiben."
Sie grinst den verdatterten Flo an und ruft dann: „Luna!"
Ich komme aus der Küche und sehe mich um. Als ich Ina entdecke, umarme ich sie stürmisch und frage: „Wie war's denn? Was wird es denn nun? Geht's ihm gut? Oder ihr?"
Lachend beruhigt Ina mich und schiebt mich zur Seite. „Das erfährt Flo als Erster." Sie zwinkert mir zu und flüstert ihrem Verlobten dann etwas ins Ohr. Flos Augen werden riesig, dann reißt er die Arme hoch und ruft: „Zelda!"
„Warte mal!", lacht Ina und zieht Flo noch einmal zu sich. Sie flüstert wieder etwas in sein Ohr. Diesmal werden seine Augen noch um 240% größer. Er jubelt, küsst und umarmt Ina. Frodo, der gerade zur Tür hereinkommt, jubelt spontan mit und ruft dann: „Warum freuen wir uns?"
Ich antworte wahrheitsgemäß: „Weiß ich auch nicht!" Und Flo schreit: „UND LINK! ZELDA UND LINK!" Frodo umarmt ihn und gratuliert gebührend.
„Zwillinge! Diggi, das is mal wat! Ick bin dafür, dass wir dit feiern! Wer passt auf Luna auf?"
Gott, ich bin doch kein Baby mehr! Ich ziehe einen Flunsch und verdrehe die Augen. „Maaaan Frodo! Ich brauch keinen Babysitter!"
Ina beschwichtigt mich: „Doch doch, und zwar die Babysitterin mit dem Videospiel im Bauch!" Aufgrund der Codewörter Link und Zelda für Jungen bzw. Mädchen, die Flo eingeführt hatte, sagt Ina nur noch, sie habe ein Game im Bauch. Ich sehe sie überrascht an.
„Echt jetzt? Aber das musst du doch nicht, ich kann auch auf mich alleine aufpassen. Du solltest lieber irgendwas Entspannendes machen, was gut für Schwangere ist...", murmele ich am Ende nur noch.
Ina lacht laut. „Nee nee. Du kommst mit zu uns, Flo geht feiern."
Ich sehe sie unsicher an. „Aber ich will dir nicht auf die Nerven gehen..." – „Ach Quatsch! Außerdem hab ich schon Popcorn gemacht und Filme geliehen! Du musst mit!"
„Hey, Luuunaaa! Los, Laptop aus, wir gehen wat futtern!" Steve wedelt vor Lunas Gesicht herum, bis diese seine Hand entnervt wegschlägt.
„Jaja, Moment! Ich speicher nur noch!" Dann klappt sie den Laptop zu, schlüpft in ihre abgewetzten Boots und springt aus dem Auto.
Steve, Rick und Frodo laufen los in Richtung Raststätte, Luna wartet auf mich.
„Wie viel hast du geschrieben?", frage ich.
„Hm, nich viel. Wieso?"
Ich zucke die Achseln. „Nur so. Na komm, ich muss echt..."
Als ich mit erleichterter Blase endlich am Tisch in der Raststätte sitze, tippt Frodo die ganze Zeit auf seinem Handy herum. Irgendwann teilt er uns mit, dass Flo und Ina in zehn Minuten auch da sein werden. Also warten wir auf die... ähm... vier.
POV Luna
Wir sitzen im Auto. Jap, schon wieder Auto fahren. Aber ich fahre jetzt bei Ina und Flo mit. In letzter Zeit machen die Beiden unheimlich viel mit mir. Muss irgendwas mit Vorbereitung auf die eigenen Kinners zu tun haben, vermute ich mal. OMFG, ich freu mich so! Link UND Zelda, das ist schon extrem... erinnernd. Meine Geschwister waren auch Zwillinge. Junge und Mädel. Benjamin und Lena. (sry weiss grad nicht wie die hießen und hab keine lust nachzuschaun) Meine beiden Nervensägen, die ich immer unglaublich geliebt hab. Die ich immer noch liebe! Genau wie meine Eltern...
Oh scheiße, nicht heulen. Luna, einfach nicht erinnern! Los, ablenken! Laptop. Scheiße, nur noch 25% Akku! Egal. Musik an. Was mag ich denn, was aufmuntert? Hm. Ah! Da ist das Endcard-Lied!
Das war Techscalibur für heute, Leute. Da unten gibt's noch mehr, weil's einer wollte...
Mit einem Piepen verkündet mein Laptop mir, dass ich nur noch 7% Akku habe und mir doch bitte ein Stromkabel nehmen sollte. Tja, Pech für mich und den Akku – wir sitzen immer noch im Auto. Also lasse ich den Bildschirm schwarz werden und verstaue den Rechner in der Botticelli-Tasche.
Flo sieht mich per Rückspiegel an. „Wir dürften in ner knappen halben Sunde da sein, wenn nich noch ein Stau dazwischen kommt."
Ich nicke. „Super. Inaaa? Beschäftige mich, mir is langweiliiig!"
Ina seufzt und dreht sich zu mir um. Besonders bequem schaut dit nich aus, aber na ja. Hauptsache, ich muss mich nicht zu Tode langweilen!
Eine halbe Stunde später sind wir endlich da, wo wir hinwollten. Und es ist so voll, dass ein Zusatzschiff auf die Insel rüberfährt! Die Insel, auf der ich schon so oft war. Die mich an grauen Himmel und das Gefühl grenzenloser Freiheit erinnert. Letzteres kommt zustande, wenn ich am Strand stehe, die Wellen meine Füße umspielen und ich auf das weite Meer hinausblicken kann.
Wow, klingt das poetisch – oder kitschig, wie man's nimmt.
„Luna, wo müssen wir hin?", fragt Jako. „Komm mit. Alles, was kein Handgepäck ist, muss jetzt mit!"
Also nehmen wir Koffer und Reisetaschen und bringen sie zum Gepäckschalter. Als wir alles aufgegeben haben und endlich auf dem Schiff sind, rückt Frodo mit etwas Unpraktischem heraus: „Leute...ich bin nich seefest!"
Und zwei Minuten später hängen er und Ina über der Reling. Auch Kiba scheint nicht für Fähren gemacht zu sein – er hat sich unter einer Sitzbank verkrochen und lässt sich nicht herauslocken.
Flo hält ganz gentlemanlike Inas Haare zurück und beruhigt sie – bis sie ihn anmeckert: „Mensch Flo, Frodo könnte auch nen guten Freund brauchen grade! Ich komm zurecht!" Flo hebt die Hände und weicht zurück.
Dann geht er rüber zu Frodo.
„Wie geht's dir?" Frodo hebt langsam den Kopf und sieht seinen besten Freund resigniert an.
„Nich dein Ernst, oder?" Dann beugt er sich wieder nach vorne und kotzt.
Ich drehe mich weg. Gott, nee. Das ist echt ekelhaft. Jako steht da vorne irgendwo und guckt sich das Meer an. Und Rick? Wo ist Rick hin? Ich drehe mich suchend um mich selbst, kann ihn jedoch nirgends entdecken.
„Flo? Haste Rick gesehen?" Flo sieht mich ein wenig hilflos an.
„Nee, aber ich kann mich nich auch noch um den kümmern!" Ich kichere in mich hinein. Flo ist völlig überfordert mit zwei kotzenden Menschen, die sauer auf ihn sind. Versteh ich jetz nich...
„Ich geh mal suchen." Ich verabschiede mich vom verzweifelten Flo und den beiden Seekranken und mache mich auf die Suche nach Rick.
Moment – Steve hab ich auch nicht gesehen! Dann sind die wohl zusammen was zu Essen holen gegangen, oder Kaffee trinken oder Mädels anquatschen... Oder alles drei. Okay, dann geh ich lieber zu Jako.
„Hey, du lonesome Cowboy. Wie geht's?" – „Super, ich mag das Meer. Und dir so? Von wegen Erinnerungen und so?" Er sieht mich an. Ich blicke auf die Wellen.
„Hm...noch geht's. Aber das muss ja nix heißen..." Er nickt und wendet sich auch wieder dem Wasser zu. Plötzlich fällt mir etwas ein.
„Ich hatte ein rotes Kopftuch auf. Ich muss eins oder zwei gewesen sein... Das ist meine erste Fahrt auf die Insel, von der es Fotos gibt. Ich war aber vorher schon mal hier, in Mamas Bauch. Oh man, Jako. Ich vermisse sie."
Ich verziehe das Gesicht. Bevor mir die Tränen kommen, wende ich meinen Trick an: Ich stelle mir mein Herz bildlich vor und werfe in meinen Gedanken ein dunkles Tuch darüber. Dann kommt noch ein Vorhängeschloss drum. Und manchmal brauche ich mehrere Schlösser.
Jako beobachtet mich.
„Ich weiß. Aber – was hast du grade gemacht, dass du dich so schnell wieder gefangen hast?" Ich zögere, dann erkläre ich es ihm. Jako nickt. Er legt mir den Arm um die Schultern und zieht mich zu sich heran.
„Luna?" – „Hm?" – „Bitte hör auf, dein Herz abzuschließen. Lass lieber alles raus, sonst gehst du kaputt."
Ernst sieht er mich an. Ich lache bitter.
„Noch kaputter?" Jako seufzt und nimmt mich wieder in den Arm.
„Noch kaputter", bestätigt er.
Frodo und Kiba freuen sich wahrscheinlich am meisten, als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. Sie sind zwar noch ein wenig wacklig auf den Beinen, und Kiba kotzt die Gangway voll, aber sonst scheinen sie sehr erleichtert. Ina nicht so – sie hat Hunger. Als sie das verkündet, sieht Flo sie nur ungläubig an und schüttelt den Kopf.
Dann meint er: „Los, Luna, wir besorgen was zu essen, sonst werden WIR gefressen." Also lotse ich Flo in Richtung Essbares und renne dann zu den Anderen, um mit dem Gepäck zu helfen.
Irgendwie ist es komisch, wieder hier zu sein. Ich war hier schon so oft, und jeder Winkel dieser kleinen Insel ist mir vertraut, aber trotzdem beschleicht mich ein mieses Gefühl. Eine Mischung aus Schuld und Trauer. Schuld, weil ich ohne meine Familie hier bin, und weil ich so ‚fröhlich' bin. Trauer, weil ich ohne meine Familie hier bin und weil ich meine Familie so unendlich vermisse...
Ein Vorhängeschloss mehr.
Die Jungs rufen. Ich hole auf und gehe vorweg, damit auch ja alle am Haus ankommen. Meiner Familie gehört ein Haus auf der Insel.
Freundlicherweise hab ich von meinem Opa die Erlaubnis bekommen, mit meinen Berlinern herfahren zu dürfen.
Ich schließe die Haustür auf und betrete den winzigen Flur, dann drehe ich mich um und beichte: „Ach, hab ich eigentlich erwähnt, dass uns nur eine Wohnung zur Verfügung steht, weil der Rest vermietet ist?" Schnell ducke ich mich unter Inas ungläubigem Blick und Steves Faust weg und öffne auch die Wohnungstür.
Dann schiebe ich kleinlaut hinterher: „Und dass wir nur ein Doppelbett, eine Schlafcouch und zwei Stockbetten haben?"
Ich mache mich aus dem Staub. Hinter mir höre ich fast einstimmig „Och nee...", denn alle wissen, dass Ina und Flo das Doppelbett bekommen.
Rechts von der Wohnungstür befinden sich drei weitere Türen. Die vorderste führt zu einem kleinen Bad – eigentlich nur Klo und winziges Waschbecken.
Hinter der mittleren Tür befindet sich das richtige Badezimmer (mit Dusche!) und die letzte Tür führt zum ‚Kinderzimmer': Zwei Hochbetten an der langen Wand, ein die ganze kurze Wand einnehmendes Fenster und an der anderen kurzen Wand ein Schrank, der mit Blumen bemalt ist. Außerdem ein ebenso bemalter kleiner Holztisch mit drei Stühlen gegenüber der Betten.
Am Ende des Flurs ist eine Glasschiebetür, die zur Küche führt. Diese ist winzig klein und, wie alles andere hier auch, n bisschen schäbig und nicht schön. Aber trozudem irgendwie...na ja, ich war halt schon immer hier.
Die beiden Türen, die links vom Flur abgehen, führen zum großen Schlafzimmer mit Doppelbett und riesigem Schrank und zum Wohnzimmer mit Tür zum Garten und der Schlafcouch.
Als ich sicher bin, dass mich vorerst niemand umbringen will, gehe ich wieder in den Flur und sage: „Ähm... Also Ina und Flo kriegen das Zimmer", dabei deute ich auf die Tür zum Doppelbett-Schlafzimmer, „und um die Couch müsst ihr euch kloppen. Oder ich nehm sie. Das ist mir wurscht."
Steve und Frodo rennen los, doch als sie im Wohnzimmer ankommen, liegt Rick schon auf dem Sofa und grinst die Jungs an.
„Haha", meint er triumphierend, dann lässt er den Kopf wieder nach hinten fallen und schließt die Augen. Steve verengt die Augen zu kleinen Schlitzen und tritt auf Rick zu. Noch bevor er sich auf den anderen Frosch draufschmeißen kann, springt Frodo mit einem Schlachtruf auf die Couch. Rick macht große Augen und zieht die Knie an. Einige Minuten später stehen Flo, Ina und ich vor dem Sofa und beobachten den Haufen aus Jako, Frodo, Steve und Rick. Irgendwann beschließe ich, dass wir jetzt mal auspacken und dann an den Strand gehen.
Als wir dort einige Kilometer gelaufen sind, fängt Ina fast schon an zu hecheln und Kiba ist vom Möwen jagen innerhalb kürzester Zeit außer Puste.
