Bibi Blocksberg

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„He Duff! Nase aus dem Kühlschrank und spül weiter!" „Hm?!"

Erschrocken fährt Duff herum und schaut mich an. Aus seinem Mund hängt eine Scheibe Salami. Ich seufze: „Bist du nach dem Frühstück immer noch nicht statt oder wie?" Duff isst die Salami vollends auf. „Jetzt schon", grinst er und schließt die Kühlschranktür.

„Axl, kommst du alleine klar mit Spülen?", will ich von ihm wissen. „Wieso?", fragt er zurück. „Weil Duff sonst nämlich den Müll hier aufsammeln dürfte und fegen."
„Klar kommt er alleine klar! Wo ist der Besen?", ruft Duff sofort. „Er soll gefälligst spülen!", schießt Axl zurück, „Meine Finger sind schon ganz aufgequollen!" „Na dann weißt du, wie's Juli und mir immer geht", lache ich. Ich gehe auf ihn zu und schlinge meine Arme um seine Hüften. „Bitte, tu's für mich." Ich blicke ihn bettelnd an.
„Gut", seufzt er nach einem Augenblick und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Danke!", freue ich mich und umarme ihn fest, „Duff, du kannst den Besen holen."
„Alles klar! Ähm...wo war der noch mal?" „Im Proberaum", erkläre ich schmunzelnd und beginne mir einen passenden Schraubenzieher zu suchen, während Duff im Proberaum verschwindet.

„Hey Steven, weißt du, wo der Besen ist? Oh..!" Duff lacht, „Ich dachte, du wolltest hier aufräumen?" „Tu ich auch!", verteidigt sich der Drummer.
Um ihn herum stapeln sich Zeitschriften, kaputte Mikros und Verstärker, dazu leere Flaschen, Bierdosen, einige Zigarettenschachteln und auch Shirts und Klamotten.
„Sieht mir aber nicht danach aus", grinst Duff, „Wo war das denn?" Er hebt einen Leopardenmantel hoch. „Das ist alles in den Schränken gewesen", erklärt Steven und grinst. Duff grinst ebenfalls. „Und ich dachte, Izzy hätte das Teil endlich entsorgt", schmunzelt der Bassist und betrachtet den Mantel.
„Und was ist damit?"
Steven hebt ein schwarzes Netzoberteil hoch und grinst Duff breit an. „Boah, da hat Axl das Teil versteckt!", ruft Duff und reißt es an sich. „Sieht so aus, als würden alle das Zeug von den anderen in den Schränken verstecken", stellt Steven lachend fest. „Und warum haben wir dann da noch nie gesucht?", frag Duff verwirrt. „Keine Ahnung", kommt es von Steven, „Aber was wolltest du noch mal?" „Ach äh ja...stimmt! Den Besen!" Er blickt sich um und schnappt sich den Besen, der in einer Ecke steht.
„Duff, kannst du mir vielleicht ein paar Müllbeutel bringen?", fragt Steven, „Sonst krieg ich hier nie Ordnung rein."
„Klar, aber sag mal, warum räumst du überhaupt die Schränke auf, du hättest alle doch einfach so lassen können." „Hat Sarah gesagt", meint Steven.
„Tja, das ist dein Pech", lacht Duff, „Okay, ich bring' dir ein paar Müllbeutel." Er steigt auf den Besen wie eine Hexe und „fliegt" aus dem Proberaum.

Kurz darauf wirft er Steven ein paar Müllbeutel in den Raum und schließt die Tür wieder. „Danke, Bibi Blocksberg!", ruft Steven und hebt die Müllbeutel auf. Auch wenn er wenig Lust darauf hat, stopft er alle Dosen, Flaschen und Zigarettenschachteln, sowie einige Schmuddelheftchen in die Plastiksäcke. Julia und Sarah müssen ja nicht alles sehen... Nun beginnt er, die Noten und das kaputte Elektronikzeugs sorgfältig in die Schränke zu räumen.

„Und? Wie läuft's bei Steven? Ist unser Äffchen fleißig?", frage ich Duff, während ich immer noch nach einem passenden Schraubenzieher suche. „Ich hab' noch nie ein fleißigeres Äffchen gesehen", grinst Duff und beginnt zu kehren. „Gut!", lache ich, „Dann bin ich gespannt. Ich hoffe, ihr zwei seid genau so fleißig."
„Ich spüle mir hier die Finger ab", meint Axl, „Ich hab' von allen die anstrengendste Arbeit!" Er macht sich mit einem Schwamm an einer Gabel zu schaffen. „Scheiß Fleck, geh weg!", knurrt Axl zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, Duff und ich grinsen uns an. „Immer schön schrubben, Axl!", lacht Duff und klopft ihm auf die Schulter. „Jaja...", murmelt Axl konzentriert und schrubbt weiter an der Gabel.
„So ist es brav." Ich drücke Axl einen Kuss auf die Wange und beginne nun endlich, die Schranktür zu reparieren, da ich einen passenden Schraubenzieher gefunden habe. Duff kehrt die Küche und räumt den Müll auf.
„Uff, endlich fertig!", stöhnt Axl nach einer Weile, „Was soll ich jetzt machen?"
Ich stehe auf einem Stuhl und bin fast fertig mit der Schranktür. „Wie wär's mit Abtrocknen und Einräumen?", schlage ich ihm lächelnd vor. „Was?! Ich hab' genug von dem Geschirr! Ich will was anderes machen!"
Ich seufze. „Ich bin fast fertig und Duff auch, dann helfen wir dir, okay?" „So lange ich nicht alles allein machen muss...", brummt Axl und schnappt sich ein Geschirrtuch.

Da kommt Sebastian in die Küche. „Hey, Juli hat gesagt, ich soll den Besen holen." „Hier." Duff drückt ihm den Besen in die Hand. „Bin grade fertig mit rauskehren." „Alles klar, danke."
„He!", ruft es plötzlich aus dem Proberaum, „Wenn du fertig bist, kannst du ihn dann mir bringen?" „Mach ich, Steven!", ruft Sebastian zurück. „Danke!"
Lachend verschwindet Sebastian wieder im Wohnzimmer. Nachdem der Schrank repariert ist, helfen Duff und ich Axl beim Einräumen. Die Küche sieht schon um einiges besser aus.

Im Wohnzimmer jedoch herrscht immer noch Chaos.
„Hier ist der Besen", grinst Sebastian und hält ihn in die Höhe. „Super, dann kannst du die Nadeln vom Tannenbaum zusammenkehren, damit wir die Couch wieder da hinstellen können", meint Julia, die gerade die Betten macht.
„Okay. Wo sind die beiden Flaschen?" Sebastian beginnt zu kehren. „Die entsorgen den Tannenbaum", erklärt Julia und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Die drücken sich doch nur vor der Arbeit", sagt der Sänger und streicht sich die langen Haare aus dem Gesicht. „Boah, Mann...!", murmelt er genervt, „Hast du vielleicht ein Haargummi?"
„Öhm, hier muss irgendwo eins liegen..." Julia schaut sich um. „Hier!" Sie wirft ihm den Haargummi zu, der auf der Fensterbank gelegen hat. „Danke" Sebastian bindet sich einen lockeren Zopf und kehrt weiter.
„Oh Mann, die Bettwäsche müsste dringend gewaschen werden...", murmelt Julia und zupft Slashs Bettdecke zurecht. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass sie sie je gewaschen haben. Andererseits ist die Frage, ob sie überhaupt andere Bettwäsche dahaben, weil sie bis jetzt keine gesehen hat. Vielleicht weiß Sarah ja, ob sie welche dahaben. Sie wird sie nachher einfach fragen.
Als sie fast fertig ist mit Duffs Bett, kommen Izzy und Slash wieder.
„Warum habt ihr so lange gebraucht?", will Julia von den beiden Gitarristen wissen.
„Die Flasche da hielt es für nötig, an einem Baum zu rütteln, sodass ich unter 'nem Haufen Schnee begraben war", knurrt Izzy und wirft seine Jacke auf die Couch, die immer noch mitten im Raum steht.
„Und ich musste ihn eben wieder ausbuddeln", grinst Slash und klopft sich den Schnee von den Klamotten.
„Also ich glaub' denen kein Wort!", kommt es von Sebastian, „Die wollten sich nur drücken." Er hat begonnen, den Rest des Wohnzimmers zu kehren. „Glaub mir, ich kehre lieber die ganze Hütte, als im Schnee zu liegen", meint Izzy und beginnt mit einem kleinen Besen und Kutterschaufel, die kleinen zusammengekehrten Haufen aufzukehren und schmeißt sie in einen Müllbeutel. Julia macht Stevens Bett und schiebt dann mit Slash die Couch wieder an ihren richtigen Platz. Das Wohnzimmer sieht nun endlich wieder ordentlich aus.

Auch im Proberaum ist es deutlich ordentlicher. Steven ist gerade dabei, den letzten Schrank einzuräumen und muss nur noch rauskehren. Er räumt nie wieder den scheiß Proberaum alleine auf, so viel ist sicher. Aber anders ging es ja nicht. Als er gerade den letzten kaputten Verstärker in den Schrank wuchtet, kommt Sebastian mit dem Besen.
„Hast schön aufgeräumt", meint er und Steven schließt den Schrank.
„Danke, wie läuft's bei euch?" „Wir sind so gut wie fertig. Also das Wohnzimmer auf jeden Fall, Sarah versucht grade noch, den Brandfleck in der Küche wegzukriegen." Er grinst.
„Apropos Küche..." Steven schnappt sich den Besen und beginnt zu kehren, „Wann gibt's Essen?" „Ich denke, das musst du Sarah oder Juli fragen", lacht Sebastian. „Okay", lacht auch Steven und Sebastian verschwindet wieder. Im Eiltempo kehrt der Drummer den Proberaum, denn sein Magen knurrt.

Die Hütte im Wald [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt