Krieg steht bevor

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Nala-Sicht

„Verräterin...Pff!", murmelte ich vor mich hin. Dieser aufgeblasener, blöder, gemeiner Zwergen König. Ich lief durch die Gänge, als ich plötzlich den kleinen Mann sah. Ich lief auf ihn zu und stellte mich vor ihn hin. „Bist du auch ein Zwerg? Du bist viel kleiner und hast gar keinen Bart.", fragte ich ihn. „Ich bin ein Hobbit aus dem Auenland und heiße Bilbo Beutlin.", stellte sich der kleine Mann vor. „Ein Hobbit? Noch nie davon gehört. Ach, ich bin übrigens Nala.", antwortete ich ihm. „Hast du wirklich mit Smaug hier gewohnt?", fragte er mich. Ich nickte traurig und eine Träne lief an meiner Wange entlang. „Oh, es tut mir leid, ich wollte nicht...", fing Bilbo an, doch ich unterbrach ihn: „Schon in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür." Ich konnte es noch immer nicht begreifen. Wie konnte Smaug in der Seestadt sterben. Diese schmächtigen Menschen, was konnten die nir gegen ihn ausrichten? Eine Weile saßen wir schweigend da und schauten in die Ferne. „Hast du schon einmal Elben gesehen?", fragte ich ihn schließlich. „Ja, freundliche und nicht gerade freundliche.", antwortete er mir und fing leicht an zu schmunzeln. „Wie sehen sie aus?", fragte ich ihn aufgeregt. „Sie sind ziemlich groß, haben lange Haare, bewegen sich elegant und sind die besten Kämpfer, die ich je gesehen habe. Sogar riesige Spinnen können ihnen nichts anhaben und Orks schon gar nicht. ", antwortete er mir ruhig. „Wow", flüsterte ich begeistert und schaute wieder in die Ferne.

Nach einer Weile verabschiedete Bilbo sich von mir mit der Bergündung, er wäre Müde. Ich wünschte ihm eine Gute Nacht und saß nun allein hier am Tor von Erebor. Von hier hatte man die perfekte Sicht nach Thal. Ich sah hoch zu dem Sternenhimmel und es dauerte nicht lange bis einige Tränen den weg aus meinem Auge fanden. Ich vermisste Smaug so sehr. Ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden von ihm...

Daheim verblasst

Die Welt rückt nah

Mit vielen Pfaden liegt sie da

Und lockt durch Schatten

Durch Trug und Nacht

Bis endlich Stern um Stern erwacht

Wolke, Zwielicht, grauer Nebeldunst

Ohne Gunst, ohne Gunst

Leise sang ich und aus meinem Mund kamen kleine lustige Wolken, so kalt war es...wir hatten ja auch schon Mitte Dezember. "Schönes Lied." Mir entfuhr ein leiser schrei und erschrocken drehte ich mich um. Ich hatte eigentlich gedacht, ich wäre allein, doch nun stand ein dicker rothaariger Zwerg vor mir. "D-danke.", stotterte ich und der dicke Zwerg stellte sich als Bombur, Bruder von Bofur vor. Schließlich fragte er, ob er sich eine Weile zu mir gesellen durfte, was ich bejahte. Er erzählte mir allerlei über die Reise der Gemeinschaft und über Kochrezepte. Aufmerksam hörte ich ihm zu, bis ich beschloss, wieder zurück in mein Zimmer zu gehen. Ich verabschiedete mich von Bombur und machte mich auf den Weg.

In meinem Zimmer angekommen, sah das alles wieder aufgeräumt war und die zwei Brüder es sich in meinem Bett gemütlich gemacht hatten. Ohne groß nachzudenken quetschte ich mich zwischen die beiden und schlief auch sofort ein.

Kili-Sicht

Ich schlug langsam meine Augen auf und sah anstatt Fili Nala vor mir liegen. Ich grinste und fuhr ihr langsam durch die Haare. Sie waren weich und wunderschön. Ich wollte sie nicht aufwecken und zog meine Hand zurück. „Kili?", sagte sie plötzlich und blickte mich müde an. „Tut mir leid, aber du hast so wunderschöne Haare.", sagte ich zu ihr und grinste sie an. Sie wurde rot und blickte mich mit ihren braunen Augen an. Ich wurde wie in eine Art Bann gezogen und konnte meinen Blick von ihr nicht mehr abwenden. Plötzlich klopfte es an der Türe und ich hörte Bofur von draußen sagen: „Thorin sagt ihr sollt sofort zum Tor, auch du Nala." Fili war währenddessen auch aufgewacht und stand nun wie ich auf.

Fili-Sicht

„Kommt Nala.", sagte ich zu ihr, da sie immer noch im Bett lag. „Ich möchte aber nicht zu Thorin.", murmelte sie. "Was wollte unser Onkel eigentlich gestern von dir?", fragte ich sie neugierig und sie setzte sich schlagartig auf. "Erst hat er mich gefragt was ich hier ganz alleine mit Smaug tue und als ich ihm dann meine Geschichte erzählte hatte, beschimpfte er mich als Lügnerin und Verräterin!", erzählte sie und man konnte deutlich die Wut und Enttäuschung heraushören. "Er hat was?", fragte Kili verblüft und seine Miene verfinsterte sich. "Ich finde das auch nicht in Ordnung wie er mit dir geredet hat Nala.", teilte ich ihr mit. "Ich verstehe nicht, was in letzter Zeit mit ihm los ist, er ist doch sonst nicht so.", nuschelte ich in meinen Bart und Kili sah mich einfach nur an.

An dem Tor diskutierten Thorin und Bard miteinander. Ich finde Thorin sollte einfach den Menschen der Seestadt das geben, was er versprochen hat. Danach hat er doch immer noch genug Gold. Nachdem Bard wütend weggeritten ist, fragte Bilbo: „Was tust du? Du kannst doch keinen Krieg führen." Da gebe ich ihm Recht. „Das geht dich nichts an.", antwortete Thorin kalt. So kenne ich meinen Onkel gar nicht, was ist nur mit ihm los? „Entschuldige aber dort unten steht ein Elbenherr vor dem Tor, ganz zu schweigen von hunderten zorniger Fischer, wir sind deutlich in der unterzahl!", schrie Bilbo meinen Onkel an. „Nicht mehr sehr lang.", sagte mein Onkel gelassen. „Was soll das heißen?", fragte Bilbo ihn. „Das heißt Meister Beutlin, das man Zwerge nicht unterschätzten sollte.", sagte Thorin und ging. Ich sah zu Nala, die ihren Blick neugierig über das Elbenherr legte und es wirkte fast so, als schaute sie sich jeden einzelnen ganz genau an. Ich sah noch einmal verständnislos zu meinen Onkel, dann gingen ich, Kili und Nala wieder in ihr Zimmer. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, sodass niemand auch nur ein Wort sprach.

Nala-Sicht

Ich setzte mich auf mein Bett und Kili und Fili setzten sich neben mich. „Was meinte er vorher?", fragte ich die beiden. „Er ruft die Zwerge aus den Eisenbergen.", antwortete mir Fili. „Das heißt es gibt Krieg.", meinte Kili noch. „Krieg...", murmelte ich. Wäre Smaug noch hier, dann wäre alles anders... „An was denkst du?", fragte Kili mich plötzlich. „An Smaug", antwortete ich ihm und schaute traurig zu Boden. „Er war wie ein Vater für mich. Er war immer für mich da. Er brachte mir so vieles bei. Und jetzt ist er Tod... und ich weiß nicht mal was passiert ist.", fuhr ich fort und Tränen flossen an meiner Wange herab. Kili und Fili sahen mich mitleidig an. Doch ich stand einfach auf und nahm mein Schwert in die Hand. Eine meiner letzten Erinnerungen an ihn. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich dachte einige Zeit nach, bis mein Entschluss feststand und ich laut sagte: "Ich werde herausfinden wer Smaug getötet hat und wenn ich ihn gefunden habe werde ich ihn vernichten!" Wie die zwei Brüder sich hinter meinem Rücken sorgenvoll anblickten, bekam ich nicht mit.

Das Mädchen aus Gold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt