Das bin ich

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Hallo, ich bin Lea (englisch ausgesprochen ;) ). Ich habe ungefähr schulterlange, in alle Richtungen abstehende dunkelbraune Haare und bin 1,60 groß. Ob ich hübsch bin? Naja hässlich vielleicht nicht oder ich war es zumindest bis vor ein paar Monaten noch nicht... Ich bin ziemlich zierlich, was in letzter Zeit noch deutlicher zu Tage tritt. Eigentlich liebe ich es ja zu essen, aber immer wenn ich momentan einen McDonalds sehe, muss ich an unsre Burger-Wettfressen denken (die ich zwar immer verloren habe, aber meistens nur erschreckend knapp). Immer wenn ich an einer Pizzeria vorbeikomme, erinnert mich der Duft an unsere Familienabende, an denen meine Mum die berühmte "Königspizza" gemacht hat: mit Würstchen, Bratkartoffeln und ihrer geheimen Spezialsoße (was echt eklig klingt, aber super lecker schmeckt *-*...bzw geschmeckt hat...) Seit diesem einen Tag hatte Mum kein einziges Mal mehr Pizza gemacht. Ich starre gedankenverloren in den Spiegel über meiner Kommode. War ich schon immer so blass? Mit meinen Fingern streiche ich über meine tiefen Augenringe, die ich bereits aufgegeben habe zu überschminken. War ja eh aussichtslos! Naja ich sollte mich eigentlich nicht wundern. Immerhin war ich in den letzten Monaten nachtaktiver geworden als wahrscheinlich gesund ist (siehe Augenringe!). Aber am Tag hielt ich es einfach nicht aus, mein Zimmer zu verlassen. Die fröhliche Maske meiner Eltern zu sehen, ihr gezwungenes Lächeln, das ihnen, sobald sie mich nicht mehr in ihrer Nähe glauben, von den Gesichtern tropft. Nein, das ertrage ich nicht. Die Dunkelheit ist besser. In der Nacht, kann ich allein sein. Alles ist ruhig. Ich kann nachdenken. Darüber, wie es weitergehen soll. Was ich jetzt machen soll. Jetzt, da nichts mehr Sinn ergibt. Nicht mehr seit... Seit... Seit diesem einen Tag, diesem schrecklichen Tag, an dem sich alles änderte, an dem alles kaputt ging. Wenn mich solche Gedanken überwältigen, habe ich das Gefühl, auch ich gehe kaputt, zerbreche einfach in tausend winzige Stücke, zerfalle zu feinem Staub. Vielleicht könnte ich dann wenigstens hier fort. Mit dem Wind in eine andere Stadt fliegen, ein anderes Land, auf einen anderen Kontinent oder am besten einen anderen Planeten. Einfach ganz weit weg von diesem schrecklichen Ort, der mich jeden Tag aufs neue daran erinnert, wie kurz das Leben ist und wie schnell es vorbei sein kann. Und wie lange sich dennoch eine einzige Sekunde anfühlen kann. Wenn all diese Gedanken durch meinen Kopf strömen bis ich das Gefühl habe er platzt, wenn ich das Durcheinander nicht mehr ertrage, immer dann schnappe ich mir meinen Laptop, schlüpfe in meinen dicken, viel zu großen Lieblingspulli und klettere aus meinem Zimmerfenster. Und dann renne ich los, so schnell ich kann, bis ich völlig außer Atem bin, bis mir der Schweiß übers Gesicht läuft und sich mit meinen Tränen mischt. Schließlich lasse ich mich auf die Bank unter dem großen Kirschbaum im Hyde Park fallen, klappe meinen Laptop auf und schreibe. Ich schreibe einfach drauf los, was auch immer mir gerade in den Sinn kommt. Gedichte, Kurzgeschichten, manchmal auch nur einzelne Szenen aus Büchern, die ich wohl nie zu Ende schreiben werde. Ich schreibe bis es langsam dämmert, die Vögel zu zwitschern beginnen und mein Kopf endlich leer ist. Das ist meine Therapie, so schaffe ich es weiterzumachen. Ich flüchte für einige Stunde in meine Geschichten, in ein glücklicheres Leben voller Liebe, Abenteuer und Spannung. In denen ich Freunde habe, denen ich wichtig bin und die mich nie verraten würden. Niemals.

Heute war ich besonders deprimiert. Denn es war der letzte Ferientag und Morgen ist Montag....Morgen geht der Terror wieder los. Wieder in dieser blöden Schule hocken mit diesen ganzen Personen, die ich hasse...und die mich hasse. Eine Träne lief mir übers Gesicht, während ich auf dem Bett lag und aus dem Fenster schaute. Energisch wischte ich sie weg. Ich hatte für mein Leben schon genug geweint. Kurzentschlossen packte ich den Laptop und kletterte nach draußen. Die Sonne ging bereits unter und ich lief in dem warmen goldenen Licht so schnell ich konnte, Richtung Park. Morgen war wieder Schule. Na und? Morgen war Morgen. Heute war Heute. Und heute würde ich mich auf meine Bank setzten und irgendjemand anderes sein. Vielleicht ein verliebter Teenager oder ein Vogel, dessen größte Sorge es war, den dicksten Wurm zu finden. Ja, ich denke, heute würde ich ein Vogel werden.


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Also das wäre jetzt mal der Anfang :) Wär lieb, wenn ihr mir sagen würdet, wir ihrs findet ;) Tips wären auch super!!

Ich hoffe es gefällt euch :DD

Die Farben in uns (eine Harry Styles Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt