Mein Leben an der Klippe

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  • Gewidmet Meiner Klippenfreundin
                                    

 Mein Leben an der Klippe Mein Leben ist wie an einer Klippe, aber ich bin nicht alleine. Eine Freundin ist bei mir, hält meine Hand genau wie ich ihre. Außerdem sind weiter hinten noch mehr Freunde, nur nicht so nah wie wir beide. Wir stehen, Tag für Tag, Hand in Hand, an der Klippe. Mal gucken wir runter und fragen uns wer nur so blöd wäre dort runter zu springen, und machen einen großen Schritt zurück, unternehmen was mit Freunden und lassen auch mal die Hand des anderen los. An diesen Tagen kämen wir im Traum nicht mal drauf, uns etwas anzutun. Doch es gibt diese Tage, da greift man nach der Hand des anderen, doch man greift ins Leere obwohl er direkt neben einem steht, da geht man noch einen Schritt vor und guckt mal was da so abgeht und alles was man sieht ist nichts, einfach nichts. Und wenn man dann, mal in den Abgrund rein ruft um zu hören was da abgeht und hört man nichts, einfach nichts. Als letzte Möglichkeit, herauszufinden was da denn abgeht wirft man einen Stein rein, man hört und sieht nichts, einfach nichts. Danach dreht man sich um schaut erst zu der Freundin die ganz nah bei einem steht und dich anguckt, aber nichts sagt, einfach nur anguckt, man lässt seinen Blick weiter wandern zu den Freunden die immer gut drauf sind und nur belanglose Probleme haben. Man geht wieder ein Stück von der Klippe und denkt sich, dass man die Freundin nicht alleine lassen kann. Also greift man wieder nach der Hand des anderen und hält sie fester als am Tag zuvor. Doch am schlimmsten sind die Tage, an denen man an den Abgrund geht und mit dem Fuß kleine, lose Steinchen in den Abgrund kickt. Meistens hört man seine Freundin ganz fern etwas zurufen. Unsere Aufgabe, an dem Abgrund, ist auf den anderen aufzupassen und wenn einer von uns so nah rangeht, muss der andere natürlich auch hin, um seine Freundin zu schützen. Auch wenn es die schlimmsten Tage sind, sind es die schönsten, denn da merkt man, dass man nicht alleine ist und immer jemand zu einem steht. Der andere redet einem dann gut zu, und zieht einen fast unbemerkt wieder in Sicherheit. Man ist für jeden Tag dankbar, an dem man an der Klippe stehen kann mit dem Gedanken, das Selbstmordpläne total unnütz und bescheuert sind, für jeden Tag an dem man freiwillig mindestens 3 Schritte zurück geht, für jeden Tag an dem man für die Eltern ein ganz normaler Teenie sein kann und für jeden Tag an dem man sich freut zu leben. Automatisch ist man auf jeden Tag sauer, an dem man so nah ran geht das man zurückgezogen wird, auf jeden Tag an dem man mit dem Gedanken spielt zu springen, auf jeden Tag an dem man sich ritzt und auf jeden Tag an dem man die Hand des anderen nicht mehr wiederfindet. . Die Freunde da hinten, wissen von alle dem nichts. Und dann wenn man gefragt wird ob man sich ritzt sagt man nein. Sagt man es doch, heißt es Warum, da antwortet man mit einem Grund, obwohl es ganz viele Gründe hat.

Wenn du dein Versprechen brichst dann breche ich auch meins.

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