„Kommt, wir gehen zurück.", meint Flo mit Seitenblick auf Ina. Diese lächelt ihn dankend an. Ich seufze.
„Flo, ich bleib noch ne Weile hier, ich möchte noch n Stück gehen wenn's recht ist..." Flo sieht mich zweifelnd an und auch der Rest ist nicht begeistert davon, MICH an einem Ort mit viel tiefem Wasser zurückzulassen.
Genervt verdrehe ich die Augen.
„Dann halt nicht..." Doch Jako sagt: „Ich könnte mitgehen!"
Flo nickt und geht mit den Space Frogs, Kiba, Ina und dem „Bauch-Game" zurück.
Ich sehe Jako dankbar an, obwohl ich von der Tatsache, dass ich laut Flo einen Babysitter brauche, nicht so ganz begeistert bin.
Immerhin ist es Jako, der jetzt schweigend neben mir her geht, und nicht so eine aufgedrehte Labertasche wie Steve. Schweigen, das können Jako und ich gut zusammen.
Ich atme die wunderbar salzige Nordsee-Luft tief ein, dann bleibe ich stehen und ziehe meine Schuhe aus. Ich knote die Boots an den Schnürsenkeln aneinander und hänge sie mir dann über die Schultern.
Jako sieht mich entgeistert an, als ich ein Stück den Wellen entgegen laufe und dabei umständlich meine Hose ein wenig hochkremple.
„Du willst nicht wirklich ins Wasser?!"
Ich grinse. „Doch, klar. Aber nur mit den Füßen." Jako guckt skeptisch, dann geht er langsam weiter. Ich lache leise und hole ihn ein.
Erst eine knappe Stunde später bin ich einigermaßen durch mit Denken und trete den Rückweg an. Wir beeilen uns, denn am Strand gibt es keine Lichter, folglich wäre es komplett dunkel, wenn wir noch hier blieben.
„Danke, dass du mit mir geblieben bist" Ich lächle Jako an. Er lächelt zurück, sieht mich aus seinen schönen dunklen Augen an.
„Kein Problem. Sag mal... Frodo hat erzählt, dass du letztens mit ihm gesungen hast." – „Ja. Und?" – „Ich", er kratzt sich verlegen am Hinterkopf, „ich würde dich gerne mal singen hören."
Jetzt schaue ich zu Boden und murmle: „Aber ich kann überhaupt nicht singen..." Jako nickt mir aufmunternd zu und ich bleibe stehen.
„Ok. Oh man, guck mal, wie ich nur deswegen schon zittere!" Ich zeige ihm meine Hände, er grinst und wartet. „Äh... was soll ich denn singen?"
Jako zuckt die Achseln. „Was du willst. Nein, nicht ‚Alle meine Entchen'!"
Ich ziehe einen Flunsch, doch dann hole ich Luft und beginne zu singen. „Who do you think you are? Running 'round, leaving scars, collecting your jar of hearts and tearing love apart.You gonna catch a cold from the ice inside your soul. Don't come back for me, who do you think you are?"
Ich stoppe, habe den Großteil verkackt weil ich so zittere. Jako lächelt und bedeutet mir, weiter zu singen.
„I hear you're asking all around if I am anywhere to be found. But I have grown too strong to ever fall back in your arms."
Und wieder Refrain. Ich singe das ganze Lied, habe nur den Anfang weggelassen. Als ich geendet habe, öffne ich die Augen. Jako klatscht.
Er merkt, dass ich heftig Angst davor habe, vor anderen Menschen zu singen. Ich winke ab.
„Ach, lass. Ich weiß, dass das nicht besonders gut war."
Jako nickt, meint: „Aber ausbaufähig."
Ungläubig sehe ich ihn an. „Meinst du...? Willst du...?"
Und wieder ein Nicken. „Warum denn nich? Übung hat noch Keinem geschadet." Dann legt er den Arm um mich.---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
OMG daaaaanke♥ für 1k bei "Wärst du ein Mädchen würd ich jetzt kichern"
Soll ich das mit den songs öfter machen? Oder soll ichs lassen? denn das war jetzt nur mal ein versuch wies bei euch ankommt, also schreibts mir in die kommis
Hoffentlich hats euch gefallen und
Bis zum nächsten Kapitel und ein traumhaften Tag/Nacht noch.
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Wo ich bin ist Lila !
FanfictionJoa das ist die Fortsetzung von " Wär ich ein Mädchen, würd ich jetzt kichern" Wer dies noch nicht gelesen hat empfehl ich es erst den 1. teil zu Lesen und dann das hier. Viel Spaß mit der Fortsetzung.